Hackethal-Draht-Gesellschaft

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Im Jahr 1900 gründeten die Brüder Emil, Jacob und Joseph Berliner die Hackethal-Draht-Gesellschaft mbH in Hannover.

Reklamemarken

Verzeichnis der [Reklamemarken]] von Hackethal.

Geschichte

Die Produktion des Hackethal-Drahts wurde anfangs als Auftragsarbeit vergeben und von der J. Berliner Telefonfabrik in der Kniestraße vertrieben. Dort fabrizierten die Brüder zugleich die ersten Schallplatten für die Deutsche Grammophon und die britische Gramophone Company. Erst 1903 begann die eigene Draht-Produktion in der Nicolaistraße, um mit qualitativen Verbesserungen die Nachfrage großer staatlicher Unternehmen zu bedienen.

1906 erfolgte der Aufbau eines die gesamte Marktbreite abdeckenden Draht- und Kabelwerkes in der Gemeinde Brink an der Stader Chaussee (heute Vahrenwalder Straße). Das Unternehmensgelände befand sich in Wiesenau und gehörte ab 1938 zur Gemeinde Langenhagen, ab 1974 als Stadtteil Brink-Hafen zu Hannover. Louis Hackethal wurde Mitgesellschafter zur finanziellen Absicherung und Weiterentwicklung seiner Erfindungen.

Unter Übernahme dieser Gesellschaft wurde daraus am 21. Oktober 1907 (mit Wirkung ab 1. Januar 1907) die Hackethal Draht & Kabelwerke AG gegründet. Ihre Aufgabe war die „Herstellung von allen Arten blanker und isolierter Leitungsdrähte für Zwecke der Elektrotechnik sowie von Schwach- und Starkstromkabeln nebst Garnituren, nahtlos gezogenen Rohren, hohlen und massiven Stangen usw. aus Kupfer, Messing und Aluminium“. Unter dem alleinigen Vorstand Richard Platz stieg das Unternehmen innerhalb von drei Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Kabel- und Metallwerke Europas auf.

1912 trat das Unternehmen der Vereinigung der Deutschen Starkstromkabel-Fabrikanten bei sowie der Brinker Hafengesellschaft. Die Kontakte zur Gutehoffnungshütte ab 1922 führten bis 1936 zu deren Beteiligungen von mehr als 50 %. Erst gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Unternehmen in die Rüstungsproduktion eingegliedert, um dann während der Luftangriffe auf Hannover zu mehr als 70 % zerstört zu werden.

Der Wiederbeginn 1945 erlaubte zunächst nur die Produktion von Aluminiumkochtöpfen. 1946 wurde das Unternehmen von der Demontageliste gestrichen. Nachdem 1950 der Wiederaufbau abgeschlossen war, begann man mit der Entwicklung des Wellmantels für Produkte mit flexibler Ummantelung. Sie wurden neben dem Hackethal-Draht zum Markenzeichen des Unternehmens. Ebenso bekannt wurden die ab den 1970er/80er Jahren produzierten Hochfrequenzkabel und Richtfunkanlagen.

1966 fusionierten die Gutehoffnungshütte-Töchter Osnabrücker Kupfer- und Drahtwerke und die Hackethal AG zur „Kabelmetall AG“, kurz kabelmetal. Der Unternehmensname (Firma) ist abgeleitet aus der auf 10 Stellen begrenzten Telegrafenadresse „kabelmetall“. Aus deren Kabel- und Leitungsaktivitäten in Hannover wurde nach einigen Jahren die „kabelmetall electro GmbH“ verselbständigt, die 1982 Kapital-mehrheitlich von der französischen „CDL Les Cables de Lyon“ übernommen wurde. Bis um 1990 wurde die kabelmetall electro AG zu einem führenden Unternehmen in der Energie- und Nachrichtentechnik. Sie verfügte über 7 inländische Werken und Beteiligungen an zahlreichen in- und ausländischen Unternehmens.

Nach dem Zusammenschluss mit der Kabelrheyd AG erfolgte 1992 unter dem Dach der Alcatel Deutschland GmbH die Gründung der „Alcatel Kabel-Beteiligungs AG“, deren Produktpalette von den Kabeln über Mobilfunkantennen bis zur Autoelektronik reichte. Unterschiedliche Gründe für wirtschaftliche Schwierigkeiten ab Mitte der 1990er Jahre führten zu Konzentrationen und Entlassungen. Daraus ging Anfang des 21. Jahrhunderts die Alcatel-Tochter Radio Frequency Systems hervor, die mit ihren Hochfrequenzkabeln Marktführer in Europa ist und global derzeit (2010) auf Platz 2 steht.


Text: Wikipedia

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