Bahnhof Schönfließ

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Bahnhof Schönfließ

Geschichte

Mit der deutschen und der Berliner Teilung war seit Anfang der 1950er Jahre eine leistungsfähige Umfahrungsmöglichkeit von West-Berlin nötig. Der Berliner Außenring entstand, sein nordöstlicher Teil zwischen Karower Kreuz und Birkenwerder ging 1952 in Betrieb. Ab 1953 durften die Züge des Binnenverkehrs der DDR (mit Ausnahme der Berliner S-Bahn) nicht mehr durch West-Berlin fahren. Davon war auch die Berliner Nordbahn betroffen. Die Züge nutzten seitdem den Außenring. Da es innerhalb der Stadt Berlin nach wie vor kaum Kontrollen zwischen Ost- und Westteil gab, wurden auch die Züge in Richtung Ost-Berlin Kontrollen unterzogen. Schönfließ wurde ab 1953 ein solcher Kontrollbahnhof. Am 4. Oktober des gleichen Jahres ging die Station auch für den öffentlichen Verkehr in Betrieb.

Nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 wurde der S-Bahn-Abschnitt zwischen Oranienburg und Hohen Neuendorf vom Rest des Netzes getrennt. Um diese Region wieder an das Berliner S-Bahn-Netz anzuschließen, wurde in nur 72 Tagen Bauzeit das Gleis zwischen Hohen Neuendorf und dem Karower Kreuz mit Stromschiene versehen. Die S-Bahn über diesen Abschnitt ging am 19. November 1961 in Betrieb. In der Folge entstand zwischen Hohen Neuendorf und Schönfließ eine separate zweigleisige S-Bahn-Trasse südlich des Außenrings mit dem neuen Haltepunkt Bergfelde, die am 27. Mai 1962 eröffnet wurde. Der Bahnhof Schönfließ und der Abschnitt von dort bis zum Karower Kreuz wurden weiterhin im Gemeinschaftsbetrieb zwischen S- und Fernbahn genutzt. Westlich des Bahnhofs entstand eine Überführung, auf der die S-Bahn-Züge in Richtung Oranienburg die Ferngleise kreuzten. Ebenfalls 1962 ging eine zweite Verbindungskurve (die sogenannte „lange Kurve“) von den Ferngleisen des Außenrings westlich von Schönfließ zur Nordbahn in Betrieb.

Der Gemeinschaftsbetrieb verursachte betriebliche Engpässe. Bei einem schweren Zugunglück zwischen Schönfließ und dem Karower Kreuz kam am 18. Dezember 1979 der Triebfahrzeugführer eines S-Bahn-Zuges ums Leben, der auf einen haltenden Güterzug aufgefahren war. Sieben Menschen wurden verletzt. Spätestens mit der Elektrifizierung der Fernbahngleise des Außenrings mit Wechselstromfahrleitung wurde die Trennung der S- und Fernbahngleise Anfang der 1980er Jahre dringend nötig. 1982 wurde ein separater S-Bahnsteig in Schönfließ in Betrieb genommen, der zunächst nur eingleisig von den Zügen in Richtung Berlin benutzt wurde. Am 2. September 1984 war die Trennung von S- und Fernbahn abgeschlossen und das eigene S-Bahn-Gleis zwischen Schönfließ und dem Karower Kreuz ging in Betrieb. Alle S-Bahnen halten seitdem am eigenen Bahnsteig; östlich von Schönfließ wurde der neuer Haltepunkt Mühlenbeck-Mönchmühle eröffnet. Im selben Jahr wurde am 15. Dezember auch der elektrische Betrieb auf den Fernbahngleisen des nordöstlichen Außenrings und damit im Bahnhof Schönfließ aufgenommen.


Entwicklung nach 1990

Nach dem Mauerfall waren die Orte nordwestlich von Berlin wieder auf kürzerem Weg als über den Außenring mit der Stadt verbunden. Der ohnehin spärliche Regionalverkehr wurde 1993 eingestellt, das nördliche Bahnsteiggleis später abgebaut. Für die S-Bahnen in Richtung Oranienburg gibt es seit Mai 1992 wieder den kürzeren Weg über Frohnau. Dennoch blieb die S-Bahn in diesem Bereich in Betrieb. Schönfließ gilt als der Bahnhof im Berliner S-Bahn-Netz mit der geringsten Zahl an Ein- und Aussteigen. Angesichts niedriger Fahrgastzahlen gab es immer wieder Überlegungen, den Verkehr durch Züge auf den Regionalgleisen zu ersetzten, die jedoch nicht verwirklicht wurden.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Global Fish

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.