Arnswalde

Aus veikkos-archiv
Version vom 11. Mai 2021, 16:51 Uhr von WikiSysop (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „Choszczno (deutsch Arnswalde, früher auch Arenswalde) ist eine Stadt und Sitz einer Stadt- und Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Westpommern mit etw…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Choszczno (deutsch Arnswalde, früher auch Arenswalde) ist eine Stadt und Sitz einer Stadt- und Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Westpommern mit etwa 16.000 Einwohnern. Sie ist auch Kreisstadt des Powiats Choszczeński.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Arnswalde.

Geschichte

Im Jahr 1893 wurde in der Neumark im ehemaligen Landkreis Arnswalde in der Provinz Brandenburg bei Bauarbeiten zufällig ein germanisches Körpergräberfeld aus der späten römischen Kaiserzeit entdeckt und ausgegraben.[2] Das kleine Gräberfeld mit wenigen reich ausgestatteten Körpergräbern einer germanischen Elite wird von der historischen Forschung mit dem Stamm der Rugier an der Ostseeküste verbunden.[3]

Seit etwa 1255 befand sich Arnswalde in brandenburgischem Besitz.[4] Die erste urkundliche Erwähnung von Arnswalde als Stadt (oppidum Arnswaldensis) stammt aus dem Jahr 1269.[5] Arnswalde trägt den roten Brandenburg Adler im Wappen. Am 1. April 1269 wurde in Arnswalde ein Vertrag zwischen den Askaniern und dem Herzog von Pommerellen, Mestwin II., geschlossen. Nicht ganz gesichert ist die Vergabe des Stadtrechtes, am wahrscheinlichsten ist, dass es 1284 erteilt wurde. Das Stadtrecht wurde nach Magdeburger Recht erteilt.

1291 sichern die Markgrafen von Brandenburg Besuchern der Stadt Arnswalde Schutz zu.[6] Im Jahre 1364 hatte die Stadt eine Burg. 1402 kam Arnswalde unter die Herrschaft des Deutschen Ritterordens. 1414 versuchte Henning von Wedel, den Ort zu erobern, scheiterte jedoch. 1419 fielen polnische Ritter in Arnswalde ein, und der Ort wurde dabei zu großen Teilen zerstört. 1433 wurde Arnswalde ein Lehen Polens, aber schon vier Jahre später stand sie wieder unter der Herrschaft des Ordens. Große Teile der Stadt wurden 1511 Opfer eines Brandes. 1549 verminderte die Pest die Einwohnerzahl. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde auch Arnswalde stark zerstört. 1649 wurde Arnswalde Teil der Poststrecke Berlin–Königsberg.

1719 wurde in Arnswalde eine Garnison für preußische Truppen errichtet. 1806 besuchte der preußische König Friedrich Wilhelm III. die Stadt. Am 12. Januar 1807 geriet hier der französische General Victor in Gefangenschaft, der später gegen den gefangenen Blücher ausgetauscht wurde.[7]

Mit der Neuordnung der preußischen Verwaltung nach dem Wiener Kongress (1815) wurde der Landkreis Arnswalde im Regierungsbezirk Frankfurt gebildet. 1828 wurde die erste Schule des Ortes eröffnet, 51 Jahre später wurde das Rathaus neu gebaut. Die Kreisverwaltung kam 1846 in die Stadt Arnswalde. 1848 erhielt Arnswalde Anschluss an die Bahnlinie Stargard–Posen. 1905 erhielt die Stadt ihr erstes Krankenhaus. Bereits vor 1859 gab es in Arnswalde eine Synagoge.[4]

1938 kam der Landkreis zum Regierungsbezirk Grenzmark Posen-Westpreußen und damit zu Pommern. Die Einwohnerzahl von Arnswalde stieg von 6800 Einwohnern 1875 auf 14.000 Einwohner im Jahre 1939.

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs berührte den Ort zunächst kaum. Bald wurde hier jedoch ein größeres Lager für Kriegsgefangene eingerichtet, das unter der Bezeichnung Oflag II B geführt wurde. 1945 wurde Arnswalde nach einer Belagerung von der Roten Armee erobert, wobei 1845 Häuser bzw. 85 % der Stadt zerstört wurden.[8] Anschließend wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung polnischer Bevölkerung. Die deutschen Einwohner wurden von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.

1959 wurde der erste Wohnblock der Stadt errichtet. 1974 nahm eine Telefonzentrale ihren Dienst auf.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.