Alte Kunsthalle (Düsseldorf)

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Reklamemarke der Kunsthalle
Ansichtskarte der Kunsthalle

Die Alte Kunsthalle in Düsseldorf gehörte zu den ersten Museen in Deutschland, die ausschließlich der Sammlung und Ausstellung der Gegenwartskunst gewidmet waren.

Als Standort für die Kunsthalle war ein Gelände am östlichen Ende der Mühlenstraße, auf dem heutigen Grabbeplatz, vor der Alleestraße, der heutigen Heinrich-Heine-Allee, ausgewählt worden. Damals lag hier der Friedrichsplatz. Dieser Platz wurde ursprünglich Mühlenplatz und danach bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Paradeplatz genannt, weil seinerzeit die Düsseldorfer Garnison hier ihre Paraden durchführte.


Geschichte

Die Stadt schrieb 1874 einen Wettbewerb und wiederum 1877 einen zweiten aus. Schließlich beauftragte sie die Architekten Ernst Giese und Paul Weidner mit dem Neubau, die bereits das damalige Stadttheater (heute Opernhaus) schräg gegenüber gebaut hatten. Von 1878 bis 1881 wurde der Bau errichtet und am 3. Juli 1881 mit einem historischen Kostümumzug des Künstlervereins Malkasten eingeweiht. Das äußerlich pompöse Gebäude zog wegen des zu groß geratenen und unzweckmäßigen Treppenhauses sowie wegen der zu klein geratenen Ausstellungsräume ätzende Kritiken auf sich, die bereits Ende der 1880er Jahre in die Forderung nach dem Bau einer neuen Kunsthalle mündeten. Zu den bedeutenden Ausstellungen der Gegenwartskunst, die in der Kunsthalle stattfanden, zählen die Ausstellungen des Sonderbundes der Jahre 1909 und 1911.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude schwer beschädigt, gleichwohl veranstaltete die Stadt Düsseldorf nach Kriegsende noch einige Ausstellungen. In der Nachkriegszeit wurde ein Wettbewerb für einen Wiederaufbau am historischen Standort ausgeschrieben. Die eingereichten Vorschläge wurden im Jahre 1960 jedoch zugunsten eines Vorentwurfs des städtischen Hochbauamts verworfen; man entschloss sich zum Abriss der Ruine und zum Neubau der Kunsthalle Düsseldorf auf einem Grundstück auf der Südseite des heutigen Grabbeplatzes.


Baubeschreibung

Die Kunsthalle war ein rechteckiger, zweigeschossiger Baukörper, wobei die vordere Schmalfront die Hauptansichtsseite zur heutigen Heinrich-Heine-Allee bildete. Die Schaufassade dominierte ein großes Triumphportal, das in seiner Form an einen Triumphbogen erinnerte. Dieser war kolossal gestaltet und nahm die halbe Breite der Front ein. Seine Pfeiler trugen im oberen Teil vier Karyatidenfiguren von Leo Müsch, die Musik und Malerei bzw. Skulptur und Architektur verkörperten. Sie stützten einen Architrav, auf dem ein großer Dreiecksgiebel ruhte. Auf dem Giebel stand eine Viktoria, das Tympanon war mit dem Allianzwappen der Maler und der Stadt Düsseldorf geschmückt. Die Bogenlünette zierte das von Fritz Roeber entworfene und von der Firma Antonio Salviati ausgeführte Mosaik „Der Triumph der Wahrheit“ (nach anderer Quelle: „Die Wahrheit als Grundlage aller Kunst“).

Das Triumphportal gehörte dem spätklassizistischen Rundbogenstil an, der damals zu den „modernsten Tendenzen“ in Paris gehörte und über Dresden mit Gottfried Semper in Deutschland Eingang fand. Das Triumphportal mit den Karyatidenpaaren und die gewölbte Dachform folgten dem Vorbild der Erweiterungsbauten des Louvre in Paris – Pavillon Sully (Palais de l'Horloge).

Das zentrale Treppenhaus erhielt sechs großformatige Bilder von Carl Gehrts und 16 von ihm dekorierte Lünetten. Thema war „Die Schicksale der Kunst im Wandel der Zeit“, wobei die beiden Hauptgemälde der Wände an der Längsseite, die Kunst im Altertum und die Kunst in der Renaissance, die „klassischen Stützpfeiler des akademischen Ideengebäudes“ bildeten.

Bis 1906 erhielt das Museum einige Anbauten, vor allem geräumige Oberlichtsäle. Nach dem Ersten Weltkrieg fanden Ausstellungen des Jungen Rheinlands, des Blauen Reiters und der Brücke statt.



Text: Wikipedia

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