Allerheiligen-Hofkirche

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Allerheiligen-Hofkirche

Die Allerheiligen-Hofkirche ist die frühere katholische Kirche der königlichen Residenz in München, an deren Ostrand gelegen; nördlich schließt sich der Kabinettsgarten an. Nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg und sich über Jahrzehnte hinziehender Wiederherstellung dient sie heute als Konzert- und Vortragssaal.


Geschichte

Die von 1826 bis 1837 erbaute Allerheiligenhofkirche war der erste Kirchenbau in Bayern seit der Säkularisation 1803. Bei seinem Besuch in der Palastkapelle von Palermo im Jahr 1823 war der damalige Kronprinz Ludwig so beeindruckt vom Schmuck des Innenraumes, dass er sich eine ähnliche Kirche für die Münchner Residenz wünschte. Klenze nahm aufgrund dieser Vorgabe vom Markusdom in Venedig Anregungen für seinen Entwurf.

Für den König und seine Familie war die Kirche direkt von der Residenz zugänglich. Sie war jedoch auch für die Münchner Bevölkerung offen; sie benutzten den Osteingang.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Anders als die ähnlich zerstörte Residenz wurde sie jedoch nicht restauriert, so dass sich ihr Zustand schließlich derart verschlechterte, dass das Bayerische Finanzministerium 1964 trotz Protesten ihren Abriss anordnete. Weitere Proteste verhinderten dieses Vorhaben, so dass Hans Döllgast 1972 den Auftrag ihrer baulichen Konservierung erhielt. Er stattete die Ruine mit einem Holzdach aus, um sie – im Sinne seiner anderen Wiederaufbauentwürfe in München – als Denkmal der Kriegszerstörungen zu erhalten. Nach Döllgasts Tod wurden Ende der 1980er Jahre dennoch die Kuppeln wiederhergestellt und mit der Renovierung der Fassade begonnen. Mit dem Umbau des Innenraumes zur jetzigen Form wurde schließlich im Jahr 2000 das Architekturbüro Guggenbichler und Netzer beauftragt, er dauerte bis 2003. Zentrales Anliegen der Architekten war, die nötigen Einbauten – Sanitäranlagen, Garderoben, Heizung, Brandschutzanlagen – mit großer Zurückhaltung vorzunehmen und Veränderungen am ursprünglichen Bestand als neu kenntlich zu machen – durch Materialwahl oder die Beschaffenheit der Oberflächen. Das Ergebnis, an dem der Zustand der Kriegsruine deutlich ablesbar ist, erhielt 2006 den Preis für Stadtbildpflege der Stadt München.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/N p holmes

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