Dürer-Pirckheimer-Brunnen

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Dürer-Pirckheimer-Brunnen

Der Dürer-Pirckheimer-Brunnen (gelegentlich auch unrichtig nur als Albrecht-Dürer-Brunnen bezeichnet) ist ein klassizistischer Architekturbrunnen in Nürnberg.


Geschichte

Gut zehn Jahre nach der romantisch-klassizistischen Umgestaltung des barocken Maxplatzes (vormals Neuerbaw, Neuer Bau) – der langgezogene Straßenplatz wurde mit zwei Baumreihen bepflanzt – wurde 1821 der Brunnen nach Entwurf von Carl Alexander von Heideloff in streng klassizistischen Formen geschaffen. Bemerkenswert ist, dass der Brunnen eine der wenigen bekannten klassizistischen Arbeiten Heideloffs war, der ansonsten dem romantisierenden Stil der Neugotik verhaftet war. Er wurde am östlichen Platzende (anstelle eines der verschollenen Nebenbrunnen des Tritonbrunnens) aufgestellt. Die Platzmitte wurde seit 1687 von dem barocken Tritonbrunnen beherrscht. Ein ursprünglich am Westende des Platzes im Sinne der Längssymmetrie vorgesehenes Pendant zum Dürer-Pirckheimer-Brunnen kam nicht mehr zur Aufstellung.


Politisch-zeitgeschichtlicher Hintergrund

Der Umstand, dass beide hier gewürdigte Personen bekennende Protestanten und humanistisch geprägte Freidenker waren und dass sich die Formsprache des Denkmals sehr an der preußischen Staatsarchitektur Schinkels orientiert, kann als symbolisch für die innere Distanz zum katholisch geprägten Königreich Bayern und dessen restaurative Staatsräson unter Montgelas bewertet werden. Zum Aufstellungszeitpunkt hatte Nürnberg, dessen Bürger sich in dem nachnapoleonischen Bayern mehrheitlich fremd fühlten, erst seit fünfzehn Jahren seine Reichsunmittelbarkeit und Landeshoheit verloren und war einfache Provinzstadt geworden. Der Brunnen sollte bewusst an die einstige Bedeutung der ehemals freien Stadt als europäisches Zentrum des Humanismus erinnern und muss vor diesem Hintergrund als Ausdruck des Selbstbewusstseins der aufgeklärten Bürgerschaft verstanden werden.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Andreas Praefcke

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