Festungsring Köln

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Siegelmarke der Königlichen Fortfikation

Die Stadt Köln wurde unter preußischer Verwaltung (seit 1815) mit einem doppelten Festungsring umgeben. Er musste aufgrund des Versailler Vertrags nach 1919 geschleift werden. Zusammen mit der römischen Stadtmauer, der mittelalterlichen Stadtmauer, dem inneren und dem äußeren preußischen Befestigungsgürtel finden sich heutzutage in Köln Reste von vier Befestigungssystemen.


Preußische Erweiterungen der mittelalterlichen Stadtmauer

1816–1819: Batterieturm nördlich des Bayenturms;

1821–1825: rheinwärtige Mauer ausgebaut;

1816–1854: Ausbau und Umbau der mittelalterlichen Befestigungsanlage (vgl. auch Rheinuferbefestigung);

1850–1860: Abbruch der rheinseitigen Stadtmauer;

1883–1885; Abbruch des mittleren Abschnitts; 1886: Abbruch des südlichen Abschnitts;

1886ff.: Abbruch des nördlichen Abschnitts;

1870–1914: Ausbau des Befestigungsrings unter Preußen

1880er Jahre ff.: Anlage der Ringstraße in der Neustadt auf den Bastionen

nach 1918 (bis 1925?): Schleifen der preußischen Befestigungsanlagen

heute: auf Landseite keine preußischen, sondern nur mittelalterliche Bauteile: Bottmühle, Severinstor, Ulrepforte, Mauerstück am Sachsenring, Hahnentor, Mauerstück am Hansaring, Eigelsteintor.


Erweiterungsbauwerke

Als Reaktion auf die Bedrohung durch die Brisanzgranate verwandte man nun Beton, Stahlbeton und stählerne Panzerungen im Festungsbau. Deshalb wurden in den Jahren 1905 bis 1914 vor dem eigentlichen äußeren Festungsring eine Reihe betonierter Unterstände errichtet. Dadurch stieg die Anzahl der Werke des äußeren Festungsringes auf 177 Anlagen. Auch die Werke des inneren Festungsrings waren bis zum Ende des Ersten Weltkrieges noch besetzt.


Besatzung und Bewaffnung

Geplant war eine Besatzung der Festung Köln in Kriegszeiten mit 50.000 Soldaten und 6000 Pferden. Die Werke waren mit insgesamt 450 Geschützen vom Kaliber 3,7 cm bis 21,0 cm bestückt. Hinzu kamen 120 stationäre und 280 mobile Scheinwerfer.


Schleifung und Umgestaltung der Festungsringe

Auf Grund der Bestimmungen des Vertrages von Versailles musste Deutschland sämtliche Befestigungsanlagen auf beiden Seiten des Rheines beseitigen. Dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Konrad Adenauer ist es zu verdanken, dass trotzdem diverse Festungsanlagen erhalten geblieben sind und die Festungsrayons schließlich ab 1924 im Rahmen von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zum Kölner Grüngürtel umgestaltet wurden. Köln wurde damals zur sprichwörtlichen Stadt im Grünen. Die Gräben der Forts wurden meist zugeschüttet, dagegen blieben die Bauwerke der Kehle frei zugänglich.


Der Festungsring Köln heute

Die Militärringstraße, die auf der linken Rheinseite die Forts des äußeren Ringes miteinander verbindet, ist auch heute noch eine der vielen stark genutzten Ringstraßen um Köln. Auf dem größten Teil ihres Verlaufs führt sie durch eine parkähnliche Landschaft. Auf dem Rayon des Inneren Ringes verläuft die Ringstraße Innere Kanalstraße, Universitätsstraße, Weißhausstraße auch heute noch durch viel Grün.

Auch auf der rechten Rheinseite weisen Straßennamen auf den Militärring hin: Porzer Ringstraße, Gremberger Ring, Vingster Ring, Höhenberger Ring, Buchheimer Ring, Herler Ring, Mülheimer Ring, Neurather Ring, Höhenhauser Ring, Stammheimer Ring (Köln-Stammheim) Abschnitt (Fort XII mit Zwischenwerk XV).

Die Forts selbst sind in unterschiedlichem Zustand. Manche von ihnen werden von Vereinen genutzt, andere sind zugemauert und dienen als Refugien für Fledermäuse.


Adresse: Fort V, Zülpicher Straße 41



Text: Wikipedia

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