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Alter Botanischer Garten (Marburg)

Version vom 9. Juli 2014, 10:17 Uhr von MaKir (Diskussion | Beiträge)
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Der 3,6 Hektar große Alte Botanische Garten der Universität Marburg ist ein botanischer Garten in Marburg. Er liegt am Pilgrimstein wenige hundert Meter südlich der Elisabethkirche im Stadtzentrum Marburgs. Bereits 1786 wurde er als französischer Lustgarten vom Deutschordenshaus angelegt.


Geschichte

Der Humanist, Dichter, Arzt und Botaniker Euricius Cordus, der als einer der Begründer der wissenschaftlichen Botanik in Deutschland gilt, hatte zwischen 1527–1533 am so genannten Glaskopf im Südosten Marburgs einen privaten Botanischen Garten gegründet, in dem er mit seinen Studenten Exkursionen durchführte. Über diesen Garten und dessen Geschichte ist nichts weiter bekannt.

Unter Professor Conrad Moench wurde nach der Zusammenlegung des Collegium Carolinum in Kassel mit der Universität Marburg 1786 am so genannten Weinberg westlich der Elisabethkirche der Botanische Garten angelegt. Nachdem unter Georg Wilhelm Franz Wenderoth (1774–1861) 1810 das Gelände südlich der Elisabethkirche vom Deutschordenshaus übernommen wurde, fand eine Erweiterung und bis 1814 eine Neuanlage des Botanischen Gartens an den jetzigen Standort statt. Daher wird er als der „Vater des Botanischen Gartens“ bezeichnet. 1873–1875 wurde das Botanische Institut am Pilgrimstein 4 im neugotischen Stil erbaut. Neben dem Sandsteinbau waren die weiteren Gebäude ein Fachwerkbau, in dem der wissenschaftliche und der technischen Leiter wohnten, die Gewächshäuser, die Versorgungsräume und ein alter Topfschuppen.

In den 1960er Jahren stiegen die Studierendenzahlen immer weiter, sodass die Auslagerung einiger Fachbereiche beschlossen wurde. Mit dem Botanischen und dem Zoologischen Institut sowie weiteren, wurde auf den Lahnbergen zwischen 1961 und 1977 ein 20 Hektar großer Neuer Botanischer Garten angelegt. Mit der Gestaltung wurde Günther Grzimek aus Kassel beauftragt.


Heutige Nutzung

Obwohl immer noch im Besitz der Universität, wird der Alte Botanische Garten von den Einwohnern überwiegend als öffentliche Grünanlage genutzt. Im ehemaligen Botanischen Institut ist nun das Institut für Pharmazeutische Biologie beheimatet. Der Fachwerkbau wurde zum Gästehaus der Universität umgebaut. Im Anschluss an die mittlerweile denkmalgeschützten Versorgungsräume wurden zudem ein Musizierhaus und Gesellschaftshaus errichtet.

Die Einmaligkeit dieses Gartendenkmals beruht bis heute auf der gelungenen Verknüpfung eines „Wissenschaftsgartens“ mit der „englischen Gartenkunst“. Noch heute zeigt er wichtige Spuren seiner Geschichte. Diese betrifft sowohl die Geschichte der Gartenkunst als auch die Geschichte der Naturwissenschaften von den Zeiten der 'nur' beschreibenden „Naturgeschichtler“ nach Carl von Linné, dann der „Pflanzengeographie“ Alexander von Humboldts über die Zeit der evolutorischen Erklärungsversuche Charles Darwins oder Ernst Haeckels bis zur Labor-Botanik.



Text: Wikipedia

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