Einheitsdenkmal

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Ansichtskarte mit der Paulskirche und dem Einheitsdenkmal

Auf dem Paulsplatz vor der Paulskirche steht seit 1903 das Einheitsdenkmal. 1898 hatte die Stadt Frankfurt einen Wettbewerb ausgeschrieben:

„Den Antheil, welchen Dichtung und Gesang, welchen die Vorkämpfer der politischen Freiheit, die Männer der Wissenschaft, die Universitäten und die Begründer der wirthschaftlichen Einigung Deutschlands (Zollverein u.a.m.) in der Zeit der Vorbereitung von 1815–1864 an der Einigung des deutschen Volkes gehabt haben, soll, soweit thunlich, durch Bildwerke oder Reliefs, im Uebrigen durch Inschriften zu künstlerischem Ausdruck gebracht werden. Auch die Vertheidigung der deutschen Nordmark (Schleswig-Holstein) ist thunlichst zu gedenken“

Die vom Magistrat eingesetzte Kommission entschied sich für den Entwurf des Architekten Fritz Hessemer und des Bildhauers Hugo Kaufmann.

Über einem vierstufigen Unterbau aus Travertin erhebt sich ein dreiseitiger Obelisk aus dem gleichen Material, der von einer allegorischen Bronzefigur gekrönt wird. Auf Postamenten um den Sockel befanden sich drei überlebensgroße Figurenpaare aus Bronze. Die erste Gruppe, das Freie Bürgertum bzw. Kampf um die Freiheit, zeigte einen jugendlichen Kämpfer, der einem ermatteten älteren Kämpfer die Fesseln löst. Die nächste Gruppe bestand aus einer allegorischen Alma Mater, die den Wissensdurst eines Jünglings stillt, indem sie ihm aus einer Schale zu trinken gibt. Die dritte Gruppe, das Freiheitslied, stellte wiederum zwei Männer dar, der ältere mit einer Lyra, der jugendliche mit einem Schwert, eine Darstellung, mit der die Rolle der Sängerbewegung für die Einheit gewürdigt werden sollte. Die Figurengruppen wurden 1940 als Metallspende des deutschen Volkes eingeschmolzen.

Zwischen den Postamenten befinden sich drei Relieftafeln: Das erste stellt den Auszug der Burschenschafter und Freischärler zur Befreiung Schleswig-Holsteins dar, auf dem zweiten nimmt ein Jüngling von seiner Familie Abschied. Darunter steht das Wort von Ernst Moritz Arndt: „Wir sind geschlagen, nicht besiegt. In solcher Schlacht erliegt man nicht!“. Das dritte Relief zeigt eine Gruppe von Männern, die ein Schwert schmieden; einer davon trägt die Züge Bismarcks.

Offen blieb, wen die Allegorie auf der Spitze des Obelisken verkörpert. Zeitgenössische Rezensenten beschreiben die weibliche Figur, auf deren Schild die Worte „seid einig“ stehen, als Klio,[3] die Muse der epischen Dichtung, aber auch als Germania. Am 18. Oktober 1903, dem 90. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, weihte Oberbürgermeister Franz Adickes das Denkmal ein.



Text: Wikipedia

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