Artilleriekaserne am Steintor

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Blick von der Georgstraße zum Steintor und der Kaserne um 1850

Die Artilleriekaserne am Steintor in Hannover war eine 1838 errichtete Kaserne für die Artillerie, speziell die Unteroffiziere. Ihr Gelände am Steintor zog sich von der Münzstraße in Höhe Lange Laube entlang der Goseriede und von der Georgstraße und der Artilleriestraße (heute: Kurt-Schumacher-Straße) mit einem nahezu rechteckigen Exerzierplatz bis an die (heutige) Kanalstraße. Der gesamte Komplex wurde 1876 von Ferdinand Wallbrecht im Tausch gegen die von ihm erbauten Militäranlagen in der Vahrenwalder Heide erworben und dann von ihm diagonal um- und überbaut durch die Neuanlage der Nordmannstraße mit Wohn- und Geschäftsgebäuden.


Geschichte

Nach dem Einzug von Ernst August 1837 in die Stadt zur Thronbesteigung des Königreichs Hannover wurde im Folgejahr 1838 in der Residenzstadt ein weiterer Militärbau errichtet: Die Artilleriekaserne für die Unteroffiziere erbaute der Landbaumeister Christian Adolf Vogell am Steintor an der Stelle einer früheren Gießerei, die zuvor nach Stade verlegt worden war. Die Kaserne reihte sich in einen umfangreichen Komplex von Militäreinrichtungen, der sich vom Waterlooplatz über die Hofmarställe Am Hohen Ufer und die Anlagen vor dem Clevertor bis zum Königsworther Platz zogen und weiter westlich um die Kasernen am Welfenplatz ergänzt wurde.

Nach dem Deutschen Krieg und der Annexion des Königreich Hannovers durch Preußen 1866 wurde unter anderem die „Militär-Reit-Schule“ 1867 von Schwedt an der Oder nach Hannover verlegt und in zwei Teilen - als Lehrgangsbetrieb und „Militär-Reit-Institut“ - zunächst im Marstall am Hohen Ufer untergebracht sowie in der Artilleriekaserne am Steintor.

Für die Zusammenführung der beiden Teile des „Militär-Reit-Instituts“ entwarfen der Intendanturbaurat Eduard Schuster und der Architekt und Bauunternehmer Ferdinand Wallbrecht 1875/76 neue Gebäude, die Wallbrecht dann außerhalb des Stadtgebietes errichtete, an der damals noch nahezu unbebauten Stader Chaussee, (rund um den heutigen Vahrenwalder Park zwischen Vahrenwalder Straße, Husaren-, Dragoner- und Isernhagener Straße).

Schließlich „tauschte“ Wallbrecht die von ihm bei Vahrenwald errichteten Gebäude des späteren Militärreitinstituts, erhielt im Gegenzug die alten Gebäude von den Hofmarställen am Hohen Ufer bis zur Artilleriekaserne am Steintor und baute diese anschließend in Säle und Geschäftshäuser um.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Wilhelm Kretschmer

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