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Antoniterkirche (Köln)

Antoniterkirche (Köln)

Die evangelische Antoniterkirche ist eine gotische Kirche in der Kölner Innenstadt. Ihre zentrale Lage auf der Einkaufsstraße Schildergasse macht sie nach dem Dom zur meistbesuchten Kirche Kölns. Überregional bekannt wurde die Antoniterkirche als Veranstaltungsort des Politischen Nachtgebets sowie durch das in ihr aufgehängte Kunstwerk Der Schwebende von Ernst Barlach. Die Antoniterkirche ist darüber hinaus auch die Taufkirche der Widerstandskämpferin Freya von Moltke.


Gründung

Der Antoniter-Orden errichtete in einer Bauzeit von 1350 bis 1370/78 an dieser Stelle ein Kloster. Zu diesem Kloster gehörte auch die dem Schutzpatron des Ordens, dem heiligen Antonius dem Großen, geweihte Kirche, die im damals üblichen gotischen Stil mit Merkmalen einer Bettelordenskirche errichtet wurde. Die dreischiffige, gewölbte Basilika hat einen polygonalen Chor, das nördliche Seitenschiff weist einen eigenen Schlusschor auf. Anstelle eines Turmes trägt die Kirche nur einen Dachreiter.


Säkularisation

Während der französischen Besetzung Kölns 1794 wurden die Klöster aufgelöst. Die durch die Franzosen zugebilligte Religionsfreiheit machte es auch den protestantischen Gemeinden Kölns nun möglich, ihre Gottesdienste öffentlich zu feiern. Bis dahin mussten die Gottesdienste entweder geheim abgehalten werden, oder es wurde ins bergische Mülheim oder das jülichsche Frechen ausgewichen. Die Franzosen boten den Kölner Protestanten 1802 einige der ehemaligen katholischen Klosterkirchen an, wobei die Wahl auf die Antoniterkirche fiel. Zu der Übernahme am 6. August 1802 gehörten auch einige der ehemaligen Klostergebäude.

In den Jahren 1802−1805 wurde die Kirche unter der Leitung von Ferdinand Franz Wallraf für die Bedürfnisse des evangelischen Gottesdienstes umgebaut. Unter anderem wurden einige Pfeiler entfernt, Emporen in den Seitenschiffen und im Westen eingebaut und ein Kanzelaltar errichtet. So fasste die relativ kleine Kirche bei ihrer Wiedereröffnung als evangelisches Gotteshaus am Rogatesonntag 1805 etwa 800 Menschen.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts besaß die evangelische Gemeinde Kölns mehrere größere und repräsentative Kirchen, wie die Trinitatiskirche. Daher wurde die drangvolle Enge der Antoniterkirche unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte durch einen weiteren Umbau beendet: Die Seitenemporen wurden wieder entfernt, ebenso der Kanzelaltar, der den Blick auf den gotischen Chorraum weitgehend verstellt hatte.


Nachkriegszeit

Am 31. Mai 1942 zerstörte ein Luftangriff die Kirche weitgehend. Nach den Plänen Ferdinand Franz Wallrafs vom seinerzeitigen Umbau konnte 1946–1952 der Wiederaufbau unter dem Architekten Georg Eberlein erfolgen. Im Westen wurde ein neuer Eingangsbereich mit Orgelempore errichtet, während der Rest der Kirche unter Einbeziehung der noch stehenden Teile wieder errichtet wurde. Weitere Bauarbeiten dienen nur noch der Renovierung und Konservierung des Bauwerks. Am 18. Mai 1952 konnte erstmals wieder ein Gottesdienst gefeiert werden. Zur Wiedereinweihung kam unter anderem Bundespräsident Theodor Heuss.

1954 wurde der Dachreiter errichtet und 1961–64 musste die Westfassade wegen des unmittelbar benachbarten Baus der Nord-Süd-Fahrt neu errichtet werden. 1979/80 erhielt das Innere die originalgetreue farbliche Gestaltung des Mittelalters. 1994/96 wurde das Mauerwerk der Längsfassaden erneuert und 2006 das Westwerk saniert. 2011 erfolgt eine umfangreiche Sanierung etwa der Beleuchtung und der elektrischen Leitungen.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/© Raimond Spekking / CC BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

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