Bahnhof Frankfurt (Main) Höchst

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Ansichtskarte Bahnhof Frankfurt (Main) Höchst (1953)

Der erste Höchster Bahnhof entstand mit dem Bau einer der ersten Eisenbahnen in Deutschland. Am 26. September 1839, nur vier Jahre nach der Strecke von Nürnberg nach Fürth, eröffnete der erste Abschnitt der Taunus-Eisenbahn, der vom Taunusbahnhof in Frankfurt knapp neun Kilometer bis nach Höchst führte. Der erste Höchster Bahnhof lag nicht am heutigen Standort, sondern 400 Meter östlich davon, an der Königsteiner Straße.

Wie oft in der damaligen Zeit deutscher Kleinstaaterei war auch dies eine internationale Strecke, verband sie doch die seit einem halben Jahrtausend eigenständige Stadtrepublik Frankfurt mit dem benachbarten Herzogtum Nassau. Im Frühjahr des Folgejahres wurde dann die komplette Strecke der Taunus-Eisenbahn über Hattersheim, Flörsheim und (das hessen-darmstädtische) Mainz-Kastel bis in die Hauptstadt des Herzogtums, Wiesbaden eröffnet. Der gesamte Streckenverlauf vom heutigen S-Bahnhof Frankfurt (Main) Taunusanlage über Höchst bis Wiesbaden ist heute Teil der stark frequentierten S-Bahn-Linie S1 – ein Beispiel für die Stabilität weit zurückliegender infrastruktureller Entscheidungen.

Die zweite nach Höchst führende Bahnstrecke war 1847 die kurze Sodener Bahn – für eine Nebenstrecke ein sehr frühes Eröffnungsdatum. Sie verband den überregional bedeutenden Kurort Bad Soden über Höchst mit dem Rest der Welt. Erst 1877 folgte die weitaus wichtigere Limburger Bahn, die quer durch das damals schon nicht mehr existierende Herzogtum Nassau eine Verbindung zwischen Frankfurt und der Lahntalbahn Gießen–Koblenz schuf.

1880 wurde das alte Bahnhofsgebäude von 1839 durch einen Neubau ersetzt. Die Planung erfolgte durch den Architekten und Königlichen Eisenbahn- und Betriebsinspektor Heinrich Velde, der im Rhein-Main-Gebiet insgesamt 37 Bahnhöfe erstellte, von denen der Höchster Bahnhof als seine architektonische Glanzleistung gilt. Das neue Gebäude befand sich nun als Inselbahnhof zwischen den Gleissträngen der Limburger Bahn (im Süden) und der Taunus- bzw. Sodener Bahn (im Norden), westlich der Königsteiner Straße; die Zufahrt erfolgte von derselben über eine Stichstraße.

1902 eröffnete die Kleinbahn ihren Betrieb über Kelkheim nach Königstein, so dass mit der zwischenzeitlich hinzugekommenen zweiten Bahnstrecke nach Frankfurt (Anbindung der Limburger Bahn an den Frankfurter Centralbahnhof 1888) nun sechs Strecken auf den Höchster Bahnhof zuführten, drei von Osten und drei von Westen. Seit dem 1. September 1905 kam noch die Bäderbahnkurve aus Richtung Rödelheim hinzu, die zunächst nur von Güterzügen, ab 1908 auch von Personenzügen befahren wurde, darunter auch ein Schnellzug Berlin–Wiesbaden über Bad Nauheim und Bad Homburg. Der Bahnhof der zunächst noch selbständigen Stadt Höchst am Main wurde zu einem echten Verkehrsknotenpunkt.

Das heutige Bahnhofsgebäude wurde 1914 als letztes Höchster öffentliches Bauwerk vor den Ersten Weltkrieg eingeweiht.



Text: Wikipedia

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