Deutsche Ostmesse

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Deutsche Ostmesse (offiziell Deutsche Ostmesse Königsberg, auch bekannt als Königsberger Messe; DOK) ist die Bezeichnung für die nach dem Ersten Weltkrieg in Königsberg abgehaltenen Messen zur Förderung der Wirtschaft des vom Deutschen Reich abgeschnittenen Ostpreußens. Die erste Ostmesse wurde im Jahr 1920 im Königsberger Tiergarten von Reichspräsident Friedrich Ebert eröffnet. Mit dem Reichswirtschaftsminister Ernst Scholz war er wegen des Polnischen Korridors mit dem Seedienst Ostpreußen angereist.

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Geschichte

Diese Messe wurde in den Anfangsjahr 1920 im September, und danach jährlich im Februar und im August abgehalten.[1] Seit 1928 gab es nur noch eine Messe pro Jahr, die in der zweiten Augusthälfte veranstaltet wurde, und mit der letzten 1941 endete.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Provinz Ostpreußen nach dem Vertrag von Versailles in vier Teile geteilt, die vom restlichen Deutschen Reich durch den polnischen Korridor abgeschnitten waren.

Der eingeschränkte Personen- und Warentransport führte zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten für die Region. Transporte mussten fast ausschließlich per Schiff erfolgen, mehrmals waren dabei Zoll- und Passkontrollen erforderlich.

Es handelte sich im Anfang um eine landwirtschaftliche Investitions- und Verbrauchsgütermesse. Neben dem Großhandel hatten auch der Handel mit Kolonialwaren, Eisen und Eisenwaren, Flachs, Hanf, Häuten, Fellen und Leder, Baumaterialien und Kohlen, Textilwaren sowie der Holz- und Brennstoffhandel eine große Bedeutung. Des Erfolges wegen erweitere man die Palette auch mit Industriegütern. Diesem zusätzlichen Ansatz folgend erbaute man 1925 das Haus der Technik. Die DOK stärkte die wirtschaftlichen Verbindungen der Insel Ostpreußen mit dem Reich und ebnete gleichzeitig der deutschen Wirtschaft die Wege zu den osteuropäischen Märkten. 1930 kamen 120 000 Besucher, davon 2500 Ausländer. 1937 stieg die Zahl der Besucher auf 204.000. Die letzte Messe fand 1941 statt. Insgesamt entwickelte sich die DOK zur zweitgrößten Messe des Deutschen Reiches nach Leipzig.

Die Gebäude der Deutschen Ostmesse existieren zum Großteil nicht mehr. Auf ihrem Gelände befinden sich heute eine Markthalle, ein Park und – auf dem an den ehemaligen Hansaplatz angrenzenden Anteil – die Christ-Erlöser-Kathedrale. Der zeitweise für die Ausstellungen genutzte Handelshof dient heute als Rathaus und das Haus der Technik als Warenhaus.


Text: Wikipedia

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