Delitzsch

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Delitzsch ist eine Große Kreisstadt und ein Mittelzentrum im Nordwesten des Freistaates Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Delitzsch.

Delicia

HASAG

Walter Tiemann

Sonstige

Geschichte

Frühgeschichte und erste Besiedlung

Die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im Raum Delitzsch reichen bis in die Steinzeit zurück. Der älteste Überrest aus dieser Zeit ist das Fragment eines Idols aus der Zeit von 5100 v. Chr., das einer frühbäuerlichen Kultur entstammt und im August 2003 bei Ausgrabungen am Ortsausgang des benachbarten Zschernitz gefunden wurde.[18] Die Funde in der Delitzscher Gemarkung beginnen mit der Jungsteinzeit, einer Periode, in der sich mit dem Übergang zur Sesshaftigkeit dorfähnliche Siedlungen gebildet haben. In der römischen Kaiser- und Völkerwanderungszeit brach die Besiedlung jedoch für einen längeren Zeitraum ab.

Erst ab dem späten 6. Jahrhundert siedelten sich zunächst entlang der Elbe, im Verlauf des 7. und 8. Jahrhunderts auch entlang des westlichen Muldegebiets, slawische Bevölkerungsgruppen an. Delitzsch lag damals im Zentrum eines natürlich begrenzten, etwa 270 Quadratkilometer großen Siedlungsgebietes an der mittleren Mulde, zu dem etwa 100 kleinere weilerartige Siedlungen gehörten. Deren Bewohner bezeichneten sich vermutlich als Siusli. Die Slawen zwischen Saale und Mulde schlossen sich spätestens Ende des 8. Jahrhunderts zu dem Stammesverband der Sorben zusammen. Günstige Geländebedingungen auf einem vom Lober umflossenen Höhensporn und eine von West nach Ost verlaufende Fernhandelsstraße führten im 9. Jahrhundert zur Gründung einer slawischen Burganlage auf dem Gelände des heutigen Schlossgartens.[19]

Urkundliche Erwähnung und Entwicklung im Mittelalter

Mit der Eingliederung der Gebiete zwischen Saale und Elbe unter den Königen Heinrich I. und Otto I. in das Ostfrankenreich wurde die hölzerne Slawenburg Mitte des 10. Jahrhunderts auf Befehl deutscher Ministerialen durch einen steinernen Burgward ersetzt.[8] Im Schutz dieser erweiterten Burg kam es um 1140/50 zur Gründung einer planmäßig angelegten frühstädtischen Slawensiedlung, die sich über das Gelände der heutigen Ritter-, Halleschen, Schloss- und Mühlstraße sowie über einen Teilabschnitt der Mauergasse erstreckte.[20] Eine Urkunde König Friedrichs I. vom 20. August 1166 erwähnt Delitzsch erstmals.[21] Um 1200 entwickelte sich der Burgward zum Sitz eines unteren Gerichtsbezirks. Für die Jahre 1207, 1222 und 1224 sind drei Gerichts-, Landding- und Lehntage der Markgrafen von Meißen und Landgrafen von Thüringen urkundlich nachgewiesen.[19][22] Zudem diente er als Verwaltungs-, Vogtei- und Gerichtssitz sowie als Reiseresidenz der Wettiner. Begünstigt durch diese Voraussetzungen bildete die Stadt für die ländliche Bevölkerung der engeren und weiteren Umgebung einen zentral gelegenen Marktort, dem um 1200 die wettinischen Landesherren das Markt- und Stadtrecht verliehen.[8] In der Folgezeit erlangte der Ort aufgrund seiner großen Anzahl von Hausstellen und wachsenden Bevölkerung erweiterte Rechte und Privilegien, zu denen beispielsweise das Mauerrecht, das Abdeckerei- und Braurecht sowie das Recht auf ein eigenes Scheffelmaß gehörten. Im Jahr 1376 kamen zunächst pachtweise, ab 1423 endgültig die hohe Gerichtsbarkeit und das Geleitrecht hinzu.[23]

