Forchheim

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Forchheim ist eine fränkische Große Kreisstadt im Süden des bayerischen Regierungsbezirks Oberfranken.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Forchheim.

Weber & Ott

Sonstige

Geschichte

Von der Vorgeschichte bis zum 19. Jahrhundert Die ältesten Spuren einer dauerhaften Besiedlung im Stadtgebiet Forchheims kamen 2013 bei einer Ausgrabung unter dem Klostergarten des Antonius-Klosters zutage[4]. Zwischen Befunden jüngerer Zeitstellung fand sich auch eine Grube mit Scherben und Steinartefakten der Linearbandkeramischen Kultur aus der Zeit um 5000 v. Chr.[5]

Im 8. und 9. Jahrhundert wurden in Forchheim ein fränkischer Königshof und eine Pfalz errichtet. Im Jahr 805 wurde die Stadt im Diedenhofener Kapitular von Karl dem Großen unter dem Namen „Foracheim“ erstmals urkundlich erwähnt. Damals war Forchheim Teil des ostfränkischen Netzes von Kontrollstationen für den Handel mit den Slawen.

Aus dieser Frühphase sind in jüngster Zeit an zwei Stellen in der Stadt Baureste aufgefunden worden. Ebenfalls bei der Grabung im Klostergarten wurden unmittelbar östlich des heutigen Wilhelm-Kleemann-Weges Fundamente von hallenartigen hölzernen Gebäuden entdeckt[4], die, auf die Wiesent ausgerichtet, auf die Funktion Forchheims als Handelsplatz verweisen[6]. Ausweislich der zahlreichen Keramikfunde ist dieses karolingische Bauensemble bereits im 8. Jh.[7], also noch vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes in Betrieb. Bei Ausgrabungen im Fundamentbereich des mittelalterlichen Rathauses wurden 2018 steinerne Fundamente des 9. bis 10. Jhs. gefunden.[8] Da in dieser Zeit nur wichtige Gebäude in Steinbauweise errichtet wurden, spricht vieles dafür, dass sich das Areal der Pfalz tatsächlich an der Stelle des heutigen Rathauses befand, zumal das Patrozinium der benachbarten Martinskirche typisch für frühe fränkische Kirchen ist.

In dieser Zeit fanden in Forchheim zahlreiche Reichstage und Fürstentage statt. Der erste Aufenthalt eines ostfränkischen Königs ist für 849 belegt. Den Höhepunkt ihrer Bedeutung hatte die Pfalz im Jahre 900, als dort am 4. Februar der erst sechsjährige Ludwig das Kind zum König gewählt und gekrönt wurde. Nach dem Tod des letzten Karolingers wurde in Forchheim am 10. November 911 Konrad I. zum ostfränkischen König gewählt.

Am 1. November 1007 schenkte König Heinrich II. das Königsgut Forchheim dem Bistum Bamberg. 1039 jedoch stellte König Heinrich III. die Stadt wieder unter Reichsverwaltung, bevor sie am 13. Juli 1063 wieder bis zur Säkularisation 1802/03 mit dem Bistum Bamberg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte, verbunden wurde. In der Zeit Heinrichs IV. wurde am 15. März 1077 Herzog Rudolf von Rheinfelden in Forchheim als Gegenkönig gewählt (vgl. Gang nach Canossa), woraus der Stadt auf politischer Ebene vermutlich ein unheilvoller Ruf entstanden ist.

Zwischen 1200 und 1220 wurde Forchheim zur Stadt erhoben und erhielt ihr jetziges Wappen. Im späten 14. Jh. errichtete man eine Stadtburg für die Aufenthalte der Fürstbischöfe, die erst in jüngerer Zeit als Kaiserpfalz bezeichnet wurde.

Im zweiten Markgrafenkrieg wurde Forchheim 1552 von den Truppen des Albrecht Alkibiades unter Zerstörungen erobert. Nach diesen Erfahrungen baute man die Stadt als südliche Grenzfestung des Bamberger Hochstiftes gegen die protestantischen Nachbarn, das Fürstentum Ansbach und die freie Reichsstadt Nürnberg im neu-italienischen Stil zur Festung aus. Durch diesen Festaungsausbau überstand Forchheim den Dreißigjährigen Krieg, ohne ein einziges Mal eingenommen worden zu sein. Der Bamberger Fürstbischof floh vor den Schweden mehrere Male samt Domschatz in das sichere Forchheim, das von 1632 bis 1634 mehrmals von den Schweden belagert wurde. Der Festungsausbau wurde danach noch bis weit ins 18. Jh. vorangetrieben.

Am 6. September 1802 wurde die Stadt von bayerischen Truppen besetzt, dem Kurfürstentum Bayern angeschlossen und Sitz eines Landgerichts, aus dem der spätere Landkreis Forchheim entstand. 1889 wurde Forchheim eine kreisfreie Stadt. Schleuse 93 in Forchheim (1845)

In den frühen 1840er Jahren wurde Forchheim Hafenstadt, als der 1835–1846 erbaute Ludwig-Donau-Main-Kanal die Stadt erreichte.

20. und 21. Jahrhundert

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Synagoge der Jüdischen Gemeinde in der Wiesentstraße beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern geschändet und zerstört, woran ein Gedenkstein gegenüber dem ehemaligen Standort des Gotteshauses erinnert.[9]

Im Jahr 1972 verlor die Stadt mit der bayerischen Gebietsreform ihre Kreisfreiheit und wurde in den Landkreis Forchheim eingegliedert.

Forchheim feierte im Jahr 2005 das 1200-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung. Dazu gab die Deutsche Post eine Sonderbriefmarke zu 45 Cent aus. 2004 war die Stadt Schauplatz der Bayerischen Landesausstellung Edel und Frei. Franken im Mittelalter, die rund 200.000 Besucher hatte.


Text: Wikipedia

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