Hauptmenü öffnen

veikkos-archiv β

Bad Bergzabern

Bad Bergzabern (pfälzisch Berchzawwre) ist eine Stadt im rheinland-pfälzischen Landkreis Südliche Weinstraße und gemessen an der Einwohnerzahl – nach Herxheim – dessen zweitgrößte Ortsgemeinde. Die Stadt ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und ein staatlich anerkanntes Heilbad. Zudem ist sie als kleinste Stadt Mitglied des Städtetags Rheinland-Pfalz. Gemäß Landesplanung ist sie als Mittelzentrum ausgewiesen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Anfänge

Gelehrte des 16. Jahrhunderts hätten ihre Heimat gerne als römische Gründung gesehen und nannten sie deshalb lateinisch Tabernae Montanae. Doch obwohl das Gebiet römisches Territorium war, ist ein antiker Vorläufer von Bergzabern nicht nachzuweisen.

1286 verlieh Rudolf von Habsburg der rund um eine Wasserburg entstandenen Siedlung das Stadtrecht. 1394 gingen Burg und Stadt Bergzabern im Zuge von Verpfändungen, die die verschuldete Grafschaft Zweibrücken durchführen musste, in den Besitz der Kurpfalz über. Bei der pfälzischen Teilung von 1410 kam sie an Pfalz-Zweibrücken, das später zum Oberrheinischen Reichskreis gehörte.

Frühe Neuzeit

Herzog Ludwig II. begann 1520 mit dem Umbau der Burg in eine herzogliche Residenz; dieser Ausbau war erst zwei Generationen später unter Johann I. 1579 vollendet. Im Holländischen Krieg wurde 1676 ein großer Teil der Stadt durch die Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. niedergebrannt. Nur wenige Renaissancebauten – wie beispielsweise das herzogliche Amtshaus von 1579, das mittlerweile als Gasthaus zum Engel firmiert – haben diesen Stadtbrand überdauert. Im 18. Jahrhundert begann unter Herzog Gustav Samuel Leopold der Wiederaufbau von Stadt und Residenz im barocken Stil durch den schwedischen Architekten Jonas Erikson Sundahl.

Die Ära des Hauses Pfalz-Zweibrücken ging mit der Französischen Revolution zu Ende. Zeitweise gehörte Bergzabern zuvor zu Frankreich und wurde während dieser Zeit dem Elsass angegliedert. Am 10. November 1792 beantragten die Bergzaberner Bürger den Anschluss ihrer Stadt an die Französische Republik, der sie in der Folgezeit angehörte. Während dieser Zeit und anschließend bis 1815 als Teil des ab 1804 bestehenden Napoleonischen Kaiserreichs war die Stadt Sitz eines gleichnamigen Kantons im Departement des Niederrheins eingegliedert.

Im Zweiten Pariser Frieden vom 20. November 1815 trat Frankreich den Landstrich zwischen Lauter und Queich wieder ab; woraufhin Bergzabern zunächst zu Österreich gehörte. Zusammen mit dem Rest der Pfalz fiel sie ein Jahr später als Rheinkreis an das Königreich Bayern. Vom 1818 bis 1862 gehörte Berg-Zabern – so die damalige Schreibweise – des neu geschaffenen Landkommissariat Bergzabern an; aus diesem ging im Anschluss das gleichnamige Bezirksamt hervor.

Im Revolutionsjahr 1848 gründeten die Bürger von Bergzabern einen demokratischen Verein. 1849 kamen viele Teilnehmer des Pfälzischen Aufstands aus Bergzabern. Der von hier stammende Friedrich Schüler wurde anschließend als einer der fünf Reichsregenten vom Stuttgarter Parlament gewählt. 1870 bekam Bergzabern einen Bahnanschluss.

20. Jahrhundert

1939 wurde die Stadt Sitz des Landkreises Bergzabern. Durch das Gebiet von Bergzabern verlief ab Ende der 1930er Jahre der Westwall mit seinen Verteidigungsanlagen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Bergzabern aufgrund seiner Lage in der sogenannten Roten Zone zur Frontstadt mit zwei Evakuierungen und litt unter großen Zerstörungen, die bis zu 75 Prozent ausmachten.[4]

Die Zugehörigkeit Bergzaberns zu Bayern endete am 15. Juli 1945 nach der deutschen Kapitulation mit der Bildung der Französischen Besatzungszone. Die französische Militärregierung formte unter anderem das Land Rheinland-Pfalz, zu dem Bergzabern seitdem gehört. 1963 wurde Bergzabern zum Kneippheilbad erklärt und ist seither berechtigt, den Namen „Bad Bergzabern“ führen.

Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. Am 20. März 1971 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Blankenborn nach Bad Bergzabern eingemeindet.[5] Ein Jahr später wurde die Stadt Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.