Eilhard Mitscherlich (Grab)

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Eilhard Mitscherlich 1856
Mausoleum Fam. Mitscherlich
Mausoleum Mitscherlich 2013, Blick auf die Büste

Eilhard Mitscherlich (* 7. Januar 1794 in Neuende, heute ein Stadtteil von Wilhelmshaven; † 28. August 1863 in Berlin) war ein deutscher Chemiker und Mineraloge. Bekannt wurde er unter anderem als Entdecker der Isomorphie und Polymorphie bei Kristallen sowie der Selensäure und der Permangansäure.

Bestattet auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, Abt. F-SE-A, (Ehrengrab Land Berlin)



Leben und Wirken

Eilhard Mitscherlich wurde am 7. Januar 1794 im zweiten Pfarrhaus am sogenannten Totenweg in dem damals zur Herrschaft Jever gehörenden Kirchspiel Neuende geboren. Getauft wurde er am 12. Januar 1794 in der evangelischen St.-Jakobi-Kirche zu Neuende. Mitscherlich besuchte von 1800 bis 1803/1804 die einklassige Kirchspielschule seines Heimatdorfes Neuende, in dem sein Vater Carl Gustav Mitscherlich von 1790 bis 1826 evangelischer Pfarrer war. Im Anschluss ging er von 1804 bis 1811 auf die Lateinschule Provinzialschule im 20 Kilometer entfernten Jever und war dort u. a. Schüler von Friedrich Christoph Schlosser. Im Alter von 17 Jahren verließ er das friesische Jeverland, um an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ein Studium der Geschichte, Philologie und Orientalistik aufzunehmen. Dort schloss er sich 1813 dem Corps Guestphalia Heidelberg an.

Nach zweijährigem Aufenthalt in Heidelberg zog es ihn nach Paris in der Hoffnung, auf der Ecole des langues orientales bessere Studienbedingungen zu finden. Als Napoléon Bonaparte eine Gesandtschaft nach Persien zu schicken beabsichtigte, bot sich Mitscherlich die Möglichkeit daran teilzunehmen, um dort an der Quelle seine Sprachstudien fortzusetzen. Durch den Zusammenbruch des französischen Kaiserreichs zerschlug sich diese Gelegenheit, ohne jedoch Mitscherlich von seinem Wunsch einer Orientreise abzubringen.

Weil er glaubte, als Arzt bessere Aussichten auf einen längeren Aufenthalt in Persien zu haben, entschloss er sich zum Studium der Medizin, jedoch immer noch in der Absicht, im Orient seine Sprachstudien fortzusetzen. Die Aufnahme des Medizinstudiums 1814 an der Georg-August-Universität Göttingen war ein Wendepunkt in seinem Leben. Hier wurde er Mitglied des Corps Bremensia. Die chemischen Forschungen im Laufe seines Studiums fesselten ihn so sehr, dass er seine Sprachstudien aufgab. Auch Friedrich Stromeyer riet Mitscherlich zu einem Chemiestudium. Trotzdem erwarb er in Erkenntnis seines bisherigen Erfolges seinen Doktor 1818 an der Universität in Göttingen im Fach Orientalische Sprachen (Persisch).

Im Jahr 1818 begab er sich nach Berlin zum Botaniker Heinrich Friedrich Link. Im Jahr 1817 wurde Jöns Jakob Berzelius nach dem Tode von Martin Heinrich Klaproth nach Berlin berufen. Berzelius lehnte den Ruf ab, schlug jedoch 1819 Mitscherlich als Nachfolger für diese Professur vor. Nach Vorgabe von Minister Stein zum Altenstein musste sich Mitscherlich zuvor in Paris und Stockholm die modernen Kenntnisse der Chemie aneignen. Nach seiner Rückkehr wurde er im Jahr 1822 zum Professor für Chemie an die Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin berufen. Gleichzeitig wurde er Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften. Im weiteren Verlauf seiner Tätigkeit wurde er auch noch Professor für Physik und Chemie an der Militärakademie und stand amtlichen Kommissionen mit Rat und Tat zur Seite. 1857 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt.

Mitscherlich starb im August 1863 in Berlin-Schöneberg an einem Herzleiden. Er wurde in einem repräsentativen Mausoleum auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof beigesetzt, Abt. SE-A (Ehrengrab Land Berlin). Das Mausoleum wurde unter anderem mit der originalen Plastik der von Christian Daniel Rauch begonnenen und von seiner Schülerin Elisabet Ney vollendeten Porträtbüste Mitscherlichs geschmückt. Die 1990 anlässlich ihrer Präsentation auf der Ausstellung „Ethos und Pathos“ im „Hamburger Bahnhof Berlin“ restaurierte Büste befandet sich 23 Jahre gesichert im Eigentum der Friedhofsverwaltung. 2013 wurde als Projekt des Fördervereins EFEU e.V. die Tür restauriert mit Unterstützung der Familie. Nun ist die Büste wieder zu sehen.


Text: Wikipedia

Bild 1: Wikipedia/Rudolph Hoffmann
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Bild 3: commons.wikimedia/L. Wekenborg

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