Farbenfabrik O. Baer

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Die Farbenfabriken Otto Baer befanden sich in Radebeul bei Dresden.

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Otto Baer sen.

Otto Baer sen. (mit vollem Namen Johann Nepomuk Otto Baer; * 31. August 1846 in Markdorf, Baden; † 21. Mai 1932 auf dem Weißen Hirsch in Dresden) war ein Fabrikant und Kaufmann. An seine sozialen Leistungen erinnert die 2001 nach ihm benannte Otto-Baer-Straße in Radebeul. Grab von Johann Otto Baer und seiner Frau Anna Baer, geb. Berger auf dem Dresdner Nordfriedhof (Welt-Icon)

Mit beinahe 50 Jahren zog Baer 1895 nach Serkowitz bei Dresden. Dort übernahm er die 1870 gegründete Farbenfabrik, die seit 1871 als Fa. Robert Gysae Rußfabrik firmierte. Baer setzte nach der Übernahme auf die große Zukunft der bunten Druckfarben[1] und erweiterte das Fabrikationsprogramm neben den Schwarzfarben um diese.

Infolgedessen wuchs das Unternehmen derart an,[2] dass er die Rußbrennerei auf ein anderes Grundstück verlegen musste. Auch die Firnissiederei wurde bald an einen anderen Standort verlegt, für diese hatte er ein Grundstück in Brockwitz bei Coswig erworben, das über einen Gleisanschluss verfügte. Sein 1880 geborener Sohn Otto Baer jun. trat 1905 als Mitgeschäftsführer in die Farbenfabrik O. Baer ein, die er nach dem Tod des Vaters weiterführte.

Nicht zuletzt wegen seiner sozialen Unternehmensführung seinen Arbeitern gegenüber wurde Baer 1898 zum 2. Gemeindeältesten von Serkowitz gewählt. Otto Baer sen. verstarb 1932 auf dem Weißen Hirsch und wurde auf dem Dresdner Nordfriedhof beerdigt.

Otto Baer jun.

Otto Baer jun. (eigentlich Emil Otto Baer, * 7. November 1880 in Dresden; † 1. August 1947 in Torgau) war ein sächsischer Farbenfabrikant. Als Freund von Friedrich Olbricht war er in die Vorbereitungen des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler einbezogen.

Leben

Otto Baer jun. trat 1905 als Mitgeschäftsführer in die Farbenfabrik seines Vaters Otto Baer sen. ein, die ab da, in Farbenfabrik O. Baer (F.O.B.) umbenannt, zu einer wichtigen Industrieunternehmungen der Region wurde; sie lag an der Meißner Straße 116 gegenüber der Lutherkirche. 1914 wurde Carl Epple Mitgeschäftsführer. 1920 gründete dieser in Dresden die Carl Epple Farbenfabrik.

1932, mit dem Tod des Vaters Baer sen., führte Otto Baer die Firma weiter. Die Zahl der Beschäftigten stieg bis zum Zweiten Weltkrieg, der eine starke Einschränkung der Aktivitäten erzwang, bis auf 250 Mitarbeiter.

Mit Friedrich Olbricht befreundet, war er in die Vorbereitungen des Attentats vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler einbezogen.

1946 wurde er wegen antisowjetischer Propaganda denunziert, verhaftet und zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Er starb in einem Speziallager in Torgau. Nach der politischen Wende wurde er postum rehabilitiert.

1927 ließ Baer (oder sein Vater Otto Baer sen.) das Landhaus in der Friedlandstraße 10 vergrößern und umbauen. 1939 bewohnte er das Anwesen der Villa Tautzschgenhof.[1]

Epple Druckfarben

Baers Farbenfabrik O. Baer wurde 1945 nach Neusäß bei Augsburg verlegt. 1949 entstand dort unter der Führung von Carl Epple die Druckfarbenfabrik Epple Druckfarben, heute Epple Druckfarben AG.

Das Radebeuler Werk Farbenfabrik O. Baer wurde 1948 enteignet und in den VEB Radebeuler Druckfarbenfabriken umgewandelt. Aus diesem wurde später der VEB Lacke und Druckfarben Radebeul, der wiederum in den VEB Lacke und Farben Coswig eingegliedert wurde. Das Arzneimittelwerk Dresden übernahm 1970 das Betriebsgelände Meißner Straße 116,[2] dessen Gebäude ab 1991 leerstanden und 1998 abgerissen wurden.


Text Otto Baer sen. Wikipedia

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Text Otto Baer jun. https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Baer_(Unternehmer) Wikipedia]

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