Amerikanisches Generalkonsulat in Hamburg

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Siegelmarke vom Generalkonsulat der USA
Siegelmarke vom Konsulat der USA

Das Amerikanische Generalkonsulat in Hamburg am Alsterufer 27/28 im Stadtteil Rotherbaum an der Alster ist unter den fast hundert Konsulaten und Handelsvertretungen in der Freien und Hansestadt Hamburg besonders bekannt. Derzeitige Generalkonsulin seit Oktober 2013 ist Nancy Corbett. Das Generalkonsulat vertritt außer Hamburg die weiteren norddeutschen Bundesländer Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. In diesen Ländern leben etwa 20.000 US-amerikanische Staatsbürger, davon 2.800 in Hamburg (Stand 2010).


Geschichte des Konsulats

Das Amerikanische Konsulat in Hamburg wurde am 17. Juni 1790 als eines der ersten US-amerikanischen Konsulate in Deutschland überhaupt gegründet. Stellvertretender Konsul wurde John Parish, ein eingebürgerter Hamburger schottischer Herkunft. Drei Jahre später wurde Parish zum Konsul befördert; er trat jedoch bereits 1796 freiwillig zurück.

Das Konsulat war vom Oktober 1917 bis 1922 anlässlich der Beteiligung der Vereinigten Staaten am Ersten Weltkrieg geschlossen. Am 8. Juli 1941 wurden alle amerikanischen Konsulate in Deutschland bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs geschlossen, und die amerikanischen Interessen wurden durch die Schweizerische Gesandtschaft vertreten. Das Generalkonsulat wurde am 1. März 1946 wieder eröffnet, und 1950 kaufte die amerikanische Regierung die heutigen Gebäude am Alsterufer, in denen das Generalkonsulat nach einem Umbau seit der Eröffnung am 15. August 1951 seinen Sitz hat. Eine Tradition von Beginn an ist das Aufstellen eines mit bunten Lichtern geschmückten Weihnachtsbaums zur Weihnachtszeit auf dem Säulenvorbau.

Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York City gehört das Generalkonsulat zu den bestbewachten Orten Hamburgs. Die Straße Alsterufer in der Umgebung des Gebäudes ist seit den Terroranschlägen gesperrt, und die Polizei Hamburg richtete mit der ZD 54 eine Dienststelle ein, um das Generalkonsulat und weitere diplomatische Vertretungen und Einrichtungen zu bewachen. Polizisten patrouillieren rund um die Uhr vor dem Generalkonsulat.

Seit dem Jahr 1790 vertraten 52 Konsuln oder Generalkonsuln die Vereinigten Staaten, und das Konsulat hatte in dieser Zeit mehr als 30 Standorte in der Hansestadt Hamburg (Stand 2012).


Geschichte des Gebäudes

Die beiden Villen wurden ursprünglich von Martin Haller im klassizistischen Stil entworfen. Das linke größere Haus wurde 1882 für den Kaufmann Gustav Michaelsen erbaut, der es 1891 an Wilhelm Anton Riedemann verkaufte, der als Pionier der Tankschifffahrt und einer der Gründer der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft (später Esso) bekannt ist. Das Nachbarhaus entstand 1893 für den Geschäftsmann Julius Rée, der es nach seiner Fertigstellung an Eduard Sanders, den Geschäftspartner und Schwiegersohn von Riedemann, verkaufte. Beide Gebäude waren durch einen Torbogen verbunden.

Von 1934 bis 1945 wurde das Ensemble als Hauptquartier der Nationalsozialisten in Hamburg genutzt. Der Gauleiter und Reichsstatthalter Karl Kaufmann richtete dort die Gauleitung ein. Die Villen wurden zu diesem Zweck durch die Architekten Elingius und Schramm umgebaut und miteinander verbunden, wobei die rechte kleinere Rée-Villa durch Entfernung allzu malerischer Details im Stil der französischen und deutschen Renaissance dem klassizistischen Stil des Michaelsen-Hauses angepasst wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Hamburg in der britischen Besatzungszone, und die britische Militärregierung konfiszierte das Gebäude. Im Mai 1950 erwarb es die amerikanische Regierung von den Erben der Eigentümer. Es wurde erneut durch die Architekten Schoch und Gundlach umgebaut und durch den Säulenvorbau, dem Weißen Haus in Washington nachempfunden, ergänzt. Das Konsulat bezog es am 15. August 1951. Nach dem Umbau wurde das Gebäudeensemble im Volksmund das „Kleine Weiße Haus an der Alster“ genannt.



Text: Wikipedia

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