Hauptmenü öffnen

veikkos-archiv β

Bad Elster

Bad Elster (bis 1875: Elster) ist ein Kurort und Staatsbad im sächsischen Vogtlandkreis.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Die Namensherkunft wird im germanischen Wort Alistra gesehen, das die alteuropäische Wurzel el-/ol- für fließen, strömen habe. Der Vogel Elster im Stadtwappen sei nur aus dem Namensgleichklang zu erklären.[2]

Elster bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Die Reste einer etwa zwei Kilometer nordwestlich des Ortes Elster gelegenen Ringwallanlage (das sogenannte Alte Schloss), die vermutlich aus der Zeit um 1100 stammt, zeigen, dass schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 1324 dort Menschen siedelten.

1412 wurde ein Rittergut erwähnt, das durch Kauf an die Familie von Zedtwitz kam und später zum Fränkischen Ritterkreis gehörte. Bis zum Jahr 1800 blieb es im Besitz dieses Adelsgeschlechts. Der Ort und seine heutigen Ortsteile gehörten bis ins

19. Jahrhundert zum Amt Voigtsberg.[3]

1533 wurde in Adorf und in der Filialkirche Elster die Reformation eingeführt und 1540 der erste evangelische Pfarrer in Elster ordiniert.

Die heilende Wirkung der im Tal der Elster entspringenden Quelle (damals als Säuerling bezeichnet, die heutige Moritzquelle) wurde schon früh erkannt. Georg Leisner, damaliger Plauener Stadtphysikus und Leibarzt des Landesherrn Herzog Moritz von Sachsen-Zeitz, schrieb 1669, dass „seit undenklichen Zeiten“ nicht nur die Bewohner von Elster dieses Wasser benutzten, sondern dass die Leute sogar aus Adorf kamen und es nach Hause trugen. Auch sei es von ihm „bey vielen unterschiedlichen Patienten mit Nuzen … gebrauchet worden“.[4]

Berühmtester Gast des Ortes war Johann Wolfgang von Goethe, der im Jahr 1795 nach Elster kam und in seinem Werk Hermann und Dorothea die Elsteraner Quelle erwähnte.

(Bad) Elster im 19. und 20. Jahrhundert

Erst 1851 wurde Elster eine eigenständige Pfarrei, 1892 die neugotische St.-Trinitatis-Kirche eingeweiht. Die alte St.-Peter-und-Paul-Kirche wurde abgerissen.

Elster wurde 1848 zum Königlich-Sächsischen Staatsbad erhoben, womit auch die Zahl der Badegäste schnell anstieg (1848: 129; 1850: 378; 1860: 1750; 1870: 2450; 1890: 5870; 1900: 8900; 1990: 15.600).

Seit 1875 trägt der Ort den Namen Bad Elster und hat seit 1935 die Stadtrechte. 1880 wurde das Bademuseum Bad Elster als erstes Museum der Stadt und des Vogtlands eröffnet. Im Jahr 1898 erfolgte die Inbetriebnahme des Fernheizwerkes Bad Elster. Es war das erste seiner Art in Sachsen und das zweite im Kaiserreich.[5]

Am 4. April 1945 trafen sich Reinhard Gehlen, später erster Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Wessel, später zweiter BND-Präsident, Hermann Baun, Leiter der Spionage gegen die Sowjetunion in der Abwehr, sowie dessen Adjutant Graber in Bauns Quartier, einem Kurhotel. Im sogenannten „Pakt von Bad Elster“ vereinbarten sie, ihr Wissen über die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg den Vereinigten Staaten anzubieten.[6] Im Mai wurde die Stadt durch Soldaten der US-Armee besetzt, die Bad Elster im Juli der Roten Armee übergaben. Als südlichste Stadt Sachsens gehörte Bad Elster dann zur SBZ und bis 1990 zur DDR.[7]

Der Titel „Mineral- und Moorheilbad“ wurde Bad Elster im Jahre 2005 vom Land Sachsen verliehen. Die turnusmäßige Überprüfung ergab im November 2017 die Bestätigung.[8]


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.