Gedenkstätte Ziegenhals

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Sporthaus Ziegenhals 2010
Sporthaus Ziegenhals 2010
Thälmann-Denkmal auf dem Gelände der Gedenkstätte
Abriss 2010
Abriss 2010
Inschrift auf dem Hof
Walter Ulbricht, Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl 1953 in der Thälmann-Gedenkstätte
3. Ernst-Thälmann-Gedenklauf 1980
Abriss Ziegenhals 2010

Das Sporthaus Ziegenhals war eine ehemalige Gaststätte an der Dahme im Niederlehmer Teil von Ziegenhals im Landkreis Dahme-Spreewald, die als Denkmal in der Denkmalliste des Landes Brandenburg verzeichnet war und 2010 abgerissen wurde.

An dieser Stelle trat Ernst Thälmann am 7. Februar 1933 das letzte Mal vor seiner Verhaftung durch die Gestapo als Redner auf einer Versammlung vor KPD-Funktionären auf. Weitere Teilnehmer waren unter anderen Wilhelm Pieck, Walter Ulbricht, Hans Beimler, Karl Barthel und John Schehr.


Geschichte

Eine Woche nach der Machtübergabe durch Hindenburg an Hitler fand im Sporthaus Ziegenhals unweit der Stadtgrenze von Berlin eine unter bereits illegalen Bedingungen vorbereitete und durchgeführte Tagung des Zentralkomitees der KPD statt, an der etwa 40 führende kommunistische Funktionäre teilnahmen. Ziel der Versammlung war die Abstimmung des weiteren Vorgehens angesichts der neuen politischen Situation. Der Parteivorsitzende Ernst Thälmann sprach hier zum letzten Mal vor dem Zentralkomitee. Er referierte über den „Klassencharakter des Hitlerregimes“, analysierte die neuen Gegebenheiten und legte die Probleme dar, die sich für die KPD von nun an ergaben.

Ein großer Teil der Teilnehmer, darunter Thälmann, kamen in Konzentrationslager oder wurden während der Naziherrschaft ermordet; andere, wie Pieck und Ulbricht, gelangten nach dem Krieg in führende Positionen der neuentstandenen DDR. Am 7. Februar 1953 wurde das Gebäude von Wilhelm Pieck als Gedenkstätte eingeweiht, deren Besuch in der DDR zum Pflichtprogramm für viele Junge Pioniere und FDJ-Angehörige wurde. Die Gedenkstätte wurde nach der Wende geschlossen. 2002 wurde das Grundstück von der Treuhandliegenschaft (TLG) TLG Immobilien versteigert; der neue Eigentümer strebt den Abriss der Gedenkstätte an, um das Grundstück als Baugrund nutzen zu können. Dagegen protestiert der Freundeskreis Ernst-Thälmann-Gedenkstätte Ziegenhals e. V., zusammen mit vielen Freunden und Sympathisanten aus dem In- und Ausland für den Erhalt der Gedenkstätte – mit politischen, öffentlichkeitswirksamen und juristischen Mitteln. Die Abrissarbeiten erfolgten im Mai 2010.

Ähnliche Gedenkstätten gab und gibt es in Plötzensee, Berlin-Tiergarten, Schöneiche (ehemalige Parteischule der KPD) und Hamburg.



Text: Wikipedia

1. Bild links: Wikipedia/dawei

3. Bild links: Wikipedia/Lienhard Schulz

1. Bild rechts: Wikipedia/Lienhard Schulz

4. Bild rechts: Wikipedia/Bundesarchiv, Bild 183-18295-0002 / CC-BY-SA

5. Bild rechts: Wikipedia/Bundesarchiv Bild 183-W0412-0038 / CC-BY-SA]

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