Geringswalde

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Geringswalde ist eine Landstadt in Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Geringswalde.

Geschichte

Ursprung

Die Herren von Schönburg gründeten um 1158 eine Burg und um 1200 die Stadt Geringswalde auf dem Gebiet des späteren Altgeringswalde. Die Burg wurde von Ottokar I. von Böhmen (gest.1239) zerstört. Auf den Grundmauern dieser Burg stifteten die Schönburger 1233 ihr Hauskloster, welches ihre Erbbegräbnisstätte wurde[2].

Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ortsname 1233 als Gerungeswalde in der Stiftungsurkunde des Benediktinerinnenklosters St. Marien vom 2. Januar 1233 und erneut, diesmal als Gerungswalde, in der Schutz- und Bestätigungsbulle des Papstes Gregor IX. vom 29. Oktober 1237.[3] Eine Ansiedlung an diesem Ort hatte aber schon früher stattgefunden, da in der Urkunde von 1233 von areas et fundum castri destructi et opidi desolati cum Piscina eciam adiacente (Grund und Boden der zerstörten Burg und der verwüsteten Ortschaft mit dem anliegenden Fischteiche) die Rede ist. Hermann II. von Schönburg stiftete 1233 das Benediktinerinnenkloster, das bis zur Reformation als Grablege der Familie diente. Der Ortsname geht auf den Personennamen Gerung oder Gering zurück und bedeutet Siedlung am/im Wald eines Gerung/Gering. Namensgeber könnte der meißnische Bischof Gerung gewesen sein, der sich in seiner Amtszeit von 1152 bis 1170 sehr um die Besiedlung des Landes verdient gemacht hat.[4][5]

Da sich auf dem Schloßberg nahe Geringswalde Reste (Gräben und Wälle und wenige Mauerreste) einer (zweiten) Burg -mit mindestens zwei Vorburgen- erhalten haben, muss Geringswalde wohl später einen Burgneubau unter den Herren von Schönburg erhalten haben.

Frühe Neuzeit

Nach der Reformation wurde das Nonnenkloster 1542 geschlossen (einigen Nonnen wurde bis zu ihrem Ableben das Wohnrecht gewährt) und in ein Rittergut umgewandelt, das nach dem Zweiten Weltkrieg seinerseits aufgelöst und größtenteils abgerissen wurde. Für kurze Zeit bestand im ehemaligen Kloster eine orthodox-lutherische Landesschule der Schönburger, gegründet 1566, die schon 1568 durch den Kurfürsten von Sachsen aufgelöst wurde, weil ihr Rektor des Flacianismus beschuldigt wurde. Als im Jahre 1559 die drei Brüder Wolf, Georg und Hugo von Schönburg die Herrschaft ihres Vaters teilten richteten Wolf und Hugo in Waldenburg, Geringswalde, Lichtenstein und Hartenstein eigene Superintenduren ein[6]. 1590 verkauften die Herren von Schönburg die vormals reichsunmittelbare Herrschaft Geringswalde an die Kurfürsten von Sachsen. So wurde Geringswalde kursächsisch[7].

Eine Stadtmauer um Geringswalde gab es nicht.

19. Jahrhundert und Industrialisierung

Von 1856 bis 1874 war Geringswalde Sitz eines Gerichtsamtes.

Bis ins 19. Jahrhundert war die Leineweberei mit bis zu 250 Meistern das vorherrschende Gewerbe in der Stadt. 1862 begründete August Ettig die Geringswalder Sitzmöbelindustrie, und seit 1872 waren Betriebe der Werkzeugindustrie in der Stadt ansässig. Der von 1882 bis 1913 amtierende erste Berufsbürgermeister Geringswaldes, Oswald Goldammer, verstand es, die Industrie des Ortes zu fördern. Während seiner Amtszeit wurde die Stadt ans Eisenbahnnetz angeschlossen und entstanden mehrere heute das Stadtbild prägende Gebäude, darunter Rathaus, Kirche und Schulgebäude. 1906 und 1923 kam es zu Streiks der im Holzarbeiterverband organisierten Arbeiter. Wirtschaftlicher Aufschwung und sozialer Niedergang kennzeichneten die 1920er Jahre. 1926 wurde das städtische Freibad eröffnet. Die Siedlung am nordwestlichen Stadtrand wurde in den 1930er Jahren angelegt.[8]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

1949 wurden die unmittelbar benachbarten Orte Klostergeringswalde und Hilmsdorf eingemeindet. 1953 wurde das Landambulatorium am Teich eröffnet und in den folgenden Jahren Kinderkrippen, Kindergärten und Feierabendheime eingerichtet. Neubausiedlungen entstanden vor allem südlich des Großteiches. Das Freibad wurde 1983 rekonstruiert und 1987 der Busbahnhof eröffnet, der die bis dahin bestehenden Haltestellen auf dem Marktplatz ablöste. 1994 und 1999 wurden weitere Nachbarorte eingemeindet,[8] und seit 2007 wurden Industriebrachen zurückgebaut.[9]


Text: Wikipedia

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