Giengen an der Brenz

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Die ehemalige Reichsstadt Giengen an der Brenz liegt im Osten Baden-Württembergs.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Giengen.

Steiff

Sonstige

Geschichte

Giengen wurde zum ersten Mal im Jahr 1078 als Giengin in einer Chronik des Klosters Petershausen urkundlich erwähnt. Die Herkunft des Namens ist nicht gesichert. Die Siedlung entwickelte sich um eine Burg, die im 14. Jahrhundert noch erwähnt war. Im 13. Jahrhundert war Giengen bereits als Stadt genannt und hatte spätestens seit 1334 eine eigene Schule. 1391 konnte Giengen die Reichsfreiheit erlangen. 1395 trat sie dem Schwäbischen Städtebund bei. Die Stadt konnte sich jedoch kein Herrschaftsgebiet erwerben. Sie führte die Reformation ein und trat 1608 der evangelischen Union bei. 1613 kostete eine Seuche etwa 200 Bewohnern das Leben. Als Reichsstadt besaß Giengen das Recht der „Hohen Gerichtsbarkeit“, d. h., das Recht bei schweren Straftaten die Todesstrafe verhängen zu können. So wurde 1615 Apollonia Sailer („Sailer Apel“) als Hexe angeklagt und zum Tode auf dem Scheiterhaufen verurteilt.[6] Mit Württemberg gab es oft Streitigkeiten über die Obrigkeit. Während des Dreißigjährigen Kriegs logierte 1631 Wallenstein in der Reichsstadt.[7] Nach der für die Schweden 1634 verlorenen Schlacht bei Nördlingen drangen die siegreichen kaiserlichen und spanischen Truppen vor. Auf Grund einer Unachtsamkeit[7] der spanischen Besatzungstruppen brannte neun Tage nach der Schlacht am 5. Septemberjul. / 15. September 1634greg. die Reichsstadt Giengen bis auf wenige Überreste vollständig ab; zum Gedenken an diesen Tag schuf der aus Giengen stammende Ulmer Stadtmaler Stötzlin das sogenannte „Brandbild“, das heute noch in der Stadtkirche besichtigt werden kann. Der Wiederaufbau der Stadtkirche begann erst 1655, nachdem der Prediger Simon Böckh d. Ä.Wikidata während einer Reise durch das Heilige Römische Reich genügend Spendengelder gesammelt hatte.[7] Im Verlauf des Spanischen Erbfolgekriegs musste Giengen 1703 die Besetzung durch französische Truppen hinnehmen.[7]

Durch die Mediatisierung in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 kam die Stadt an das drei Jahre später errichtete Königreich Württemberg und wurde 1806 Sitz eines Oberamtes, das jedoch 1809 bereits wieder aufgelöst wurde. Fortan gehörte die Stadt zum Oberamt Heidenheim.

Im Jahre 1875 erreichte der Bau der Brenzbahn die Stadt, womit der Anschluss an das Netz der Württembergischen Eisenbahnen erfolgte.

Im Zuge der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg kam Giengen zum Landkreis Heidenheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Stadt in die Amerikanische Besatzungszone und gehörte somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Im Jahre 1972 erreichte das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung.

Die Einwohnerzahl der Stadt Giengen überschritt 1996 die 20.000-Einwohner-Grenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 1999 beschloss.


Text: Wikipedia

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