Flugplatz Rangsdorf

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Eröffnung Flughafen Rangsdorf
Flugplatz

Rangsdorf erhielt 1935/36 einen Land- und Wasserflughafen (Verkehrsflughafen), der am Vorabend der Olympischen Spiele von Berlin 1936 offiziell als Reichssportflughafen eröffnet wurde. Der Landflughafen diente der Bücker-Flugzeugbau GmbH bis 1945 zugleich als Werkflugplatz.

Der Reichssportflughafen Rangsdorf erlebte im Sommer 1936 und in den folgenden Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Flugsportveranstaltungen von nationalem und internationalem Rang. Als einzige Sportfliegerschule Deutschlands bildete Rangsdorf ausländische Flugschüler aus. Das Aero-Club-Haus am Rangsdorfer See wurde ein internationaler Treffpunkt der Sportflieger. Die Sport- und Schulflugzeuge des Bücker-Werkes machten dank ihrer Qualität den Ort in der ganzen Welt bekannt. Die Rangsdorfer Luftfahrtgeschichte wurde ein wichtiger Bestandteil der nationalen und internationalen Luftfahrtgeschichte.

Lufthansa in Rangsdorf

Nach Kriegsausbruch 1939 übernahm Rangsdorf für mehrere Monate statt Berlin-Tempelhof die Rolle des Verkehrsflughafens von Berlin. Hier starteten und landeten deshalb auch erstmalig nach Wiederaufnahme des Luftverkehrs zwischen Deutschland und der Sowjetunion im Januar 1940 wieder Lufthansa- und Aeroflot-Maschinen auf der Linie Berlin - Königsberg - Moskau.

Auf dem Fliegerhorst Rangsdorf waren in den Kriegsjahren viele deutsche Flugzeugtypen, darunter Fluggeräte von zentralen Dienststellen des Heeres und der Luftwaffe, ständig oder vorübergehend stationiert. Das erklärt auch, warum Oberst von Stauffenberg am 20. Juli 1944 zu seinem Attentat auf Hitler von Rangsdorf aus startete und hier wieder landete.

Nach Kriegsende 1945 blieb Rangsdorf ein Standort der Luftwaffe, nunmehr allerdings der sowjetischen, die den Platz bis zum Abzug 1994 mit unterschiedlichen Einheiten nutzte. Zuletzt war hier eine Instandsetzungseinheit stationiert, die den Hubschrauber MI-8 überholte.

Beate Köstlin mit Fluglehrer Hans-Jürgen Uhse

Angesichts der luftfahrt- und architekturhistorischen Bedeutung wurden danach Wohn-, Verwaltungs- und Produktionsbauten des Bücker-Flugzeugwerkes, das Flugfeld und das Haus des Aero-Clubs von Deutschland unter Denkmalschutz gestellt. Allerdings vermochten es die nunmehrigen Eigentümer, die Bundesrepublik und ab 1999 das Land Brandenburg, bisher nur teilweise, den Verfall und die Zerstörung der Verwaltungs- und Produktionsbauten des Bücker-Werkes aufzuhalten und sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Restauriert und neu genutzt werden konnten bisher die vom Militär bis 1994 genutzten Bücker-Wohnbauten, das Bücker-Verwaltungsgebäude, die ehemalige Kantine und das Aero-Club-Haus.

Beate Uhse

Die Pilotin Beate Köstlin flog bei den Bücker-Werken die Flugzeuge ein. Zuvor absolvierte Sie ihren Flugschein, bei ihrem späteren Ehemann Hans-Jürgen Uhse.

Quelle