Alfred-Krupp-Denkmal

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Alfred Krupp-Denkmal vor der Marktkirche um 1912

Das Alfred Krupp-Denkmal an der Marktkirche wurde 1889 an heutiger Stelle vor der Marktkirche im Essener Stadtkern aufgestellt. Es erinnert an den Großindustriellen Alfred Krupp, der die von seinem Vater Friedrich Krupp gegründete Krupp Gussstahlfabrik zum damals größten Industrieunternehmen Europas, der Friedrich Krupp AG, ausbaute, das 1999 in der heutigen ThyssenKrupp AG aufgegangen ist.


Das Denkmal

Bereits drei Wochen nach Alfred Krupps Tod wurde am 5. August 1887 von den Stadtverordneten der Stadt Essen der Beschluss gefasst, dem Verstorbenen ein Denkmal zu setzen. Die von Fritz Schaper im Auftrag der Stadt Essen erschaffene Bronzefigur hat eine Höhe von 2,6 Metern und befindet sich auf einem steinernen Sockel. Das Denkmal wurde am 14. Juli 1889, dem zweiten Todestag Alfred Krupps, feierlich enthüllt, wobei der damalige Oberbürgermeister Erich Zweigert eine Ansprache hielt, in der er das Denkmal als Zeichen der Dankbarkeit der Bürger der Stadt Essen bezeichnete. So befindet sich auf der Rückseite des Sockels bis heute die Inschrift Die dankbare Vaterstadt. Das Standbild zeigt das Bildnis Alfred Krupps in seinem für den Alltag bevorzugten Reitanzug, denn er war in Essen hoch zu Pferd bekannt, wenn er den Feldweg zwischen seinem Wohnsitz Villa Hügel und der Gussstahlfabrik entlang ritt, der heute nach ihm benannten Alfredstraße als Teil der Bundesstraße 224. Das Denkmal zeigt seine linke Hand mit zusammengepresstem Hut in die Hüfte gestellt, die Rechte auf einen Amboss gestützt.


Zweiter Weltkrieg und die Folgen

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich das Denkmal nahezu unbeschädigt an seinem Platz, obwohl die Innenstadt zu etwa neunzig Prozent durch Bombardements zerstört worden war. Doch der Ruf der Familie Krupp rückte nach der Zeit des Nationalsozialismus insbesondere durch die Alliierten in ein anderes Licht. Da Krupp als sogenannte Waffenschmiede des Deutschen Reiches erst Kaiser Wilhelm II. und dann Adolf Hitler einer der Waffenlieferanten gewesen war, wollte man sich dieser Geschichte möglichst rasch absetzen.

Zunächst diente das Standbild nach der Kapitulation noch amerikanischen Pressefotografen als Lichtbildkulisse. Doch bald wurde es von Unbekannten in einen der umgebenden Bombentrichter gestoßen. Ebenso unklar ist, wer die Bronzefigur samt Steinsockel auf das Fabrikgelände brachte und irgendwo dort lagerte. Bekannt ist später, dass 1952, ein Jahr nach der Entlassung des inhaftierten Urenkels von Alfred, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, das Denkmal in einem Wohngebiet wieder aufgestellt wurde. Nach Freilassung des Nachkommen lässt sich wohl auch der Urgroßvater noch etwas verborgen wieder darstellen. Die Spannungen zwischen Stadtpolitik und dem Unternehmen Krupp lösen sich in der Nachkriegszeit allmählich, so dass der Name Krupp wieder vorzeigbarer wird. Daraus folgt im Frühjahr 1961, nämlich zur 150-Jahr-Feier der Firma Krupp, die Aufstellung des Denkmals wieder an der Marktkirche. Allerdings war es nicht der ursprünglich triumphale Ort vor der Kettwiger Straße, sondern man stellte das Standbild westlich der Kirche von einem Baum leicht verdeckt auf, um Essens Ruf als Krupp Stadt nicht so deutlich hervorzuheben.


Das Denkmal in heutiger Zeit

Nach 61 Jahren, im Jahre 2006, folgte die endgültige Zurücksetzung des Krupp-Denkmals an seinen ursprünglichen Standort. Der ehemalige Generalbevollmächtigte von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und heutige Kuratoriumsvorsitzende der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Berthold Beitz, weihte es dort persönlich ein.

1990 wurde das Alfred Krupp-Standbild in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen, sowie Anfang 2013 zur Themenroute 5 der Route der Industriekultur hinzugefügt.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia

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