Bad Belzig

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Bad Belzig, bis 2010 Belzig, ist die Kreisstadt des Landkreises Potsdam-Mittelmark im Land Brandenburg.

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bad Belzig.

Geschichte

Vom Mittelalter bis 1900

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Belzig im Jahr 997. Nach dem Tod von Graf Baderich, Herr über Belzig (um 1251), ging die Grafschaft an das Herzogtum Sachsen über. 1406 brandschatzten die magdeburgischen Bischöfe das Belziger Gebiet, dabei wurden auch die Stadt und die Burg teilweise zerstört. Danach wurde die Stadt teilweise erweitert und die Burg wieder neu aufgebaut. Von 1423 bis 1815 gehörte Belzig zum Amt Belzig-Rabenstein im sächsischen Kurkreis. Martin Luther predigte im Jahr 1530 in der Marienkirche. Nach ihm soll auch die Lutherlinde benannt sein, welche sich in Belzig an der Friedhofsmauer des Gertraudenfriedhofs befand. Die Stadt wurde während des Schmalkaldischen Krieges 1547 von spanischen Truppen erneut teilweise zerstört. Etwa hundert Jahre später (1636) wurde die Stadt unter der Burg im Dreißigjährigen Krieg erneut von Kriegswirren heimgesucht und von schwedischen Söldnern fast gänzlich zerstört. Am 6. Juni 1665 wurde Hedwig Rösemann als Hexe zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und hingerichtet. Im Jahr 1702 erhielt Belzig die vollen Stadtrechte.

Während der Befreiungskriege im Jahr 1813 fand bei Belzig die Schlacht bei Hagelberg statt. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses wurde das bislang zu Sachsen gehörende Belzig im Jahr 1815 Preußen zugesprochen und 1818 Kreisstadt des Kreises Zauch-Belzig im Regierungsbezirk Potsdam der Provinz Brandenburg.

Von 1900 bis 1949

Die Lungenheilstätte (heute Reha-Klinik) wurde 1900 fertiggestellt. Die Einrichtung für kranke Kinder konnte im Januar 1903 eröffnet werden.[6] Elektrifiziert wurde Belzig im Juli 1909.[7] Das Dorf Sandberg unterhalb der Burg bis Jaegers Hintermühle (Kirchhofstraße) wurde im Jahre 1914 eingemeindet. Im Jahre 1934 wurde die Munitionsfabrik Roederhof errichtet. Dazu kam mit Kriegsbeginn südlich der Lübnitzer Straße ein Zwangsarbeitslager für 1500 Frauen und Männer vorwiegend aus Osteuropa. 1943 wurde ein KZ-Außenlager des KZ Ravensbrück mit 750 weiblichen Häftlingen errichtet, die in der örtlichen Munitionsfabrik arbeiten mussten. Kranke wurden zur Ermordung nach Ravensbrück zurückgebracht. Von 1939 bis 1945 wurde die Stadt Sitz der größten deutschen Funkstation für drahtlose Nachrichtenübertragung.

In der Nacht zum 1. Mai 1945 floh Bürgermeister Otto Witte (NSDAP) mit seinem Anhang nach Westen. Danach gelang unter Leitung des Lehrers Arthur Krause, auf einer Bürgerversammlung von mehreren Hundert Einwohnern am 2. Mai das Hissen weißer Fahnen sowie die Entwaffnung der HJ­ler zu beschließen. In der Nacht zum 3. Mai zogen die letzten Soldaten der Wehrmacht von der Burg ab. Tagsüber erreichten die ersten sowjetischen Soldaten die Stadt und zogen weiter, erst am 4. Mai gelang Arthur Krause die offizielle Übergabe der Stadt an den sowjetischen Kommandanten.[8]

Von 1950 bis heute

Ab 1952 war Belzig Kreisstadt des Kreises Belzig im neugebildeten DDR-Bezirk Potsdam. Im April 1953 konnte die zuvor anderweitig untergebrachte Stadtverwaltung das Rathaus wieder beziehen[8]. Im Jahr 1959 wurde Weitzgrund ein Gemeindeteil von Belzig. 1972 brannte durch Fahrlässigkeit das Rathaus.

In Bad Belzig war zu DDR-Zeiten die „Zentralschule der Gesellschaft für Sport und Technik Etkar André“ ansässig. Dort wurden hauptamtliche Mitarbeiter der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) für Tätigkeiten im westlichen Ausland ausgebildet. Hierzu gehörte auch das Anwerben weiblicher Spione („Romeo-Schule“).[9]

Im Zuge der Ämterbildung im Land Brandenburg schlossen sich zunächst 14 Gemeinden (Borne, Bergholz, Dippmannsdorf, Fredersdorf, Groß Briesen, Hagelberg, Kuhlowitz, Lübnitz, Lüsse, Lütte, Neschholz, Ragösen, Schwanebeck und die Stadt Belzig) aus dem damaligen Kreis Belzig zu einer Verwaltungsgemeinschaft, dem Amt Belzig, zusammen. Der Minister des Innern des Landes Brandenburg erteilte am 24. Juni 1992 seine Zustimmung zur Bildung des Amtes Belzig.[10] Als Zeitpunkt des Zustandekommens des Amtes wurde der 30. Juni 1992 festgelegt. Das Amt hatte seinen Sitz in der Stadt Belzig (heute Bad Belzig). Am 20. Oktober 1992 wurde zudem noch die Gemeinde Werbig dem Amt Belzig zugeordnet.[11] Im Jahre 1993 wurde durch Fusion dreier Kreise der Landkreis Potsdam-Mittelmark gebildet und Belzig Kreisstadt. Am 31. Dezember 2002 erfolgte die Eingliederung der Gemeinden Bergholz, Borne, Dippmannsdorf, Fredersdorf, Groß Briesen, Kuhlowitz, Lübnitz, Lüsse, Lütte, Neschholz, Ragösen und Werbig in die Stadt Belzig.[12] Zum 23. Oktober 2003 wurden schließlich auch die Gemeinden Hagelberg und Schwanebeck per Gesetz in die Stadt Belzig eingegliedert und das Amt Belzig aufgelöst.[13] Die Gemeinde Hagelberg erhob Kommunalverfassungsbeschwerde beim Verfassungsgericht des Landes Brandenburg, die teils verworfen, im Übrigen zurückgewiesen wurde.[14] Die Stadt Belzig wurde amtsfrei. Die ehemaligen amtsangehörigen Gemeinden sind heute Ortsteile der Stadt Bad Belzig.[4]

Seit dem Jahr 1995 ist Belzig staatlich anerkannter Luftkurort und wurde mit der 2002 eröffneten SteinTherme (2009 rekonstruiert) ein Thermal-Solebad. Am 18. Mai 2005 wurde das Hofgarten-Kino und am 12. September 2005 eine Umgehungsstraße (B 102 bzw. B 246) östlich der Stadt eröffnet. Seit dem 5. Dezember 2009 ist Belzig ein staatlich anerkanntes Heilbad. Mit Wirkung vom 1. März 2010 trägt die Stadt den Namen Bad Belzig.


Text: Wikipedia

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