Beethoven-Gymnasium Bonn

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Siegelmarke K. Preuss. Gymnasium

Das Bonner Beethoven-Gymnasium ist ein humanistisches Gymnasium mit mathematischem und sprachlichem Schwerpunkt, insbesondere auf den alten Sprachen. Es ist die mit Abstand älteste höhere Schule in Bonn und Umgebung sowie mit ca. 950 Schülern eine der größten.


Geschichte

Das heutige Beethoven-Gymnasium wurde 1626 als Minoritengymnasium gegründet und war zunächst in der Bonner Brüdergasse ansässig. 1673 wurde es von den Jesuiten übernommen, die den Unterricht in zwei Gebäude an der Ecke Gudenaugasse/Wenzelgasse verlegten. Bombardements im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 und ein Brand 1714 zerstörten die Schule mehrmals; sie wurde aber jeweils sofort wiederaufgebaut. 1736 zog die Schule in ein neuerrichtetes Gebäude in der Bonngasse gegenüber der Jesuitenkirche (heute Namen-Jesu-Kirche), nicht weit von dem Haus entfernt, in dem 1770 Ludwig van Beethoven geboren wurde.

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde die Schule in eine kurfürstlich-kölnische, also staatliche Lehranstalt umgewandelt. Ab 1777 bildete das Gymnasium die unteren fünf Klassen der von Kurfürst Max Friedrich neugegründeten Akademie ("Maxische Akademie"), die 1786 durch ein Dekret Kaiser Josephs II. zur Universität erhoben wurde. Das Gymnasium blieb als Philologische Fakultät deren Teil; ab 1789 war auch Beethoven dort eingeschrieben.

Mit Beginn der französischen Besetzung der Rheinlande 1794 wurde die Universität geschlossen; das Gymnasium aber bestand fort und wurde zunächst nach französischem Muster in eine "École centrale", dann in eine "École secondaire" und schließlich 1806 in ein "Lycée imperial" umgewandelt. Während die Schulgebäude in der Bonngasse von der französischen Regierung für andere Zwecke genutzt wurden, fand der Schulbetrieb ab 1807 im dafür hergerichteten östlichen Hofgarten-Flügel des ehemaligen Kurfürstlichen Schlosses statt.

Nachdem Bonn 1815 im Gefolge des Wiener Kongresses an Preußen gefallen war, erhielt die Schule 1816 den Namen "Königlich-Preußisches Gymnasium Bonn" und konnte ihre zwischenzeitlich erweiterten alten Gebäude wieder beziehen. Bis zur Gründung der "Höheren Bürgerschule" 1882 (des heutigen Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums) blieb sie das einzige Gymnasium in Bonn.

1888-91 wurde an der damaligen Koblenzer Straße (der heutigen Adenauerallee) in der Bonner Südstadt ein Neubau errichtet, den die Schule im Oktober 1891 bezog. Nach dem Ersten Weltkrieg trug sie kurzzeitig den Namen "Helmholtz-Gymnasium", bevor sie schließlich 1925 ihren heutigen Namen erhielt.

Im Oktober 1944 wurde das Schulgebäude während eines Bombenangriffs teilzerstört; auch große Teile der Bibliothek und die meisten Schulakten wurden dabei vernichtet. Nach Kriegsende fand der Schulbetrieb zunächst in Räumen der erzbischöflichen Liebfrauenschule in der Königstraße statt. 1951 konnte dann das an alter Stelle in der Koblenzer Straße wiederaufgebaute Schulgebäude bezogen werden, in dem das Beethoven-Gymnasium bis heute untergebracht ist. Bis 1952 erfolgte die Erweiterung um einen Anbau zum Rheinufer hin, der auf dem Gelände des ehemaligen kurfürstlichen Lustschlösschens Vinea Domini errichtet worden war.

Eine Erwähnung am Rande findet das Beethoven-Gymnasium in dem Roman „Ansichten eines Clowns“ von Heinrich Böll.



Text: Wikipedia

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