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Eisfeld

Eisfeld ist eine Kleinstadt mit Aufgaben eines Grundzentrums im Landkreis Hildburghausen im fränkisch geprägten Süden Thüringens an der Thüringer Porzellanstraße.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Eisfeld wurde in einer zwischen 802 und 817 zu datierenden Schenkungsurkunde des Grafen Erpho an das Kloster Fulda erstmals als „Asifelden“ (vermutlich im Sinne von Die Felder des Grafen Asis) erwähnt. Im einheimischen Dialekt heißt Eisfeld „Aasfald“, was auch auf Aasen (Essen) zurückgeführt wird. Die weitere Geschichte Eisfelds liegt für mehrere Jahrhunderte im Dunkeln, bis Graf Berthold VII. von Henneberg es 1316 als Teil der sogenannten Neuen Herrschaft Henneberg bzw. Pflege Coburg mit Unterstützung des späteren Kaisers Ludwig des Bayern, dessen Berater er war, von Johann von Brandenburg (zurück) erwarb. In der entsprechenden Urkunde wird Eisfeld erstmals als Stadt erwähnt und erhielt 1323 von Graf Berthold das Recht zur Ummauerung. In späteren Urkunden wird auf das Coburger bzw. Schweinfurter Stadtrecht verwiesen. Die Stadt fiel aber bereits 1353 auf dem Erbwege an die Burggrafen von Nürnberg und 1374 als Bestandteil der Pflege Coburg unter die Herrschaft der Wettiner. Im Spätmittelalter war Eisfeld einer der Marktorte an der über den Rennsteig führenden Fernhandelsstraße zwischen Nürnberg und Erfurt.

In der zum Bistum Würzburg gehörenden Stadt wurde die Reformation 1525 eingeführt. Aus Halle vertrieben, verbrachte der Reformator Justus Jonas der Ältere in Eisfeld seinen Lebensabend.[3] Seit 1485 gehörte Eisfeld zum ernestinischen Teil Kursachsens und seit 1645 zu Sachsen-Gotha. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zweimal vollständig zerstört und verlor vier Fünftel ihrer Einwohner.

Von 1680 bis 1826 gehörte Eisfeld zu Sachsen-Hildburghausen, danach zu Sachsen-Meiningen. Die ersten wirtschaftlichen Erfolge brachte der Handel mit sogenannten Schnetter Truhen – das waren aufwändig bemalte, volkstümlich verzierte Truhen und Möbelstücke, die im 19. Jahrhundert nach Nordwürttemberg, Hessen und Bayern geliefert wurden. In einem spätklassizistischen Sommerhaus am Stadtrand verbrachte der Dichter Otto Ludwig (1813–1865) seine Jugendjahre. 1858 wurde die Werrabahn gebaut, und 1903 wurde die Ortsgruppe der SPD gegründet. 1920 folgte die KPD-Ortsgruppe. Am 1. Mai desselben Jahres ging die Stadt im Land Thüringen auf.

Eisfeld wurde als „braune Stadt“ bezeichnet, weil bereits 1932 12 von 16 Stadtverordneten der NSDAP angehörten und Adolf Hitler zum Ehrenbürger ernannten. Daher setzte 1933 eine intensive Verfolgung der Funktionäre und Mitglieder der übrigen Parteien ein. Während des Zweiten Weltkrieges mussten 733 ausländische Zwangsarbeiter, darunter 542 Frauen, in den Bruhn-Werken, im Ritzma-Werk, in der Eiso-Schrauben GmbH und bei den Firmen Günsel und Dressel Zwangsarbeit verrichten. Drei der an den unmenschlichen Lebensbedingungen verstorbenen Zwangsarbeiter sind auf dem Friedhof begraben.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich Eisfeld wegen seiner Grenznähe bis 1972 im sogenannten Sperrgebiet entlang der innerdeutschen Grenze.

Im Zuge der Wiedervereinigung rückte Eisfeld mit dem Freistaat Thüringen geografisch ins Zentrum der Bundesrepublik.


Text: Wikipedia

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