Bahnhof Hamburg Dammtor

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Ansichtskarte vom Bahnhof Dammtor um 1904

Der Bahnhof Hamburg Dammtor, so benannt nach dem Dammtor, einem ehemaligen Tor der Stadtbefestigung, ist ein Fernbahnhof der Bahnhofskategorie 2 für den Eisenbahn- und S-Bahn-Verkehr in Hamburg. Die heutige Anlage wurde 1903 eröffnet und ersetzte den vorherigen Bahnhof auf der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn. Er war als Paradebahnhof für Staatsbesuche vorgesehen.

Hamburg Dammtor ist nach Anzahl der Reisenden der drittgrößte der fünf Hamburger Fernbahnhöfe, obwohl er nur zwei Bahnsteige besitzt. Der nordöstliche Bahnsteig ist dem S-Bahn-Verkehr vorbehalten, die beiden Gleise sind dazu seit 1939 mit Stromschienen elektrifiziert, bis 1955 auch mit Oberleitung für die damaligen Wechselstrom-Züge. Die beiden Gleise am sogenannten Fernbahnsteig werden von den Fern- und Regionalzügen befahren und besitzen eine Oberleitung. Die Stationsschilder am Fernbahnsteig tragen den Zusatz Messe- und Kongressbahnhof – der Eingang des Congress Center Hamburg (CCH) liegt direkt gegenüber.

Im September 2006 kürte der gemeinnützige „Allianz pro Schiene“ e. V. den Bahnhof Hamburg Dammtor zum besten Großstadtbahnhof in Deutschland.

Im Sinne des Bahnbetriebs handelt es sich heute beim Dammtorbahnhof nicht um einen Bahnhof, sondern um zwei Haltepunkte, einmal der S-Bahn und einmal der Fern- und Regionalbahn, da es dort keine Weichen mehr gibt.


Bahnhof von 1866

Der erste Bahnhof Dammtor in Hamburg wurde 1866 an der neugebauten Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn eingerichtet.

Das Empfangsgebäude im Gründerzeitstil mit Mittelteil und Seitenflügeln hatte auf der nördlichen Seite einen Bahnsteig, der dem Verlauf des Alsterglacis an der Einmündung der Neuen Rabenstraße zugewandt war. Die südliche Seite grenzte mit einem kleinen Vorplatz an eine in Richtung Binnenalster verschmälerte Fortführung der Tiergartenstraße. An dieser Stelle befindet sich heute das Cinemaxx-Kino. Auf Stadtplänen aus dieser Zeit ist diese Lage eingezeichnet.

Der Durchgangsbahnhof hatte neben den durchführenden Gleisen der Verbindungsbahn noch ein Sondergleis für den Zug des Kaisers und spezielle Fürstenräume im Erdgeschoss. Auf einem Stadtplan von 1888 in französischer Sprache ist der damalige Dammtorbahnhof als „Gare de Kiel“, also „Kieler Bahnhof“ eingetragen.

Nach der Fertigstellung des neuen und größeren Bahnhofs von 1903 wurde der erste Bahnhof Dammtor abgerissen. Die gleichzeitige Existenz beider Bahnhöfe zu dieser Zeit ist auch auf einem Stadtplan von 1900 festgehalten.


Bahnhof von 1903

Der neue Dammtor-Bahnhof benötigte mehr Platz als der erste Bahnhof, zudem wurde zu dieser Zeit die ganze Verbindungsbahn-Strecke über das Straßenniveau hinaus mit einem Damm sowie mit Überführungen hochgelegt. Der neue Bahnhof wurde weiter westlich vom ersten Bahnhof auf der anderen Seite des Dammtordamms eingerichtet, während der erste Bahnhof noch in Betrieb war. Am 7. Juni 1903 wurde der Betrieb des neuen Bahnhofs feierlich in Anwesendheit Seiner Majestät, dem Kaiser Wilhelm II aufgenommen. Dies führte dann auch zu dem Beinamen "Kaiserbahnhof".

Die Kombination von Empfangsgebäude und Bahnhofshalle verfügt über vier Gleise an zwei Mittelbahnsteigen, die von einer mit Sandstein verkleideten Halle im Jugendstil überspannt werden. Diese wurde 1903 nach Plänen des Architekten Ernst Moeller errichtet und ist 112 m lang, 25 m breit und 23,5 m hoch. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und wurde zwischen 1999 und 2002 nach Vorgaben des Architekten Stefan Rimpf aufwändig restauriert. Dabei wurde die Bahnhofshalle umgebaut, der Fernbahnsteig auf einer Länge von 200 m außerhalb des Hallenschiffes überdacht. Zusätzlich wurden Treppen im Bahnhof verlegt und ein weiterer Abgang am Fernbahnsteig (Richtung Kongress-Zentrum) errichtet. Die Gesamtkosten von rund 24 Millionen Euro wurden überwiegend von der Deutschen Bahn AG (21,85 Millionen) sowie dem Bund (2,15 Millionen Euro) aufgebracht.



Text: Wikipedia

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