Altenburger Brauerei

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Altenburger ((Actien) Brauerei ist eine historische Bierbrauerei, die im Jahre 1871 gegründet wurde und in der ostthüringischen Skat- und Residenzstadt Altenburg ihren Sitz hat. Sie gehört zur privaten Brauerei Leikeim in Altenkunstadt/Oberfranken. Die heutige Altenburger Brauerei befindet sich in der Brauereistraße 20 im Stadtteil Kauerndorf. 2011 wurden rund 150.000 hl Bier hergestellt.

Reklamemarken

Geschichte

Die genauen Anfänge der Brautradition im Altenburger Land sind nicht nachzuvollziehen. Allerdings wurde im Jahre 1256 eine Bannmeile zur Förderung hiesiger Biere um die Stadt erhoben. Insgesamt existierten zur Zeit des Herzogtums Sachsen-Altenburg 59 Brauereien im Altenburger Land.

In Altenburg wurde die erste Brauerei 1871 am Großen Teich gegründet. Die Brauerei in Kauerndorf wurde als zweite Brauerei der Stadt 1872 erbaut. Am 31. Juli des Jahres 1871 hatten sieben Altenburger Bürger die Idee, eine Actienbrauerei zu gründen. Das Grundstück des Rittergutes Kauerndorf wurde vom Gutsbesitzer Hermann Herold (1821–1885) erworben. Im Juli 1873 begann hier der Braubetrieb, zuerst mit Braunbier. Das Lager Urtyp Hell folgte im Oktober des gleichen Jahres. Aufgrund des gesteigerten Absatzes wurden bereits zwei Jahre später neue Braupfannen eingebaut. Dies deckte die Jahresproduktion bis 130.000 Hektoliter ab, die 1896 bereits errichtet wurde, im August 1883 wurden bereits 500.000 Hektoliter Bier verkauft. Zwei weitere Biersorten entstanden, nämlich das Bayrisch und das Böhmisch Bier. Zu einer Erweiterung der Braukapazität kam es im Jahre 1904, als Bier in Flaschen auch an Privatkunden geliefert wurde. Das hatte auch die Erweiterung des Betriebes zur Folge. So erfolgte 1912/1913 der Bau des neuen Sudhauses nach der technischen Konzeption des Ingenieurs Theodor Ganzenmüller aus Weihenstephan, das eines der modernsten Sudhäuser Europas war und eine Ausschlagkapazität von 230.000 Hektolitern hatte.

Im Zuge der Hyperinflation musste 1921 die Altenburger Brauerei wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten mit dem Brauverein Gera und anschließend mit der Leipziger Brauerei zu Reudnitz Riebeck & Co. AG fusionieren.

Während des Zweiten Weltkrieges verringerte sich der Ausstoß bis 1949 auf 30.000 Hektoliter in dem Jahr. Ein Jahr zuvor wurde die Brauerei ein VEB und wurde 1971 an das Getränkekombinat Leipzig angeschlossen. Bis zum Jahr 1990 wurden jährlich 330.000 Hektoliter Bier und alkoholfreie Getränke produziert. Im gleichen Jahr wurde ein Kooperationsvertrag mit der Kulmbacher Aktienbrauerei geschlossen. Ein Jahr später, im Juni 1991, kaufte die Familie Leikeim aus Altenkunstadt in Oberfranken die Altenburger Brauerei, die mit einem Ausstoß von 10.000 Hektolitern fast verloren war. Aufgrund des steigenden Umsatzes wurden so im Jahr 2003 neue Gärtanks angeschafft, welche die Gärkeller ersetzten. Genau wie Leikeim ist auch Altenburger in wiederverschließbaren Bügelflaschen erhältlich.

Im Jahr 2014 wurde eine Werbekampagne der Brauerei vom Deutschen Werberat als erniedrigend gegenüber Frauen gerügt.[3] Das beanstandete Motiv eines weiblichen Models im String erwecke den Eindruck der „sexuellen Verfügbarkeit“ der Frau und sei ohne Produktbezug gewählt worden. Trotz der Rüge des Werberats wurde das Motiv nicht aus der Kampagne gestrichen[4].

Architektur

Die ursprünglichen Gebäude von 1872 sind typische Industriearchitektur des Historismus. Bemerkenswert ist das Sudhaus von 1913 mit stilistischen Anklängen an Neobarock und Jugendstil. Der Komplex steht unter Denkmalschutz. Aus Rücksicht darauf wurden zum Beispiel bei der Erneuerung technischer Anlagen Mauerstücke schonend herausgelöst und später wieder eingefügt. Im Sudhaus stehen noch die 1913/1914 eingesetzten Kupfergefäße.

Nutzung

Die Altenburger Brauerei GmbH unterhält ein Museum zur Geschichte des Bieres und der regionalen Braukunst mit deren Bedeutung sowie den Rohstoffen und der Produktion des Bieres.

Die Brauerei kann auch bei laufender Produktion besichtigt werden mit historischem 5–Geräte–Sudwerk.

Das Sudhaus kann auch als Trauungsort genutzt werden und verschiedene Räumlichkeiten zu Feierlichkeiten. In einem Saal finden häufig Konzerte statt, außerdem haben neun Vereine ihren Sitz auf dem Brauereigelände. Seit 2010 wird ein Brauereiweihnachtsmarkt ausgerichtet.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.