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Alt-Moabit 5 (Berlin)

Villa Borsig - Ernst Borsig (Wohnung)

Ernst August Paul Borsig, ab 1909 von Borsig (* 13. September 1869 in Berlin-Moabit; † 6. Januar 1933 auf Gut Groß Behnitz, Landkreis Havelland, Brandenburg), Dr.-Ing. h. c., Geheimer Kommerzienrat, war ein deutscher Großindustrieller, Vorsitzender der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (heute BDA) und des Reichsverbandes der Deutschen Industrie. Mit seinen Brüdern Arnold Borsig und Conrad von Borsig leitete er die 1836 von seinem Großvater August Borsig gegründeten Borsigwerke in Berlin.


Leben

Borsig legte 1889 in Berlin das Abitur ab und absolvierte anschließend eine anderthalbjährige technische Ausbildung in der Maschinenbau-Anstalt A. Borsig. Anschließend studierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität und der Technischen Hochschule Charlottenburg. 1890 wurde er Mitglied des Corps Hansea Bonn.

Da die drei Brüder beim Tod ihres Vaters Albert Borsig (1829–1878) noch Kinder waren, leitete zunächst ein Kuratorium aus leitenden Angestellten das Unternehmen, bevor die Brüder 1894 die Unternehmensführung übernahmen. Ernst Borsig hatte – nach dem Unfalltod von Arnold Borsig bei einem Grubenunglück in der Hedwigswunschgrube im heutigen Zabrze, damals in Schlesien – maßgeblichen Anteil an der Umsiedlung der Moabiter Werkstätten nach Berlin-Tegel. Zu diesem Zweck besuchte er eine Anzahl bekannter Fabriken im In- und Ausland, einige seiner technischen Beamten entsandte er zu ausgedehnten Studienreisen nach England und Amerika. Daraus entstanden die Entwürfe für das neue Werk, das nach seiner Fertigstellung 1898 ein Berliner Wahrzeichen wurde. Durch die gemeinsame Leitung des Unternehmens mit seinem Bruder Conrad von Borsig entwickelte sich die patriarchalische Führung zum modernen Management.

1898 heiratete er Margarete Gründler, die ihm vier Kinder schenkte: Karl Albert Arnold (1899), Margret (1900), Annelise * (1902) und Ernst von Borsig jun. (1906).

1910 gehörte Ernst von Borsig mit einem Vermögen von 22 Millionen Mark zu den 60 reichsten Männern im Königreich Preußen. Er war maßgeblich an der Bildung der Zentralarbeitsgemeinschaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer beteiligt. Er war Vorsitzender des Vereins Berliner Metallindustrieller (1906–1932), Ausschussmitglied des Centralverbandes deutscher Industrieller und seit seiner Gründung im Februar 1919 Präsidialmitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie. Von 1924 bis 1931 war er Vorsitzender der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (heute Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände). Von 1923 bis 1934 war er auch Präsident des Vereins deutscher Maschinenbau-Anstalten. Er war Mitglied im Club von Berlin. Außerdem war er Vorsitzender der Stega, einer geheimen Rüstungsorganisation.

Nachdem der Lokomotivbau 1931 an die AEG verkauft worden war, musste die A. Borsig GmbH am Ende dieses Jahres ihre Zahlungen einstellen. Die Familie schied aus dem Unternehmen aus. Ernst von Borsig zog sich auf sein Gut Groß Behnitz im Havelland zurück, wo er wie sein Vater in der Familiengrabstätte seine letzte Ruhe fand.



Text: Wikipedia

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