H. von Gimborn

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Die H. von Gimborn GmbH ist ein deutscher Hersteller und eine Vertriebsorganisation für Heimtierprodukte für Katzen, Hunde und Nager. Vertrieben werden die Produkte weltweit unter den Marken GimCat (ehemals GimPet), GimDog und Biokat’s in Zoofachgeschäften, im Lebensmitteleinzelhandel und in Onlineshops.

H. von Gimborn Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Firma H. von Gimborn ausgegeben hat.

Unternehmensgeschichte

Das Unternehmen wurde 1855 durch den Apotheker und Namensgeber Heinrich von Gimborn als chemisch-pharmazeutische Fabrik gegründet.[2] Das Hauptaugenmerk lag in den Anfängen auf der Produktion von Pasten und Tabletten für den Humanbereich – analog zu den heutigen Produkten aus dem Tierbereich. Mit den genannten Produkten sowie Tinte, Lakritze und Fenchelhonig etablierte sich das Unternehmen auf dem Markt und verzeichnete ein schnelles Wachstum. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte H. von Gimborn Niederlassungen in ganz Deutschland und auch im Ausland. So war Gimborn unter anderem in Südamerika, China und den USA vertreten. Ab 1909 war das Unternehmen eine Aktiengesellschaft.[3]

1929 wurde das Unternehmen an die Firma Pelikan verkauft und unterstützte seinen neuen Besitzer fortan mit der Herstellung von Tinte und Durchschlagpapier. Bei der Zerstörung der Stadt Emmerich im Zweiten Weltkrieg wurde auch die H. von Gimborn AG nicht verschont, erst 1950 konnte das Unternehmen wieder aufgebaut werden.

Mit der Übernahme der Lizenz für die britische Marke Ipevet im Jahre 1965 machte die H. von Gimborn GmbH ihre ersten Schritte auf dem Heimtiermarkt. In den 1980er Jahren wurde das Unternehmen von der Pelikan AG an Michael Eckes (aus der Besitzerfamilie des Getränkeherstellers Eckes) verkauft.

Im Jahre 1997 übernahm die Süd-Chemie AG in München die Firma. 1999 expandierte die H. von Gimborn GmbH durch den Kauf der italienischen Giglioli-Gruppe und hatte fortan Niederlassungen in Italien, Tschechien, Ungarn und Russland. Ab dem Jahr 2000 betrieb Gimborn in Tschechien auch Zoofachgeschäfte.

2006 erfolgte ein weiterer Verkauf Gimborns für 16,6 Mio. €[4] (vor Abzug der Finanzverbindlichkeiten 28 Mio. €) an die Berliner Gimborn Holding GmbH, wobei der Berliner Finanzinvestor capiton AG im Rahmen eines Management-Buy-Outs sich mit 86 % beteiligte.[5] Seit September 2008 gehört die Gimborn Gruppe zu 100 % dem Prager Private Equity Fonds Penta Investments.[5] Der Umsatz erreichte in diesem Jahr etwa 72 Mio. Euro.[6]

Im Jahr 2011 wurden die inzwischen mehr als 160 unter dem Namen Pet Center betriebenen Zoofachgeschäfte in Tschechien[7] im Hinblick auf einen möglichen erneuten Besitzerwechsel des Unternehmens H. von Gimborn veräußert.[8] Der erwogene Verkauf von Gimborn an den Investmentfonds Perusa kam letztlich aber nicht zustande.[9]

Heute hat Gimborn europaweit etwa 160 Mitarbeiter. Produktionsstätten befinden sich in Emmerich am Rhein und in Kelheim. Weitere Standorte des Unternehmens liegen in Italien und Großbritannien. Gimborn hatte als erster Hersteller laktose-reduzierte Milch im Sortiment. Als innovativ gilt auch die Milch zur Aufzucht von Katzenkindern, die sehr nah an die Katzenmilch heranreicht. Seit 1999 bietet Gimborn Produkte an, die Neem zur schonenden Ungezieferbekämpfung enthalten und von der Verbraucherzeitschrift Öko-Test mit sehr gut bewertet wurden.[10]

Heinrich von Gimborn

Heinrich Karl Friedrich von Gimborn (* 12. März 1830 in Emmerich; † 18. Februar 1893 ebenda) war ein deutscher Apotheker und Unternehmer. Er ist Gründer des chemisch-pharmazeutischen Betriebs H. von Gimborn in Emmerich.

Leben

Heinrich von Gimborn entstammte der mindestens seit dem 17. Jahrhundert in Emmerich ansässigen Apothekerfamilie von Gimborn und war der Sohn des Apothekers Theodor Caspar von Gimborn (1801–1879) und der Johanna Hendrina Westhooven (1805–1880). Sein Bruder war der Ingenieur und spätere Industrielle Theodor von Gimborn (1840–1916). Zu Zeiten der Märzrevolution von 1848 hielt sich Gimborn nicht in seiner Heimatstadt auf.[1]

Im Jahr 1855 übernahm Gimborn als sogenannter Apotheker I. Klasse zunächst nur die Geschäftsführung in der Apotheke seines Vaters, der „Adler-Apotheke“ in Emmerich (Steinstraße).[2][3][4] Die Apotheke versorgte zeitweise die Region bis Nijmegen und Arnhem in den Niederlanden. Gimborn betrieb die „Adler-Apotheke“ bis 1881 und verkaufte sie dann für 120.000 Goldmark an Wilhelm Disselmann.[5]

Ebenfalls im Jahr 1855 gründete Gimborn in Emmerich eine chemisch-pharmazeutische Fabrik, die H. von Gimborn Chemische Fabrik & Dampf Pulveriser Anstalt und heutige H. von Gimborn GmbH.[6][7] Den Entschluss zur Gründung des Betriebes fasste Gimborn, nachdem er entdeckt hatte, dass sich aus Weidengalle Tinte herstellen lässt. Schon frühzeitig stellte sein Unternehmen mit anfangs 16 Angestellten industriemäßig Tinkturen, Essenzen und Extrakte her, 1860 folgte die Produktion von Tinte und Klebstoffen.[5] Damaliger Versandleiter der Fabrik war der Buchhalter Edmond Johannes Künneke, Vater des späteren Komponisten Eduard Künneke.[8] Im Jahr 1886 gründete Heinrich von Gimborns Sohn, August Max Theodor von Gimborn (1866–1927), in der benachbarten, in den Niederlanden gelegenen Kleinstadt ’s-Heerenberg ein Zweitwerk. Schon bald folgten Niederlassungen in Südamerika, China und den USA.

Mehrere Gimborn-Produkte etablierten sich als erfolgreiche Markenartikel. Hierzu gehören zum Beispiel die „Gym-Lakritze“ und der Fenchelhonig „Stern-Biene“, die bis in die 1970er-Jahre in deutschen Apotheken und Drogerien anzutreffen waren[6] und die heute noch unter diesen Markenzeichen von mittlerweile anderen Herstellern und Übernehmern der Markenrechte produziert werden.[9]

Heinrich von Gimborn heiratete am 22. Mai 1859 in der Mennoniten-Kirche in Emmerich Elisabeth Catharine A. Hallensleben (1834–1889) aus Appeldorn, die Tochter des August Hallensleben und der Catharine Charlotte von Zütphen. Das Ehepaar hatte eine Tochter und drei Söhne. Nach dem Tod seiner ersten Frau im August 1889 heiratete Gimborn am 8. April 1890 in Emmerich Catharine Louise Theodora van Treek (1836–1905) aus Xanten.



Text H. von Gimborn: Wikipedia

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Text Heinrich von Gimborn: Wikipedia

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