Herrenhaus (Haselberg)

Aus veikkos-archiv
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Herrenhaus 1861
Herrenhaus 1884
Herrenhaus 1885

1794 bemerkte der Pfarrer im Kirchenbuch:

„Im Winter kommt der Geheimrat nur von Zeit zu Zeit auf einige Tage von Berlin hierher, den Sommer aber verbringt er mit seiner Familie hier in Haselberg zu und dann ist es hier sehr lebhaft.”

Der nicht erhaltene Mittelteil des einst dreistöckigen Hauses wurde um 1692 von dem damaligen Besitzer Otto Arnold von Paykul (1660-1707) errichtet. Architektonische Details zeugten von einem starken Einfluss der niederländischen Architekturschule.

1779 ließ Paul Benedikt von Wolff an das Herrenhaus durch den Wriezener Maurermeister G. Neubarth einen zweiten Flügel anbauen, der den anderen Flügel aus der Zeit des Grafen Kameke symmetrisch ergänzte.

1841 erwarb Arnold von Eckardstein auf Prötzel das Rittergut Haselberg. Für dessen Sohn Ernst ließ er das Herrenhaus ausbauen. 1865 wurde dann noch der östliche Flügel verlängert. Ein späterer Eckardstein „bereicherte” die Fassade mit allerlei unpassendem Zierrat. Wahrscheinlich durch Bombenabwürfe auf Haselberg sind das Schloss und einige der Wirtschaftsgebäude ausgebrannt. Spuren dieser Kriegsschäden sind an den erhaltenen Gebäuden noch heute zu sehen. In den Jahren 1947/48 wurde die Ruine des Mittelteils zur Steinegewinnung abgetragen. Nur Reste des Kellergeschosses haben sich erhalten.

Den neunachsigen Haselberger Barockbau zeichneten ausgewogene Proportionen und eine klare Gliederung aus. Sie erinnerte an die Architektur Johann Arnold Nehrings und stellte eine der bemerkenswertesten Lösungen in der Mark Brandenburg dar.

Das Herrenhaus wurde früher auch als Schloss von Haselberg bezeichnet.

Quelle