Bad Salzungen

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Bad Salzungen (bis 1923: Salzungen) ist eine Kurstadt in Thüringen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Bad Salzungen.

B.M. Strupp

Sonstige

Geschichte

Historischer Überblick

Lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung Bad Salzungens siedelten im Werratal und der angrenzenden Rhön Menschen, welche der keltischen Kultur zugeordnet werden können (Leimbacher Gräberfeld). Um Christi Geburt siedelte der rhein-weser-germanische Stamm der Chatten im Raum zwischen Werra und Fulda, sowie weiter in westlicher Richtung. Während der fränkischen Osterweiterungen, zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert, wurde auch das im Thüringischen Westergau gelegene Salzungen in ein Netz fränkischer Befestigungsanlagen einbezogen. Mit der fränkischen Ostkolonialisierung setzten auch die schriftlichen Überlieferungen ein. Am 5. Januar 775 stellte Karl der Große in der Königspfalz Quierzy eine Schenkungsurkunde des Zehnten von seiner Villa Salsunga an das Kloster Hersfeld aus. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Salzungen. 841 kam der Ort an das Kloster Fulda. Im frühen 12. Jahrhundert erweiterten die aufstrebenden Grafen von Henneberg ihren Herrschaftsbereich in Südthüringen bis an die mittlere Werra. Der Raum Salzungen war (ost-)fränkische Grenzregion zu Thüringen und Hessen.

Im heutigen Stadtgebiet von Salzungen entwickelten sich um das Jahr 1000 mehrere Siedlungszentren. Das Machtzentrum der Region bildete die hennebergische Burganlage Frankenstein, ihre Entstehung als Befestigungsanlage zum Schutz der Breitunger Klostergründungen soll im ersten Drittel des 12. Jahrhunderts erfolgt sein. Die Herren von Salzungen veranlassen später die Gründung des Klosters Frauensee und des Klosters Allendorf (Ersterwähnung 1272) zu Füßen ihrer Stammburg, im heutigen Stadtteil Kloster. Durch kriegerische Verwicklungen und Eroberungen entscheidend geschwächt und hoch verschuldet mussten die Frankensteiner im Jahr 1330 ihre Besitzungen veräußern. Diese Machtverschiebung wurde vor allem durch die Wettiner genutzt, die ihr Einflussgebiet in Richtung Rhön auszudehnen suchten. Die seit 1306 als civitas bezeugte Stadt wurde in den folgenden Jahrhunderten realpolitisch als Doppelstadt mit einem hennebergischen und einem sächsischen Verwaltungssitz regiert; die Einkünfte aus dem Salzhandel, aus Zöllen und Gewerbefleiss wurden geteilt. Der Ausbau der Stadt ging rasch voran. Die Stadtbefestigung mit Türmen, Mauern und Wassergraben besaß vier Tore (Nappentor, Obertor, Lindentor und Neues Tor). Mit dem Fund weiterer Salzquellen stiegen das Steuereinkommen, aber auch die Begehrlichkeiten der Nachbarn.[6][7]

Aus den umliegenden Ortschaften wurde das Salzunger Amt gebildet.[8] 1524 wurde die Reformation eingeführt, ein Jahr später schlossen sich Bürger der Stadt im Bauernkrieg unter massiven Drohungen dem Werrahaufen, einem 8.000 Mann starken Trupp aus dem oberen Werragebiet, an. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Salzungen am 10. Juni 1640 von den Schweden geplündert, im selben Jahr kam die Stadt an Sachsen-Gotha. Von 1680 bis 1918/1920 war Salzungen Teil des Herzogtums Sachsen-Meiningen.[9]

1868 ging das Amt Salzungen im Landkreis Meiningen auf und ist, mit diesem Erbe, auch Teil des historischen Henneberger Landes. Bereits 1858 erhielt Bad Salzungen Anschluss an das Eisenbahnnetz. Dies geschah durch die Werrabahn von Eisenach im Norden nach Coburg und Lichtenfels im Süden.[10]

Mit Beginn der Zeit des Nationalsozialismus antworteten engagierte Bürger auf die politische Verfolgung mit der Bildung von Widerstandsgruppen. Für die mehr als 250 Opfer der Zwangsarbeit wurde 1956 im Rathenau-Park ein Ehrenfriedhof errichtet. Am 4. April 1945 wurde die Stadt von amerikanischen Truppen kampflos besetzt, genau drei Monate später rückte gemäß der alliierten Vereinbarungen die Rote Armee ein. 1950 wurde Bad Salzungen durch eine Gebietsreform in der DDR Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Bad Salzungen und nach der Kreisgebietsreform in Thüringen Kreisstadt des Wartburgkreises.

Die Salzunger Saline

Die schon in frühgeschichtlicher Zeit betriebene Salzgewinnung war bereits im 14. Jahrhundert so einträglich, dass es seit 1321 eine privilegierte wohlhabende Pfännerschaft gab. Diese wurde von sogenannten Salzgrafen geleitet, die jährlich gewählt wurden. Seit dem Jahr 1590 wurde zur Salzgewinnung das gegenüber den früheren Verfahren deutlich produktivere Gradierverfahren eingesetzt. Bereits im 16. Jahrhundert nutzte man die Salzquellen auch als Heilmittel und nannte diese Stätten Sauerbrunnen. Im 19. Jahrhundert wurde die heilende Wirkung der Sole ausgenutzt. So entstand 1821 das erste Badehaus, woraus sich ein zunehmender Kurbetrieb entwickelte. Im Jahr 1911 verzeichnete die Stadt bereits 5.000 Kurgäste. Am 31. Mai 1923 wurde dann durch das zuständige Thüringer Ministerium dem Antrag der Stadt stattgegeben, den Namen Bad Salzungen zu tragen.[11]


Text: Wikipedia

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