Zum Schutz vor Plünderungen und Brandschatzungen kam es zwischen Ende des 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts zur Errichtung einer massiven Wehranlage, bestehend aus Stadtmauer, Stadttürmen, Zwinger, Wassergraben und Wall. Delitzsch lag in der Markgrafschaft Meißen, die 1439 im Kurfürstentum Sachsen aufging. Das Kurfürstentum wurde bereits 1485 durch die beiden Brüder Albrecht der Beherzte und Ernst von Sachsen geteilt.[24] Delitzsch gehörte danach zum Herzogtum Sachsen, zu dessen Hauptstadt Dresden bestimmt wurde.

Reformation und Herzogtum Sachsen-Merseburg

Von den sächsischen Kurfürsten unterstützt, wurde die Reformation 1539 durch Herzog Heinrich in Delitzsch eingeführt.[25] Ebenso betroffen war die Stadt vom Schmalkaldischen Krieg 1546 und 1547, in dem es für Sachsen vorrangig um die Gleichstellung der protestantischen Konfession ging. Führer der Delitzscher Truppen war Herzog Karl von Pöhnitzsch. Infolge der Neuordnung des albertinischen Territoriums durch Kurfürst Moritz von Sachsen kam die Stadt zum Leipziger Kreis des Kurfürstentums Sachsen.

Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges litt Delitzsch zum einen an den Kriegsfolgen, zum anderen forderte die mehrere Jahre andauernde Pest viele Opfer. Ab dem Jahr 1636 wurde die Stadt direkt in den Krieg einbezogen und zum Ziel von schwedischen Söldnerverbänden. Zwar blieb die Altstadt von Plünderungen und Bränden weitgehend verschont, die Neustadt wurde jedoch fast völlig zerstört.[26] Zudem schleppten durchziehende und einquartierte Truppen todbringende Krankheiten in die durch Flüchtlinge übervölkerte Stadt. Allein im Jahr 1637 starben rund 881 Menschen, davon 300 an Hunger.[27] Einer Sage nach wurde Delitzsch im Jahr 1637 von der damaligen Türmerstochter gerettet, die durch das Trompetenblasen der sogenannten Schwedensignale die Bevölkerung vor der nahenden Gefahr durch die Schweden gewarnt haben soll.[28]

Zur größten Feuersbrunst in der Geschichte von Delitzsch kam es im Jahr 1661.[25] Dabei fiel der gesamte Westteil der Neustadt den Flammen zum Opfer. Knapp 120 Menschen verloren dabei ihr Leben, rund 75 Häuser wurden zerstört.[26]

Als 1656 der sächsische Kurfürst Johann Georg I. starb, wurde nach seinem Testament von 1652 eine faktische Landesteilung Sachsens durchgeführt.[29] So gab es neben dem weiter bestehenden Restkurfürstentum noch drei sogenannte Sekundogenituren, zu denen das Herzogtum Sachsen-Merseburg mit dem Amt Delitzsch gehörte.[30] Dieses Herzogtum kam unter die Herrschaft von Herzog Christian I., der das alte Bischofsschloss in Merseburg zu seiner Residenz und das heutige Barockschloss zum künftigen Witwensitz seiner Gemahlin ausbauen ließ. Der Umbau vom Renaissance- zum Barockschloss begann am 24. Juni 1689 und war am 13. Mai 1696 abgeschlossen.[31] Jedoch zog die bereits verwitwete Herzogin Christiana von Sachsen-Merseburg mit ihrem Hofstaat von 28 Personen am 31. Mai 1692 in das Schloss ein.

Nach dem Tod der Herzogin Christiana im Jahr 1701 nutzte das Merseburger Herzoghaus das Schloss nur noch unregelmäßig als Reiseresidenz. Erst von 1731 bis 1734 wurde mit dem Einzug der Herzogin Henriette Charlotte, Witwe des Herzogs Moritz Wilhelm von Sachsen-Merseburg, das Barockschloss wieder regelmäßig als deren Sitz genutzt.[19] Nach dem Tod des Herzogs im Jahr 1731 und der Herzogin im Jahr 1734 fiel das Sekundogenitur Sachsen-Merseburg 1738 wieder an das Kurfürstentum Sachsen zurück, da das Ehepaar keine Nachkommen hatte.

