Heilandskirche (Dresden)

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Siegelmarke der Heilandskirche

Die Heilandskirche ist ein denkmalgeschützter, evangelisch-lutherischer Kirchenbau mit Pfarr- und Gemeindehaus im Dresdner Stadtteil Cotta. Die Gesamtanlage ist ein seltenes Beispiel für die Dresdner Reformarchitektur.


Baugeschichte

Im Jahr 1909 begann eine Jury unter 68 Entwürfen eine Auswahl zu treffen. Zu diesem Gremium gehörten unter anderem Otto Beutler, Hans Erlwein, Franz Dibelius, Paul Wallot und Pfarrer K. Schmidt. Es wurden fünf Entwürfe in die engere Wahl genommen. Aus dieser Vorauswahl ging Rudolf Kolbe 1912 mit seinem Entwurf für die Heilandskirche aus dem Kreise der zahlreichen Wettbewerbsteilnehmer hervor. Sein Entwurf besticht durch die gekonnte Kombination verschieden großer Baukörper, die organisch miteinander vereint werden und den gesamten Komplex monumental wirken lassen. Dies entsprach dem gewünschten Monumentalstil innerhalb der Reformarchitektur. Der Bau begann am 1. Mai 1914 und die Grundsteinlegung erfolgte am 7. Juni des gleichen Jahres. Auf Entschluss des Kirchenvorstandes vom 14. August 1914 wurden die Bauarbeiten unterbrochen.

Die Arbeiten am Gebäude wurden wegen des Ersten Weltkrieges und der nachfolgenden Gesamtlage erst nach elfjähriger Unterbrechung im Jahr 1925 wieder aufgenommen. Den Kirchenbau vollendete Kolbe im Zeitraum 1926/1927, wobei er jedoch seinen Entwurf vereinfachte. Die Weihe der Kirche erfolgte am 26. Mai 1927 durch Superintendent Költzsch.


Äußerer Bau

Kolbe schuf einen Sakralbau als Gebäude mit weit heruntergezogenem, seitlich gewölbtem und an einigen Ecken abgerundeten Ziegeldach, wodurch die Kirche eine gedrungen-massige Erscheinung erhielt. Zwei seitliche Konchen unterstützen die Breitenwirkung in besonderer Weise. Der Chor ist als Apsis ausgebildet, die von den westlichen Anbauten umschlossen wird. Auf lokale Tradition fußt der Umgang mit der verputzten Fassade, die sparsam geschmückt ist.

Der flach wirkende Turm an der Ostseite vermittelt eine Kompaktheit der gesamten Gebäudegruppe. Zwei abgesetzte Dachstreifen unterhalb des Hauptdaches schaffen eine leichte Verbreiterung des Turmes in Richtung seines Fußes und wirken wie zwei horizontale Lamellen. In den Putzfeldern zwischen diesen Streifen sind halbrunde Fensteröffnungen eingebracht, hinter denen sich das Glockengestühl verbirgt. Die Kirche ist mit drei Glocken ausgestattet, die sie von der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Jakobikirche erhielt. Ihr ursprüngliches Geläut fiel dem rüstungstechnischen Metallbedarf in den beiden Weltkriegen zum Opfer.

Über dem Haupteingang, der am Fuße des Turmes liegt, befindet sich eine überlebensgroße, aus Elbsandstein gefertigte Christusstatue in segnender Haltung von Karl Albiker. Sie steht im Tympanon eines Bogenportals, das mittels großer Quadern und zwei einfach gehaltenen dorischen Säulen aus Postaer Sandstein errichtet wurde. Zum Haupteingang führt eine mehrstufige Freitreppe mit geschwungenen Blockstufen empor.


Innenraum

Der Innenraum erhielt eine Ausgestaltung in schlichter Form, die auf Arbeiten des Bildhauers Rudolf Born und des Kunstmalers Karl Schulz beruht. An der Decke befinden sich Gemälde von den vier Evangelisten. In den Konchen der Längsseiten sind Emporen eingebaut. Von diesen Seiten erhält der Kirchenraum sein natürliches Licht, das durch Buntglasfenster einfällt. Die gestalteten Fenster zeigen Szenen der Christustaufe und Heilung des Gichtbrüchigen.

Die Orgel ist ein Instrument aus der Jehmlich-Werkstatt und stammt aus der Erbauungszeit. Sie wurde 1936 erweitert und besteht aus fast 5000 Pfeifen.



Text: Wikipedia

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