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Essighaus

Ansichtskarte vom Essighaus
Reklamemarke vom Essighaus

Das Essighaus (auch Esich-Haus) in der Langenstraße in Bremen war ein prächtiges Giebelhaus im Stil der Weserrenaissance. Es wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf das Erdgeschoss zerstört und in den 50er-Jahren teilweise rekonstruiert. Seit 1973 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Das Essighaus wurde 1618 im Auftrag der Kaufmannsfamilie Esich als schmales aber prachtvolles Patrizierhaus in unmittelbarer Nachbarschaft der Stadtwaage von einem unbekannten Baumeister errichtet. Ursprünglich besaß das Haus fünf Stockwerke, eine Prunkfassade mit Skulpturen aus Obernkirchener Sandstein und einen mit Rollwerk verzierten Giebel. An der Fassade war folgender Spruch zu lesen: „Has Neit Abgunst ist gar umsunst – was Got bescheret bleibt unverweret.“

Nachdem das Gebäude lange Jahre in Kaufmannshand war, betrieb ein gewisser Conrad Büchner hier ab 1828 eine Bierbrauerei. Sein Nachfolger, Heinrich Rasch, richtete eine Essigfabrik ein, weshalb das Haus ab dem 19. Jahrhundert als „Essighaus“ bekannt wurde. Unter der wechselnden gewerblichen Nutzung verkam das Gebäude zusehends und sollte abgerissen werden. 1893 bewarb sich das Londoner South Kensington Museum um den Ankauf, um zumindest die Fassade zu erhalten und in England wieder zu errichten. Der Architekt Albert Dunkel bemühte sich um eine Restaurierung mit Mitteln einer Bremer Stiftung und wurde kurzzeitig selbst Eigentümer des Gebäudes, aber das Geld reichte nicht, um die Arbeit zu vollenden. 1897 sprang das Bremer Weinhandelshaus Reidemeister & Ulrichs ein und erwarb das Essighaus für 125.000 Mark. Dunkel vollendete bis 1901 den Umbau des Gebäudes, in dessen Räumen das Weinlokal Alt-Bremer-Haus eröffnete, das besonders wegen seiner aufwändigen Innenausstattung Bekanntheit erlangte. 1901 wurde in diesem Lokal der Ostasiatische Verein Bremens gegründet.

Durch Bombenangriffe am 5. September 1942 und 6. Oktober 1944 wurde das Haus mit Ausnahme des Erdgeschosses völlig zerstört. Beim Wiederaufbau 1956 wurden nur die Utluchten (die ebenerdigen Erker) und das Portal rekonstruiert, die Obergeschosse wurden komplett neu gestaltet und der Giebel mit Versatzstücken des ehemaligen Caesarschen Hauses vom Domshof versehen.

Seit 1972 wird das Gebäude von einem Geldinstitut genutzt. Zunächst residierte hier das Privatbankhaus Martens & Weyhausen. Heute ist es Sitz der Deutschen Factoring Bank.



Text: Wikipedia

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