Von 1728 bis 1810 gehörte Delitzsch zu den sächsischen Garnisonsstädten für die kursächsische Armee.[25] Während des Siebenjährigen Krieges wurde die Stadt von 1756 bis 1763 mehrfach abwechselnd von den Österreichern und den Preußen besetzt.

Delitzsch als preußische Provinzstadt

Im Jahre 1813 fand die Völkerschlacht bei Leipzig im Zuge der sogenannten Befreiungskriege statt. Die verbündeten Heere der Österreicher, Preußen, Russen und Schweden brachten in dieser Schlacht Napoleons Truppen und deren Verbündeten, darunter das Königreich Sachsen, die entscheidende Niederlage bei, die schließlich zur Verbannung Napoleons auf die Insel Elba führte. Nach der Niederlage Napoleons gehörte Delitzsch zu dem Gebiet, das Sachsen nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses von 1815 an Preußen abtreten musste.[30] Nach erfolgter Gebietsänderung und der Auflösung des Amtes wurde Delitzsch zur Kreisstadt des neugebildeten gleichnamigen preußischen Kreises erhoben.

Bestimmend für die Wirtschaft blieb nach wie vor das städtische Innungshandwerk. Die städtischen Unternehmen begannen sich von der individuellen Produktion im Familienbetrieb in die neu entstandenen Manufakturen zu verwandeln. In dieser neuen Produktionsform mit freien Lohnarbeitern kam es zur Gründung neuer Branchen. Dazu zählten neben der Tabakherstellung die Chemie-, Textil- und Lebensmittelindustrie.[32] Jedoch verloren viele kleine Handwerker und Gewerbetreibende ihre Existenzgrundlage, weil sie mit der fortschreitenden Industrialisierung nicht mithalten konnten. In diesem Sinne rief der Delitzscher Hermann Schulze ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine Hilfsaktion ins Leben, die den in Not geratenen Handwerkern zugutekommen sollte. Nach den Grundsätzen der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung gründete er am 8. August 1849 mit anderen Initiatoren die erste Kranken- und Sterbekasse, die bis zur Einführung einer staatlichen Sozialversicherung im Jahr 1889 bestand.[33] Sie wirkte mit ihren Nachfolgegründungen beispielgebend für die Bismarck’sche Sozialpolitik. 1848 gründete Schulze die erste Handwerksgenossenschaft Deutschlands für Tischler und Schuhmacher und am 10. Mai 1850 die erste Darlehnskasse als Vorschuss-Verein – den Vorläufer der heutigen Volksbank.[34]

Begünstigt von einem dichten Städte-, Straßen- und Wassernetz, den Rohstoffvorkommen an Kohle, Ton, Salz und Erz sowie der relativ großen Bevölkerungsdichte, bot die Region um Delitzsch für Investitionen gute Ausgangsbedingungen. Nach gescheiterten Braunkohleabbauversuchen im Jahr 1855 in der westlichen Gemarkung entstand Mitte des 19. Jahrhunderts ein dichtes Eisenbahnnetz im mitteldeutschen Raum.[32] Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Dessau–Bitterfeld–Leipzig mit dem Unteren Bahnhof im Jahr 1858 und der Eisenbahnstrecke Halle–Eilenburg–Cottbus mit dem Haltepunkt Oberer Bahnhof im Jahr 1872 erlangte Delitzsch Anschluss an das Eisenbahnnetz[20] und somit Zugang zu den Braunkohlerevieren nahe Bitterfeld. Dies steigerte nicht nur die Mobilität der Bürger, sondern erhöhte auch die Konzentration von Gewerbe und Industrie im städtischen Raum.[32] Von 1902 bis 1904 erhielt die Stadt ein öffentliches Trinkwasserversorgungsnetz.

