Geyer

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Geyer ist eine Landstadt im Erzgebirgskreis des Freistaats Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Geyer.

Kurt Günther

Sonstige

Geschichte

Vom Ursprung bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

Geyer wurde 1381 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits Jahrzehnte zuvor war um 1315 mit dem Bergbau begonnen worden. Im Jahr 1395 wurde der Wehrturm errichtet. Geyer erhielt 1407 das kleine Marktrecht, 1453 das Braurecht und 1467 wurde der Ort bereits als Stadt erwähnt. Das erste Rathaus von Geyer entstand 1496. Im Jahr 1537 kam es zur Einführung der Reformation in Geyer. Der sächsische Kurfürst August I. von Sachsen schenkte der Stadt Geyer zwischen 1553 und 1586 einen Großteil seines Waldes. 1564 begann außerhalb des Ortes, in der Nähe des heutigen Greifenbachstauweihers, die Produktion von Arsenik. Auf dem Gelände befindet sich heute die Jugendherberge Hormersdorf. Der Leipziger Bürgermeister Hieronymus Lotter ließ sich 1566 auf dem Lehnhof am Geyersberg (Lotterhof)[3] nieder und starb dort im Jahr 1580. Die Schwefel- und Vitriolhütte von Geyer wurde erstmals im Jahr 1581 erwähnt.

1704 und 1803 ereigneten sich die Bingenstürze, die den durch den Bergbau unterhöhlten Untergrund des Geyersbergs zum Einsturz brachten. 1730 wurde die kursächsische Postmeilensäule vor dem Rathaus am Markt errichtet. 1809 kam der walisische Industrielle Evan Evans nach Geyer und errichtete ein Spinnereigebäude. 1812 baute Evans in der zu Tannenberg gehörigen Siedlung Siebenhöfen eine Baumwollspinnerei. Nach seinem Tod im Jahr 1844 übernahm sein Sohn Eli Evans (1805–1882) das Unternehmen. Seine Schüler entwickelten die Technik der Textilindustrie in Sachsen weiter.

Die Grundherrschaft über Geyer lag bis ins 19. Jahrhundert beim Rat der Stadt Geyer. Die Bergstadt Geyer gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Wolkenstein.[4] Ab 1856 war Geyer Hauptort des Gerichtsamts Geyer. Ab 1875 gehörte die Stadt zur Amtshauptmannschaft Annaberg.[5] Im Jahr 1845 erfolgte die Weihe des zweiten Rathauses. Nach dem großen Stadtbrand im Jahr 1854, bei dem 100 Häuser abbrannten, erfolgte in den Jahren 1861/62 die Errichtung der Bürgerschule und 1864 die Weihe des dritten Rathauses. 1865 wurde die städtische Freiwillige Feuerwehr gegründet und 1887 eine Dynamitfabrik errichtet. Die erste Hochdruckwasserleitung wurde 1894 in Betrieb genommen und ab 1897 erfolgte die Versorgung des Orts mit Elektrizität. Im Jahr 1888 bekam Geyer als Endpunkt der Schmalspurbahn von Schönfeld–Wiesa einen Haltepunkt und einen Endbahnhof.

20. Jahrhundert

Im Jahr 1906 erfolgte der Weiterbau zum Bahnhof Thum, der betrieblicher Mittelpunkt des Schmalspurbahnnetzes war. Mit dem Greifenbachviadukt wurde im Jahr 1906 die größte Schmalspurbahnbrücke Deutschlands in Betrieb genommen. Durch Blitzschlag brannte am 13. Juli 1914 das dritte Rathaus am Marktplatz nieder. Erst 1920 erfolgte die Weihe des vierten Rathauses.

Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Stadt Geyer im Jahr 1952 zum Kreis Annaberg im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Annaberg fortgeführt wurde und 2008 im Erzgebirgskreis aufging. Ebenfalls 1952 erfolgte die Eröffnung des Turmmuseums im städtischen Wachtturm. 1953 wurde die Auferstehungskirche fertiggestellt. Mit der Einstellung des Schienenverkehrs auf dem Abschnitt Schönfeld-Wiesa–Geyer–Thum endete am 15. August 1967 die Zeit der Schmalspurbahn in Geyer. Der 192,85 m hohe Fernsehturm des Senders Geyer wurde von 1972 bis 1973 von der Deutschen Post der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) errichtet.

Seit 1990

Nach der Wende erfolgte im Jahr 1992 die Errichtung des Gewerbegebiets und im Jahr 1993 die Rückübertragung des Geyerschen Walds an die Stadt Geyer. Das Huthaus an der Binge wurde 1994 errichtet. 1998 erfolgte die Eröffnung des Freizeitbads Greifensteine. Im Jahr 2006 wurde die Mittelschule Geyer geschlossen.


Text: Wikipedia

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