Christuskirche (Rostock)

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Christuskirche, 1953

Die Christuskirche war eine katholische Kirche in Rostock. Sie wurde 1909 geweiht und 1971 zerstört. Den gleichen Namen trägt die neue Christuskirche, die als Ersatz an anderer Stelle gebaut wurde.

Die alte Kirche wurde nach Plänen des Architekten Gotthilf Ludwig Möckel im neogotischen Stil am Schröderplatz errichtet und am 24. Oktober 1909 von Bischof Hubertus Voß geweiht. Pastor der Kirche war während des Baus und bis zu seiner Verhaftung in der Zeit des Nationalsozialismus und der anschließenden Ausweisung aus Mecklenburg 1940 der Prälat Wilhelm Leffers. Bei amerikanischen Bombenangriffen am 11. April 1944 wurde die Kirche schwer beschädigt. Dabei starben acht Personen, darunter Priester und Ordensfrauen, in der Kirche.

Die Kirche wurde zügig wieder aufgebaut, der Turm mit einem Notdach geschlossen. Die drei Glocken (d, e, fis) blieben unversehrt. Am 15. Mai 1949 wurde die Kirche von Erzbischof Wilhelm Berning aus Osnabrück erneut geweiht.

Einer Ende der 1960er Jahre geplanten Magistrale, die Gehlsdorf mit der Südstadt verbinden sollte, war das Kirchgebäude angeblich im Wege und sollte abgerissen werden. Unter großem Protest und nach langen Verhandlungen zwischen der katholischen Kirche und dem Rat der Stadt Rostock wurde ein Ersatzbau, allerdings an einem nicht zentralen Platz, versprochen. Dieser Bau wurde in einer Nebenstraße (Borenweg - Häktweg) südwestlich der Innenstadt vom Baukombinat Rostock in neunmonatiger Bauzeit errichtet. Die Kirche musste einen Teil der Kosten tragen. Die neue Christuskirche ist eine Hyparschalenkonstruktion von Ulrich Müther. Sie wurde am 12. Juni 1971 durch Bischof Heinrich Theissing geweiht.

Die alte Christuskirche, das Pfarrhaus, das Wohn- und Bürohaus und die sogenannte Notkirche mit Gemeindesaal wurden am 12. August 1971 gesprengt.

Die großen Verkehrspläne, denen die Christuskirche geopfert wurde, sind nur teilweise verwirklicht worden. Der Standort der Kirche ist bis heute unbebaut geblieben. Das legt die Vermutung nahe, dass politische Gründe bei der Sprengung entscheidend waren.

Am Standort der alten Kirche wurde am 22. Oktober 2009 ein Mahnmal eingeweiht. Seit Mitte 2012 wird auf dem ehemaligen Standort der Kirche ein Hotel errichtet.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Bundesarchiv, Bild 183-20674-0062 / CC-BY-SA

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