Flakturm IV in St. Pauli

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Flakturm IV im April 1945

Der Flakturm IV in St. Pauli gehört zur Bauart 1. Der Hochbunker besaß eine Bewaffnung von vier 10,5-cm-Flakgeschützen, die im August 1942 durch vier 12,8 cm-Flakzwilling 40 ersetzt wurden. Der Flakturm IV gehört zu den größten jemals erbauten Bunkern. Die Grundfläche misst 75 Meter × 75 Meter, er ist 39 Meter hoch. Die Wandstärke beträgt 3,5 Meter; die Decke ist fünf Meter dick. Obwohl die Kapazität auf 18.000 Personen beschränkt war, suchten während der starken Luftangriffe auf Hamburg im Sommer 1943 weitaus mehr Menschen Schutz im Bunker.

Der Gefechtsturm IV auf dem Heiligengeistfeld wurde nach dem Krieg von zivilen Mietern genutzt, weil in Hamburg großer Wohnraummangel herrscht. Deshalb wurde im Juli 1947 die Sprengung des Turms verhindert. Die erforderliche Sprengkraft hätte wahrscheinlich weite Teile der Innenstadt in Mitleidenschaft gezogen. Entsprechende Erfahrungen hatte man von vergleichbaren Anlagen in Berlin. Im Kalten Krieg wurde der intakte Gefechtsturm als Luftschutzbunker reaktiviert; 1990 wurde er für etwa 1,6 Millionen DM verkauft und zu einem Medienzentrum umgebaut.

Von dem zum Gefechtsturm gehörenden Leitturm, der ebenfalls auf dem Heiligengeistfeld stand, sendete der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) 1950 sein erstes Fernseh-Testbild. Am 25. Dezember 1952 sendete der NWDR erstmals in Deutschland aus dem Bunker am Heiligengeistfeld einen regelmäßigen Programmbetrieb. 1973/74 wurde der Leitturm bis auf Teile des Fundaments vollständig abgerissen, um einer Vermittlungsstelle der Deutschen Bundespost an der Budapester Straße Platz zu machen.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/ Australian War Memorial under the ID Number: SUK14320

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