Bad Langenschwalbach

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Bad Schwalbach (bis 21. April 1927 Langenschwalbach) ist die Kreisstadt im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bad Langenschwalbach.

Geschichte

Bad Schwalbach wurde als Langinswalbach im Jahre 1352 erstmals urkundlich erwähnt und war seit 1364 als Pfarrei bekannt. Weitere historisch dokumentierte Erwähnungen des Ortsnamens sind Swalbach 1360 und Langenschwalbach Anfang des 16. Jahrhunderts[4]. Erste zuverlässige Berichte über die Mineralquellen gibt es ab 1568 durch den Wormser Arzt Tabernaemontanus, der den Ort auch in seinem 1581 erschienenen Werk Neuw Wasserschatz bekannt machte. Der Speyerer Weihbischof Heinrich Fabricius hielt sich bereits 1583 zur Kur am Sauerbrunnen von Bad Schwalbach auf.[5] Obwohl Langenschwalbach im Dreißigjährigen Krieg völlig zerstört wurde, wurde es schnell wieder aufgebaut, der Handel mit dem Heilwasser begann zu blühen. Zunächst wurde das Wasser im Versandhandel in Krügen und Fässern in ganz Europa verkauft. Nur wenige Heilungsuchende nahmen den beschwerlichen Weg in den Taunus auf sich.

Langenschwalbach war im Mittelalter eines der 15 Überhöhischen Dörfer, die zu Kurmainz gehörten. Im Laufe der Zeit gewann die Grafschaft Katzenelnbogen immer mehr Einfluss auf die Orte außerhalb des Rheingauer Gebücks, die schließlich zu einem Teil der Niedergrafschaft Katzenelnbogen wurden und dem Amt Hohenstein unterstellt waren. Im Jahre 1729 wurde Langenschwalbach Sitz des Amtes Hohenstein, das seinen Namen aber beibehielt. Nach der französischen Besetzung des Linken Rheinufers im Jahr 1794 wurde die Verwaltung der ganzen Niedergrafschaft nach Langenschwalbach verlegt. Seit 1806 verwaltete der Kaiserliche Präfekturrat Balthasar Pietsch von Langenschwalbach aus im Namen Napoleons das Territorium des Pays réservé de Catzenellenbogen. Als schlussendlich am 17. Oktober 1816 das Herzogtum Nassau von diesem Gebiet Besitz ergriff, bestimmte es Langenschwalbach zum Sitz eines herzoglichen Amtes.

Erst mit der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durch den Straßenbau setzte zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Kurbetrieb ein. Nachdem Francis Head 1830 Bubbles from the Brunnen[6] veröffentlicht hatte, wurden die Taunusbäder unter Briten populär. Zahlreiche gekrönte Häupter, Fürsten und Grafen kamen nun zur Kur und besuchten die Spielbank, wo auch weniger seriöse Herrschaften verkehrten.[7] Während der Zeit des Aufschwungs nach der nassauischen Erwerbung und der Veröffentlichung der „Bubbles“ hatten Schlangenbad und Schwalbach keinen Standortnachteil gegenüber Bad Ems bzw. Wiesbaden. Mit der Errichtung vom Cursaal Bau bis 1879 (heutiges Kurhaus im renaissanceverwandten Baustil) wurde dem Anspruch auf verbesserte Kurbedingungen Rechnung getragen. Parallel zu den Verbesserungen der örtlichen Einrichtungen wurde das Reisen mittels Postkutsche (bis um 1845) obsolet durch die schnellere, bequemere und günstigere Eisenbahn. Die 1889 fertiggestellte Aartalbahn von Wiesbaden nach Langenschwalbach trug auch wesentlich zum Aufschwung bei. Nach Ende des Ersten Weltkriegs verlor der Zuspruch des Adels als Kurklientel schnell an Bedeutung, und es begann der langwierige und teilweise mit gravierenden wirtschaftlichen Einschnitten verbundene Wandel vom Luxusbad zu einem für die Allgemeinheit offenen Kurbad mit einer Anpassung an andere gesellschaftliche Verhältnisse und Ansprüche, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg vollendet wurde.

In einem Wald bei Langenschwalbach soll Katharina Pfeiffer aus Langenhain im Taunus Ende 1800 oder Anfang 1801 dem Räuber Schinderhannes ein Kind geboren haben.[8]

Lord Carnarvon verunglückte 1901 bei einer Autofahrt auf der Bäderstraße schwer und hatte bis zu seinem Lebensende unter den Unfallfolgen zu leiden. Aus gesundheitlichen Gründen hielt er sich fortan in den Wintermonaten gerne in Ägypten auf und lernte hier Howard Carter, den Mitentdecker des Königsgrabes von Tut-Ench-Amun kennen, dessen Ausgrabungen im Tal der Könige er fortan finanzierte. Lord Carnarvon verstarb am 6. April 1923.


Text: Wikipedia

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