Friedland (Mecklenburg)

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Friedland ist eine Kleinstadt im östlichen Teil des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte im Osten Mecklenburg-Vorpommerns.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Friedland.

Fritz Reuter

Sonstige

Geschichte

Noch vor 1200 entstand an einem Wegekreuz alter Handelsstraßen am Rande der großen Niedermoore auf einem Landrücken eine Siedlung der Handelnden, die schon eine Nikolaikirche besaßen. Als die Herrschaft Stargard nach dem Vertrag von Kremmen in die Hände der Brandenburger gelangt war, gründeten die brandenburgischen Markgrafen Otto III. und Johann I. neben den vorhandenen Siedlungen 1244 nach deutschem Recht die Stadt Vredeland, das heutige Friedland. Im Stadtwappen findet man die beiden Stifter noch heute. Der Ort, direkt am Landgraben nahe der pommerschen Grenze, diente dem Schutz gegen die Pommern.

Es entwickelte sich um 1300 ein gitterförmiges Straßenraster in einem ellipsenförmigen Stadtgrundriss, der von einer teilweise noch erhaltenen, starken Befestigung mit einer bis zu sechs Meter hohen Stadtmauer umgeben war. Mit dem gotischen Anklamer Tor (Steintor) wurde 1304 begonnen, während das spätgotische, dreigeschossige (Neubrandenburger Tor) (früher Burgtor) im 15. Jahrhundert entstand. An die Stadtmauer wurden später 29 Wieckhäuser angefügt; erhalten blieb die Fischerburg aus dem 13. Jahrhundert. Der Fangelturm der Befestigung wurde 1911 Wasserturm und 1997 Aussichtsturm. Durch den Vertrag von Vietmannsdorf 1304 kam die Herrschaft Stargard und damit auch Friedland zum Herrschaftsgebiet der Herren, Herzöge, zuletzt Großherzöge von Mecklenburg. Friedland wurde Landstadt in Mecklenburg und als solche Teil der Städte im ritterschaftlichen Kreis Stargard, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Stände vertreten waren.

Kriege wie der Siebenjährige Krieg (Gefecht bei Kavelpaß, 1760), Hungersnöte, Seuchen (1637/38 mit 872 Pesttoten), Stadtbrände (zwölf, insbesondere der große Stadtbrand von 1703) sowie die Lage in einer der strukturschwächsten deutschen Regionen hemmten die Stadtentwicklung. 1806 zogen die Truppen Napoleons unter Marschall Joachim Murat mit 70.000 Soldaten durch die Stadt, danach weitere französische (über 190.000 Mann) und preußische Truppen. Friederike Krüger aus Friedland kämpfte in Männerkleidung in den napoleonischen Befreiungskriegen (1813–1815), um ihr Land zu befreien. Für ihre Tapferkeit erhielt sie unter dem Namen August Lübeck sogar das Eiserne Kreuz.[4]

Wie viele andere Städte auch erlebte Friedland im 19. Jahrhundert eine Blütezeit. 1803 wurde ein neues Rathaus erbaut, 1862 ein Krankenhaus im Johannesstift, ab 1866 ein modernes Wasserleitungssystem mit Wasserkraftwerk (1886) an der Woldegker Straße. Das Friedländer Gymnasium (1371 bis 1840 Gelehrtenschule) war bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein die bedeutendste höhere Schule in Südostmecklenburg. 1814 wurde in Friedland der erste deutsche Turnverein gegründet (heute: TSV 1814 Friedland), es ist somit der älteste Sportverein Deutschlands. Carl Leuschner, Lehrer und zuletzt Konrektor der Gelehrtenschule, legte 1814 in Friedland den ersten Turnplatz in Mecklenburg an.[5] Ab 1854 hatte Friedland Straßenbeleuchtung und ab 1894 Bürgersteige. Bekannt wurde die Stadt durch die Rote Friedländerin, eine rote Fliese, die für Labortische und Küchenfliesen verwendet wurde.

In der Gründerzeit entstanden die Bahnstrecke Neubrandenburg–Friedland (1884), die Molkerei (1890), die Zuckerfabrik (1891), das Mosaik-Plattenwerk (1894), die Gasfabrik (1896) und die Überlandzentrale (1911).

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden am 28./29. April 1945 große Teile der Altstadt, darunter das Rathaus von 1803, zerstört bzw. von Rotarmisten niedergebrannt. Seit 1965 im Altstadtbereich errichtete Neubauten prägen heute das Stadtbild. Von 1965 bis 1985 wurden in der Innenstadt 1334 Wohnungen zumeist in Plattenbauweise errichtet. Nach der politischen Wende wurden ab 1991 die noch vorhandenen historischen Gebäude in der Altstadt im Rahmen der Städtebauförderung saniert.

Von 1952 bis 1994 gehörte Friedland zum Kreis Neubrandenburg-Land (bis 1990 im DDR-Bezirk Neubrandenburg, 1990–1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Mecklenburg-Strelitz eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.


Text: Wikipedia

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