Weimarer Republik und Weltkriege

Der Erste Weltkrieg ließ in Delitzsch die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung stagnieren. Der größte Teil der wehrfähigen Männer wurde zum Kriegsdienst eingezogen. Rund 560 verloren auf den Schlachtfeldern Europas ihr Leben.[35] Nach dem Kriegsende im November 1918 war Delitzsch noch für kurze Zeit Garnisonsstadt. In der Nachkriegszeit schädigte die Rohstoffknappheit besonders die textilverarbeitenden Industrien und führte zu einer erhöhten Arbeitslosigkeit.[36] Die soziale Lage verschärfte sich weiter und ab August 1922 begann im Zuge der Hyperinflation der rasche Verfall der Währung. Ab 1928 verhandelte die Stadt Delitzsch mit der Regierung in Merseburg über den Ankauf des Schlosses und des umliegenden Areals. Der Kaufvertrag wurde zwar 1929 abgeschlossen, allerdings verhinderte in demselben Jahr die Weltwirtschaftskrise alle weiteren Maßnahmen.[35]

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde wie überall im Deutschen Reich die jüdische Bevölkerung systematisch entrechtet. Auch in Delitzsch kam es am Folgetag der Novemberpogrome 1938 zu Übergriffen gegen jüdische Geschäfte und Einrichtungen und zur Zerstörung der Begräbniskapelle auf dem jüdischen Friedhof in der Hainstraße.[36] Die beginnende Aufrüstung der Wehrmacht machte sich nicht nur durch die Einführung der Wehrpflicht im Jahr 1935 bemerkbar, sondern zeigte gleichfalls Auswirkungen im Ausbau militärischer Anlagen und Zulieferbetriebe für die Rüstungsindustrie. In diesem Zusammenhang kam es 1939/40 zum Bau eines Militärflugplatzes bei Spröda.[37] Des Weiteren wurde 1939 ein Blankstahlwerk zur Herstellung von Montageteilen für Kampfflugzeuge gebaut.

Abgesehen von der Zerstörung des Unteren Bahnhofes und des Militärflugplatzes blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg verschont.[37] Ab 18. April 1945 waren die militärischen Kriegshandlungen in Delitzsch beendet,[38] bevor am 20. April 1945 amerikanische Truppen die Stadt besetzten.[37] Sie hatten sich, aus südwestlicher Richtung kommend, der Stadt genähert, die ihnen kampflos und für beide Seiten ohne Verluste übergeben wurde.[37] Die US-Armee wurde Anfang Juli 1945 von der Roten Armee abgelöst, die bis Mitte der fünfziger Jahre stationiert blieb.[38] Zahlreiche Betriebe wurden als Reparationen demontiert und in die Sowjetunion transportiert.

Nachkriegszeit und DDR

Zwischen 1948 und 1972 wurden mehrere städtische Unternehmen, wie die damaligen Blankstahlwerke oder die Firma Delicia, enteignet und in Volkseigentum der DDR umgewandelt. Durch die Verwaltungsreform von 1952 wurde die seit 1946 zur Provinz Sachsen-Anhalt gehörende Stadt Sitz des neu gebildeten Kreises Delitzsch im Bezirk Leipzig. Der Kreis ging am 25. Juli 1952 durch Teilung aus dem Landkreis Delitzsch hervor.[39]

Parallel dazu gab es auch tiefgreifende städtebauliche Veränderungen. Ab 1958 schuf die örtliche Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft nach einem eigenen Bauprogramm das Neubaugebiet Delitzsch-Ost mit etwa 2.000 Ein- und Mehrfamilienhäusern in einfacher Bauweise.[40] 1974 folgten Ersatzwohnungen für die Einwohner aus den durch Erweiterung und Neuaufschluss von Braunkohle-Großtagebauen abgebrochenen Dörfern des Kreisgebietes.[41] In diesem Zusammenhang wurden mehrere Kaufhallen, medizinische Einrichtungen, Schulen und Kindereinrichtungen geschaffen.

