Hauptmenü öffnen

veikkos-archiv β

Alexanderstraße 3-4 (Berlin)

Siegelmarke der Direktion vom Arbeitshaus

Arbeitshaus

Friedrich II ließ dieses weitläufige Gebäude in den Jahren 1756 – 58 von Raumann dem Vater nach Felbmanns Angaben erbauen. Es ist ein 3 Stock hohes Viereck von finsterm Ansehn. Die Stiftung der Anstalt datiert sich vom Jahre 1742, wo Friedrich II. zu diesem Zweck 110,000 Thaler anwies, die sein erlauchter Vater in den letzten Lebenstagen zur Gründung eines Findelhauses und zur Anlegung von Spinnstuben ausgesetzt hatte.

Der Hauptzweck der Anstalt ist: Besserung durch Unterricht und Arbeit, ein untergeordneter Zweck: Pflege. Es werden aufgenommen:

1) Alle Erwachsenen Arme, die nur in einer öffentlichen Anstalt verpflegt werden können;

2) Mutwillige Bettler und Vagabonden, so wie solche Verbrecher, die nur auf kurze Zeit ihrer Freiheit beraubt sind, oder Kränklichkeit und Gebrechlichkeit halber, der eigentlichen Strafanstalt nicht überwiesen werden können; obdachlose Familien, aus der Charité entlassene, zur hiesigen Kommune gehörige Blödsinnige und auch verschämte Arme.

Hiernach zerfällt die Anstalt in drei Klassen.

Im December 1833 befanden sich 828 Personen im Arbeitshause.


Text: Leopold Freiherr von Zedlitz, Neuestes Conversationshandbuch für Berlin und Potsdam, Berlin, 1834