Funkerkaserne Funkerberg

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Funkerkaserne Funkerberg 2011

Kaserne der 5. Funker-Abteilung. Im 1. Weltkrieg wurden vom Funkerberg als Zentralfunkstelle die Heeresberichte an sämtliche Heeres- und Marinefunkstellen übermittelte. Das Gebäudeensemble bestand aus der Funkerkaserne, dem Reitstall, der Schmiede, dem Kammergebäude und dem Kommandantenhaus. Am 15.06.1915 ging die Funkstation in Betrieb. Das Gebäude der Militärfunkstation (heute Sendehaus 1) wurde 1916 errichtet.

1917 fanden hier Versuche der Übertragung von Sprache und Musik mittels drahtloser Telegrafie von dem Direktor von Telefunken Hans Bredow und dem Physiker Alexander Meißner statt.


Kapp Putsch 1920

Das „Freikorps Lüttwitz“ hatte die Hauptfunkstation besetzt. Der Arbeiter- und Soldatenrat in Schenkendorf wollte am 20.03.1920 die Lüttwitz-Abteilung zur Aufgabe und Auflösung auffordern. Ein bewaffneter Trupp von Arbeitern machte sich deshalb auf dem Weg am Nottekanal. Der Verwalter des Gutschlosses vom Verleger Rudolf Mosse telefonierte jedoch mit dem Freikorps auf dem Funkerberg und dieses schickte sofort zwei mit Maschinengewehren bewaffnete Trupps, welche die Arbeiter gezielt unter Feuer nahmen. Neben zahlreichen Verwundeten, wurden auch sechs Arbeiter getötet.

Die Gefangenen führte man zum Gutshof. Am nächsten Tag verhängte das Freikorps das Standrecht über Schenkendorf und die Söldner gingen von Haus zu Haus um die von Spitzlen bezeichneten Arbeiterkämpfer zu verhaften. An der Schenkendorfer Schule wurden dann ca. 50 Arbeiter zur Exekution an die Mauer gestellt. Erst nach Protesten der Bevölkerung brach man das Vorhaben ab und die meisten Arbeiter konnten nach Hause gehen.

Die Anführer brachte man jedoch auf den Funkerberg, wo sie am 22.03.1920 von einem Militärgericht zum Tode verurteilt wurden. Nach massiven Protesten der Arbeiter aus dem Schwartzkopf-Maffei Werk in Wildau und den Schütte-Lanz Werk in Zeesen, wurden alle Arbeiter entlassen. Ein Gedenkstein für die gefallenen Arbeiter befindet sich auf dem Friedhof in Schenkendorf.

Quellen