Um 1986 entstand das letzte Neubaugebiet Delitzsch-West, während die Bausubstanz der Altstadt schrittweise verfiel. Dies führte dazu, dass außer für Reparaturen kaum noch Investitionen vorgenommen wurden und schließlich aus diesem Grund die Einwohnerzahl in der Altstadt stark zurückging. So kam es 1970 zu ersten flächendeckenden Abrissen am Markt und 1984 auch in der Holzstraße.[41] Weitere großflächige Abrisse waren geplant, konnten jedoch durch die politische Wende von 1989 verhindert werden.

Zu Zeiten der DDR war die Region um Delitzsch vom Braunkohleabbau gekennzeichnet. Während nördlich der Stadt mit dem Tagebau Goitzsche schon seit dem 19. Jahrhundert Kohle gefördert wurde, begann in den 1970er Jahren im südlichen Umland der Aufschluss des ersten Tagebaus. Von den fünf geplanten Tagebauen, welche bis an den Nordrand von Leipzig gereicht hätten, wurden nur die beiden Tagebaue Delitzsch-Südwest und Breitenfeld begonnen. Durch die „Wende“ wurden sie vorzeitig bis 1993 stillgelegt und danach renaturiert, wodurch um Delitzsch zahlreiche Seen entstanden sind.

Im November 1989 zeigte sich auch in Delitzsch die Umbruchstimmung durch Friedensgebete in der Stadtkirche und anschließende friedliche Demonstrationen, an denen mehrere Tausend Personen teilnahmen. Es bildete sich ein Runder Tisch, an dem vor allem über regionale Aspekte diskutiert wurde.[25]

Wiedervereinigung und 21. Jahrhundert

Im Zuge der Diskussion um die Neugründung der Länder in der DDR fanden in den nach 1815 zur preußischen Provinz Sachsen und nach 1945 zum Land Sachsen-Anhalt gehörigen Kreisen im Norden des Bezirkes Leipzig Bürgerumfragen statt, die jeweils eine eindeutige Präferenz für die Rückkehr zu Sachsen ergaben. Bei einer Beteiligung von 78,29 % stimmten im Kreis Delitzsch 89,74 % für Sachsen.[42]

Im wiedergegründeten Freistaat Sachsen wurde am 1. August 1994 im Zuge der Kreisreform aus dem Kreis Delitzsch und dem Kreis Eilenburg der neue Landkreis Delitzsch im Regierungsbezirk Leipzig gebildet, die Stadt behielt dabei die Funktion als Kreissitz. Im Jahr 1995 wurden zur Erschließung des Stadtgebiets zwei Gewerbe- und Industriegebiete mit einer Gesamtfläche von etwa 1.057.000 Quadratmetern geschaffen, die seitdem zum Kauf und zur Verpachtung angeboten werden.[43]

Am 1. Januar 1997 erhielt Delitzsch den kommunalrechtlichen Status Große Kreisstadt. Im Jahr 2004 wurden große Teile des innerstädtischen Sanierungsprogramms im Rahmen des Denkmalschutzes mit der Rekonstruktion von Bürgerhäusern, öffentlichen Gebäuden und der städtischen Infrastruktur erfolgreich abgeschlossen.[25] Hierzu zählte ebenso die Wiederherstellung des Barockgartens im Jahr 2000 und die Wiedereröffnung des Wahrzeichens der Stadt, des Barockschlosses, im Jahr 2005.

Im Verlauf der sächsischen Kreisgebietsreform von 2008 fusionierten der Landkreis Delitzsch und der Landkreis Torgau-Oschatz am 1. August 2008 zum jetzigen neuen Landkreis Nordsachsen mit Sitz in Torgau. Die ehemalige Kreisstadt Delitzsch hat zwar mehr Einwohner als Torgau, liegt jedoch dezentraler. Seitdem ist Delitzsch einer von vier Kreisverwaltungsstandorten Nordsachsens.


Text: Wikipedia

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