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Die Stadt Ahaus liegt im westlichen Münsterland im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Adelssitzes Haus an der Aa datiert um 1030. Um 1120 ließ Bernhard von Diepenheim etwa dort, wo heute das Schloss Ahaus steht, die Burg Ahaus errichten. 1154 nannte sich sein Sohn Lifhard erstmals mit dem Namen von Ahaus.[4] Die Herren von Ahaus gehörten zu den kleineren Edelherrengeschlechtern in Westfalen im weiteren Umfeld der Münsteraner Bischöfe. Mit diesen gerieten sie 1176 in Streit, als der Edelherr Johann von Ahaus seine Burg dem Kölner Erzbischof zu Lehen gab. 1177 musste sich Johann allerdings dem Fürstbischof Hermann II. von Münster unterwerfen. Die den Edelherren von Ahaus gehörenden Burgen Ahaus und Diepenheim wurden zerstört. Trotzdem blieben die Edelherren zunächst im Besitz ihrer Herrschaft.[5]

1389 verliehen die Edelherren von Ahaus der Burgsiedlung ein Akziseprivileg. Zwei Jahre später erhielt Ahaus die Stadtrechte. 1406 kaufte der Fürstbischof von Münster Otto IV. von Hoya die Herrschaft Ahaus und gliederte sie in das Hochstift Münster ein.[4] Sie wurde durch das Hochstift Münster zusammen mit 24 Kirchspielen, die sich über große Teile des Westmünsterlandes erstreckten, zum Amt Ahaus zusammengefasst. Es hatte bis zu seiner Auflösung durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803 Bestand.

Auf den 4. Oktober 1650 datierte der Besuch des Fürstbischofs von Münster Christoph Bernhard von Galen in Ahaus. Auf seine Veranlassung wurde 1653 die erste deutsche Fayence-Manufaktur in Ahaus gegründet, aber bereits 1657 wieder geschlossen. 1688 kam es auf Veranlassung des Fürstbischofs Friedrich Christian von Plettenberg zum Abriss der alten Burg. Der Neubau in Form eines barocken Wasserschlosses erfolgte nach den Plänen des Ambrosius von Oelde und wurde 1690 fertiggestellt. Die Gesamtanlage mit dem dazugehörigen Gartenareal wurde aber erst 1718 abgeschlossen. Von 1763 bis 1767 datierte die erste Modernisierung des Schlosses unter der Leitung von Johann Conrad Schlaun. Im Zuge der Modernisierung entstanden der gartenseitige Mittelrisalit und die Gartentreppe.[4]

1803 fielen Herrschaft und Schloss Ahaus durch den Reichsdeputationshauptschluss an die Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg (Fürstentum Salm). Nach kurzzeitiger Zugehörigkeit zu Frankreich (1810 bis 1813; in dieser Zeit hatte Frankreich das Fürstentum Salm annektiert) kam die Stadt 1815 unter preußische Herrschaft.[4]

1819 errichtete Hermann Oldenkott im Schloss Ahaus eine Tabakfabrik. Im Jahr 1829 erwarb das Unternehmen das Barockschloss vom Fürsten Salm-Kyrburg. Es diente bis 1929 als Produktionsstätte und bis zur völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg der Familie Oldenkott als Wohnstätte. 1949 wurde es durch Kreis und Stadt Ahaus wiederaufgebaut.[4]

Der Stadtbrand vom 13. Oktober 1863 zerstörte die Stadt fast völlig.[4]

Im Jahre 1881 erfolgte die Gründung einer Zündwarenfabrik. Zwei Jahre später wurde die Westfälische Jutespinnerei und -weberei gegründet. Im Jahre 1886 errichtete die Jutefabrik ihre Arbeitersiedlung, die Kolonie und das heutige Stadtgebiet Oldenburg. Es entstand in einem Teil der damaligen Bauerschaft Ammeln. Der Name Oldenburg führt auf die alte Flurbezeichnung die Ollenburg zurück.[4]

Im Jahr 1980 eröffnete im Zentrum von Ahaus der „Treffpunkt Ahaus“. Dieser beherbergte eine Eissporthalle, die vom Eishockeyverein ESC Ahaus als Trainings- und Spielstätte genutzt wurde. In den folgenden Jahren wurde die 1. Mannschaft des Vereins aufgrund ihrer Leistungen überregional bekannt und spielte u. a. in der Eishockey-NRW-Liga, in der Eishockey-Regionalliga West sowie in der Eishockey-Oberliga Nord. 1991 löste sich der ESC Ahaus auf, nachdem der Betrieb der Eissporthalle in Ahaus aus finanziellen Gründen eingestellt werden musste.

Überregionale Bekanntheit erlangte die Stadt Ahaus durch den Widerstand der Bürgerinitiative Kein Atommüll in Ahaus e. V. (BI Ahaus) und vieler anderer Gruppierungen gegen den Bau und Betrieb des umstrittenen Transportbehälterlagers Ahaus und der damit verbundenen Atommülltransporte.


Text: Wikipedia

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