Aug. Luhn & Co.

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Die Luhns GmbH (Aug. Luhn & Co.) war ein deutscher Hersteller von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln mit Sitz im Wuppertaler Stadtbezirk Barmen.

Der Jahresumsatz betrug 2009 etwa 170 Millionen Euro bei einer Mitarbeiterzahl von 320 innerhalb der gesamten Luhns-Gruppe.

Das Sortiment von Luhns bestand aus rund 800 Körperpflegeprodukten.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken von Aug. Luhn & Co.

Gruppe I

Gruppe II

Gruppe III

Gruppe IV

Gruppe V

Gruppe VI

Gruppe VII

Gruppe VIII

Gruppe IX

Gruppe X

Gruppe XI

Gruppe XII

Gruppe XIII

Gruppe XIV

Gruppe XV


Geschichte

Das Unternehmen wurde 8. Januar 1869 von August Luhn, seiner Ehefrau Pauline und Theodor Leyerer in Barmen-Wichlinghausen am Schwarzbach, heute ein Ortsteil von Wuppertal, als Fabrikation für Schmierseife gegründet.

Der Firmenname Luhns ist seit 1899 patentrechtlich geschützt. 1900 wurden die drei größten Siedekessel Deutschlands betrieben, sie hatten ein Fassungsvermögen von 300.000 Kilogramm. Ein eigener Werksanschluss wurde 1901 vom Bahnhof Barmen-Wichlinghausen (ab 1929: Wuppertal-Wichlinghausen) angelegt, er erlaubte das gleichzeitige Beladen von zwölf Güterwagen.

Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der Seifenproduzent über die erste „elektrisch betriebene Seifenfabrik“ zum größten Hersteller in Deutschland. 1914 arbeiteten 260 Mitarbeiter in dem Werk in Barmen-Wichlinghausen und schufen einen Umsatz von acht bis zehn Millionen Goldmark. Der Werbespruch „Am roten Band wird LUHNS erkannt“ wurde schon früh eingeführt und begleitete Generationen. In den 1890er Jahren bereits patentgeschützt, erlosch der Patentschutz auf den Slogan Anfang 1960. Weitere bekannte Slogans waren „Lunika wäscht wunderbar“ und „Wasche mit Luhns – denn viele tun’s“.

1939 waren 350 Mitarbeiter auf dem rund 10.000 m² großen Werksgelände beschäftigt. Bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg wurden weite Teile der Fabrikation zerstört. Nach dem Krieg brachte man als erstes Unternehmen der Branche ein Seifenpulver mit Schaumbleiche heraus.

1969 zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens erreichte der Umsatz 86 Millionen Mark, es wurden rund 700 Mitarbeiter beschäftigt. Ein Großbrand richtete 1970 einen Schaden von rund einer Million DM an. 1972 schied die Familie Luhns aus dem Unternehmen aus, das Unternehmen wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ging später in Besitz der belgischen Firma Tensia über.

Die British Petroleum erwarb das Unternehmen 1980 und veräußert es 1987 an die Zürcher Steinfels-Gruppe. Im gleichen Jahr wurde das belgische Werk in Lembeek erworben. Zwei Jahre später erwarb man das Werk in Bopfingen, zugleich wurde der Betrieb in Greven wieder aufgenommen.

1993 wurde der Finanzinvestor Warburg Pincus Mehrheitsgesellschafter und Pall Mall Mitaktionär von Luhns. Ein Jahr darauf übernahm Luhns die beiden Firmen Butler und Trendy. Andreas Heeschen, bisher Gesellschafter der Pall Mall Capital, wird nach Austritt von Warburg Pincus Mehrheitsgesellschafter von Luhns. Eine geplante Fusion mit dem Düsseldorfer Henkel-Konzern wurde 1999 vom Bundeskartellamt untersagt.

Im Dezember 2008 verkaufte der Alleingesellschafter und Geschäftsführer Heeschen seine Anteile; seitdem gehört Luhns zu der Hansa-Chemie-Gruppe des iranischstämmigen Duisburger Unternehmers Khodayar Alambeigi (zunächst als Tochter der Savanna AG, seit Mai 2010 als Tochter der börsennotierten Hansa Group).

Nach der Insolvenz der Hansa Group Mitte des Jahres 2014 wurde Luhns Anfang November 2014 an die Schweizer Gemini Holding AG verkauft, die ihrerseits im Mai 2015 Insolvenz anmeldete.

Standorte

In Greven-Reckenfeld in Deutschland werden verschiedenste Arten von Flüssigprodukten wie Vollwaschmittel, Weichspüler, WC-Reiniger und Spülmittel hergestellt. Im Werk Bopfingen wurden bis 2011 hochwertige Körperpflegeprodukte wie Dusch- und Schaumbäder, Shampoos und Cremeseifen hergestellt. Nach Übernahme durch die Hansa Group wurde der Produktionsstandort zum 2. Quartal 2011 nach Genthin verlagert.

Der Gründungsstandort in Wuppertal, wo bis 2001 Seifen, Zahncreme und WC-Stifte produziert wurden, war 2001 nahezu aufgegeben und beherbergte nur noch das Forschungs- und Entwicklungs-Labor. Man bemühte sich um Konzepte für eine zukünftige Verwendung des 20.000 m² großen Werksgeländes. Der Verwaltungssitz wurde nach Greven verlegt; Einkauf und Vertrieb befanden sich von 2006 bis März 2009 im Triangle-Hochhaus in Köln-Deutz.

Seit März 2009 befinden sich neben der Forschung und Entwicklung auch der Verwaltungssitz sowie der Einkauf, Vertrieb und das Marketing wieder in Wuppertal. Seit Ende 2013 befindet sich das Jobcenter Oberbarmen in einem Teil der Räumlichkeiten.


Text: Wikipedia

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