Bad Säckingen

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Bad Säckingen (alemannisch Bad Säckinge; [ˈsekxɪŋə]) ist eine Kurstadt im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg (Deutschland) am Hochrhein, etwa 35 km flussaufwärts von Basel gelegen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bad Säckingen.

Stadtführer

Historische Informationen von Bad Säckingen

Die Karte wird geladen …

(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors

Geschichte

Säckingen (seit 1978 Bad Säckingen, 878 als Seckinga erstmals urkundlich erwähnt) gilt traditionell als Gründung eines Alamannen namens Secco. Der Name der Stadt ist jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Eindeutschung einer römischen Ortsbezeichnung (Sanctio) entstanden (ähnlich wie Aachen, Baden-Baden u. a.), eventuell aus dem Namen der 297 n. Chr. gegründeten Diokletianischen Provinz Maxima Sequanorum.

Der im Jahre 354 zum Bündnis mit den Römern genötigte Alamannenstamm der Brisgavi unternahm im Frühjahr des Jahres 361 einen Einfall in das benachbarte Rätien. Der römische Feldherr, Caesar, Kommandeur in Gallien, und der spätere Kaiser Julian „schickte(n) ihnen eine kleine Schar entgegen; doch ihr Führer wurde gleich beim ersten Angriff getötet, und [...] ungeschädigt konnten die Plünderer ihre Beute über den Rhein führen. Sie gehörten zum Stamme des Königs Vadomar, der im südlichen Schwarzwald herrschte.“ Julian ließ Vadomar „gefangen nehmen und schaffte ihn nach Spanien. Dann brach er selbst unvermutet über den Rhein, strafte die Alamannen für ihren Raubzug, nahm ihnen die Beute wieder ab und liess sich Sicherheiten für ihr künftiges Verhalten geben.“[4] Nach Informationen aus der Heimatgeschichte wird die Tötung des Anführers der ersten Truppe bestätigt und ihr Vorgehen nach Säckingen lokalisiert: Unter der Führung des comes Libino gelangten die römischen Truppen nach Säckingen prope oppidum Sanctio, das damals vermutlich zum Breisgau gehörte.[5]

Im lateinischen Text der Fridolinsvita (970) heißt Säckingen Secanis und Seconis (Lautung a>o) und urkundlich 1207 auch Seconia. Seconis ist als Ortskasus von Seconia zu deuten, das sprachgeschichtlich problemlos aus Sequaniacum (= Heiligtum der Sequana) abgeleitet werden kann. Nach dem Glauben der Kelten offenbarte sich die Göttin der Quellen, Heilkunst und Gesundheit im sumpfigen Erdreich der Kochsalztherme Säckingens (seik – „tröpfelnd fließen“, Sequana – „Tochter der Quellen“).

Der Verfasser der Fridolinsvita stützte sich auf ein Konzept, das vermutlich bereits im 8. Jahrhundert entstanden war und den voralamannischen Ortsnamen bevorzugt hatte. Das entstehende Steuerkataster der Franken jedoch konnte auf Seckinga nicht verzichten.

In den Dokumenten des 13. Jahrhunderts wurde dann als Zeichen der Gelehrsamkeit der keltorömische Ortsname erneut verwendet: 1275 Sigillum Civium Seconiensium = Siegel der Bürger der Stadt Seconis (Seconiis = „beim Seconia-Tempel“).

Die Stadt Säckingen entstand im Umfeld des gleichnamigen Klosters, dessen Gründung dem heiligen Fridolin zugeschrieben wird. Die in ihrem Quellenwert als unsicher eingeschätzte Heiligenvita des Fridolin berichtet, dass die Klostergründung unter dem Schutz des Franken-Königs Chlodwig I. stand. Eine derartig frühe Entstehung wird mittlerweile jedoch angezweifelt. Stattdessen wird die Klostergründung für das 7. Jahrhundert angenommen, also während der Regierung Chlodwigs II. Das Kloster ist im 9. Jahrhundert in bemerkenswerter Nähe zu den Karolingern bezeugt, als dort zumindest eine Tochter Ludwigs des Deutschen, Bertha, und die Ehefrau Karls III. namens Richardis Äbtissinnen waren. Auch bestand eine ferne Verbindung zu dem Herrschergeschlecht der Ottonen. Im 10. Jahrhundert war Reglind, Großmutter Adelheids, der Frau Ottos des Großen, Äbtissin des Klosters Säckingen. Als im Jahr 1272 ein Brand große Teile der Stadt zerstörte (darunter auch die Stiftskirche), wurde um 1300 mit dem Bau des gotischen Münsters begonnen, das den Namen Fridolinsmünster trägt.

Nach der Schlacht bei Rheinfelden und nach dem Tod von Bernhard von Sachsen-Weimar im Juli 1639 mit 35 Jahren erhielt der Berner Johann Ludwig von Erlach das Oberkommando über dessen Truppen und wurde sein Nachfolger als Generalmajor in Breisach. Als 1639 Säckingen von 300 kaiserlichen Reitern geplündert wurde, sandte er umgehend Hilfe unter Oberst Rosen in die Waldstädte. Bis zu den Friedensverhandlungen 1646 in Münster blieb es in Rheinfelden ruhig, es sollten die vier Waldstädte im Tausch gegen Breisach an Frankreich fallen. Dieses Vorhaben setzte sich nicht durch. Der Krieg verwüstete noch fast 10 Jahre ganz Deutschland, bis der Westfälische Friede am 24. Oktober 1648 verkündet wurde. Doch alsbald folgte der Französisch-Holländische Krieg von 1672 bis 1679. Der Herzog Karl von Lothringen und Marschall Créquy nahmen in Rheinfelden und auf Schloss Beuggen Quartier. Es folgten 1688 der Pfälzische Erbfolgekrieg und dann der Spanische Erbfolgekrieg. Die Äbtissinnen dieser Epoche mussten jeweils fliehen, die Reliquien (der Sarg mit St. Fridolin) und anderes mehr wurden in befreundete Klöster verbracht (Baden im Aargau, später auch nach Schloss Bernau und Klingnau)[6].

1796 Erfolgte die Besetzung der Stadt durch französische Truppen im Französischen Revolutionskrieg. 1805 kam die Stadt zum Großherzogtum Baden. Die Auflösung des Stifts geschah 1806.

Bevor der rechte Rheinarm im Jahre 1830 zugeschüttet wurde,[7] lag die Stadt auf einer Rheininsel und war durch Brücken mit dem Umland verbunden. Heute gibt es zwei Brücken von der deutschen Seite (Bad Säckingen) auf die Schweizer Seite (Stein): Die Holzbrücke ist mit 203,7 Metern die längste gedeckte Holzbrücke Europas. Die St. Fridolins-Brücke für den Kraftfahrzeugverkehr wurde im Jahre 1979 eingeweiht. Auf dieser Brücke steht eine Fridolinsstatue des Schweizer Bildhauers Rolf Brem.

1973 wurde der Landkreis Säckingen aufgelöst. Seitdem gehört die Stadt zum Landkreis Waldshut. Am 1. April 1972 wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Rippolingen und Wallbach eingemeindet. Harpolingen folgte am 1. Januar 1973.[8]


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.