Feuerwehr Bremen

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Siegelmarke Feuerwehr Bremen

Die Anfänge der Bremer Feuerwehr liegen im Jahr 1605, als der Brandschutz vom Bremer Rat den Bürgerkompanien zugeteilt wurde. Jeder Rotte dieser Einheiten des Bürgermilitärs wurde ein Brandmeister und Material zur Brandbekämpfung zugeteilt. Das Löschwasser wurde dabei aus der Weser, aus Brunnen oder über die Bremer Wasserkunst geschöpft. Nachdem Bremen zwischen 913 und 1754 insgesamt elf Mal abbrannte, wurde 1716 eine Bremische Feuer-Ordnung eingeführt, die den Stadtvätern die Leitung der Löschmannschaften übertrug. Diese Brandordnung wurde in den Jahren 1751 und 1818 jeweils überarbeitet.

Als nach dem Ende der französischen Besatzungszeit 1810 die Bürgerkompanien aufgelöst wurden, gründete die Stadt eine Brand-Löschanstalt. Die Aufsicht über diese Organisation hatten vier Brandherren aus dem Rat und neun Deputierte aus der Bürgerschaft, sowie je zwei Maurer- und Zimmermeister aus der Alt-, der Neu- und der Vorstadt. Die Brand-Löschanstalt unterhielt zehn Spritzen in der Altstadt, fünf in der Neustadt und sechs in der Vorstadt, die von freiwilligen Bürger-Brandwehren aus den entsprechenden Bezirken gewartet und bedient wurden.

Am 11. Mai 1870 wurde eine Berufsfeuerwehr gegründet, die 85 Mann mit drei großen Handspritzen, fünf Wasserwagen und einem Mannschaftswagen umfasste. Die Hauptwache wurde zunächst in der Königstraße (heute Dechanatstraße) eingerichtet, aber noch im gleichen Jahr in die Straße Am Wandrahm verlegt, wo sie sich auch heute noch befindet. Die alte Brand-Löschanstalt wurde aufgelöst und ein Branddirektor als Leiter der Feuerwehr eingesetzt. In der Folge entstanden mehrere Feuerwachen über die Stadt verteilt. 1890 wurde die Ausrüstung der Feuerwehr verbessert und ein System aus Hydranten und Feuermelder eingerichtet. Im gleichen Jahr übernahm die Feuerwehr auch die Krankentransporte.

1907 erhielt die Bremer Feuerwehr den ersten motorisierten Löschzug. Während des Zweiten Weltkrieges wurde eine Feuerschutzpolizei gegründet und der Brandschutz teilweise von Luftschutz- und Werkschutzeinheiten übernommen. Nach 1945 wurde die Berufsfeuerwehr neu aufgebaut und dem Senator für Inneres unterstellt.


Personal

Im Gründungsjahr 1870 bestand die Berufsfeuerwehr Bremen aus 97 Männern. Stadtgebietserweiterungen, Bevölkerungszuwachs und Wirtschaftswachstum und die damit einhergehenden Steigerungen der Einsätze führten zu einem einen stetig steigenden Personalbedarf. So sorgten zum hundertjährigen Jubiläum 1970 534 Feuerwehrangehörige für die Sicherheit der Stadt.

Die letzten Jahre waren geprägt durch knapper werdende Haushaltsmittel der Stadt Bremen. Dies beeinflusste auch die Personalstärke der Berufsfeuerwehr. Die derzeitige (2012) Ist-Personalstärke beträgt 509 Beamte und Angestellte (483 Feuerwehrbeamte, 3 Verwaltungsbeamte, 23 Arbeitnehmer) und liegt damit unter der Soll-Personalstärke von 530 (502 Feuerwehrbeamte, 4 Verwaltungsbeamte, 24 Arbeitnehmer).


Besondere Einsätze

Es folgt eine Auswahl von Einsätzen, die die Feuerwehrkräfte des Landes vor besondere Herausforderungen stellte:

28. Dezember 1880 – Hochwasser der Wümme: Mit dem Brechen der Wümmedeiche beginnt ein, mit kurzen Unterbrechungen, bis März 1881 andauernder Einsatz der Feuerwehr.

11./12. Juni 1924 – Großbrand AG Weser: In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni brach ein Feuer in einer 100 x 30m großen Lagerhalle auf dem Gelände der AG Weser aus und verursachte einen Gesamtschaden von 1.500.000 Goldmark.

26. Oktober 1959 – Explosion auf dem Frachter Wihinapa: Auf dem im Europahafen liegende Frachter Wihinapa war Ladung in Brand geraten. Bei der Brandbekämpfung kam es zu einer Rauchdurchzündung, die dem Brandrat Dipl.-Ing. Kurt Lenz und dem Feuerwehrmann Hermann Rauch das Leben kostete. Drei weitere Männer mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dies waren bis heute die letzten Feuerwehrmänner in Bremen, die in Ausübung ihrer Pflicht ums Leben kamen.

28. Januar 1966 – Flugzeugabsturz in Kladding: In der Nähe des Flughafens Bremen stürzt ein Flugzeug ab. 46 Personen kommen dabei ums Leben.

6. Februar 1979 – Mehlstaubexplosion in der Rolandmühle: Ein Kabelbrand löste eine der größten Explosionen der Welt in Friedenszeiten aus. Es kamen 14 Menschen ums Leben, 17 weitere wurden verletzt und der entstandene Sachschaden betrug umgerechnet rund 50 Millionen Euro. Die Brandbekämpfung dauerte noch bis zum 12. März 1979.

10. Mai 1994 – Großfeuer und Explosion eines Flüssiggastanks: Das irrtümlich zuerst als Müllcontainerbrand gemeldete Feuer auf dem Gelände eines Flüssiggashändlers kostete nur durch Glück nicht das Leben der eintreffenden Feuerwehrleute. Es entstand ein Schaden von 12 Millionen D-Mark.

20. November 2000 – Gasexplosion in einem Wohnhaus: Infolge einer durch Baggerarbeiten bedingten Gasausströmung kam es zu einer Gasexplosion. Diese kostete 12 Menschenleben.

12. Oktober 2008 – Brand im Kohlesilo 4 des Kraftwerks Bremen-Hastedt: Am 12. Oktober entstand ein Schwelbrand im mit 3000t gefüllten Kohlesilo des Kraftwerks. Die immer wieder durch Verpuffungen unterbrochene Brandbekämpfung dauerte bis zum 22. Oktober 2008 an. Im folgenden Jahr sollte es erneut zu einem Brand kommen, diesmal im Tagesbunker.

26. Oktober 2009 – Großbrand in einer Lagerhalle: Im Bremer Industriehafen geriet eine Lagerhalle in Brand, die einen Einsatz von rund 100 Einsatzkräften aus ganz Bremen nach sich zog.



Text: Wikipedia

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