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Hochschule Bremen

Siegelmarke Seefahrtschule

Die Hochschule Bremen entstand 1982 aus der Fusion der Hochschulen für Wirtschaft, Technik, Sozialpädagogik und Sozialökonomie sowie Nautik.


Wirtschaft

1963 begann die Höhere Wirtschaftsfachschule (HWF) mit dem Betrieb. Sie hatte 1964 rund 65 Studierende. 1968 wurde daraus die Wirtschaftsakademie und 1970 die eigenständige Hochschule für Wirtschaft. 1982 bei der Fusion der vier Hochschulen entstand die Fakultät 1 - Wirtschaftswissenschaften mit inzwischen 22 Studiengängen (Stand: 2009).


Technik

Seit 1892 plante der Senat die Einrichtung einer technischen Gewerbeschule. 1894 wurde im Südwestflügel der Schule an der Langemarckstraße (damals Kleine Allee) in der Neustadt das Technikum eingerichtet mit den drei Schulen für Baugewerke, Maschinenbau, Schiffbau und 1895 der Seemaschinistenschule. 1906 wurde nach Plänen von Hugo Wagner ein Neubau auf der gegenüberliegenden Seite eröffnet. 1914 erhielt das Technikum die Bezeichnung Technische Staatslehranstalten mit den Abteilungen Hoch- und Ingenieurbau, Maschinenbau, Elektronik, Schiffbau und Luftfahrttechnik, Schiffsingenieurschule. Im Volksmund hielt sich der Name Technikum. Weitere Fachbereiche entwickelten oder veränderten sich u.a. in Tiefbau, Elektrotechnik, Schiffsmaschinenbau; die Seemaschinistenschule wurde Teil der Schiffingenieurschule. 1927 wurde die 1884 gegründete Schiffingenieurschule Bremerhaven eingegliedert. Ein Anbau entstand 1927.

Ab 1937 galt der Name Staatliche Ingenieurschule und Staatsbauschule in Bremen. Nachdem das Schulgebäude 1941 ausbrannte fand das Studium an der Schule am Leibnitzplatz (damals Kapitän-König-Schule) statt. 1942 wurde der Name Bau- und Ingenieurschule der Hansestadt Bremen eingeführt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Reparaturen am Schulgebäude vorgenommen. Erweiterungsbauten erfolgten 1956 am Neustadtswall, 1959 das Maschinenlabor mit einer Erweiterung (1962) und 1963 der Elektroflügel am Park. In dieser Zeit war langjährig Dr. Kuntze Direktor der Schule. 1963 lautete der Name nun Ingenieurschule mit rund 1.550 Studierenden (1964), 1968 dann Ingenieurakademie und 1970 schließlich Hochschule für Technik. Das Rechenzentrum entstand ab 1974, es folgte 1976 das 10-geschossige Hochhaus für die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurswesen (AB-Flügel). Die Mensa nach Plänen von Evaristo Sosa mit der Kunstgruppe 4 Riese von Klaus Schultze entstand von 1977 bis 1980. Die Riesen verschwanden fast spurlos 2008 bei einem Umbau der Mensa.

Nach der Fusion der vier Hochschulen entstanden ab 1982 die

Fakultät 2 - Architektur, Bau und Umwelt mit inzwischen 6 Studiengängen (Stand: 2009),

Fakultät 4 - Elektrotechnik und Informatik mit inzwischen 13 Studiengängen (Stand: 2009) und

Fakultät 5 - Natur und Technik mit inzwischen 19 Studiengängen (Stand: 2011)


Sozialpädagogik und Sozialökonomie

1919 wurde die Soziale Frauenschule in Bremen eingerichtet. Daraus wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die Fachschule für Sozialberufe mit der Abteilung Frauenfachschule in der Straßburger Straße, der Abteilung Kindergärtnerinnen- und Jugenleiterinnenseminar in der Mainstraße und der Abteilung Wohlfahrtsschule Am Wall. Diese Schule hatte 1964 rund 320 Schüler. 1968 wurde daraus die Sozialsakademie und 1970 die eigenständige Hochschule für Sozialpädagogik. In den 1960er und 1970er Jahren - den Zeiten des Umbruchs - wurde die Schule von Dr. Emilie Stahl als Rektorin geführt. Nach ihr wurde der Emilie-Stahl-Preis benannt. 1982 bei der Fusion der vier Hochschulen entstand die Fakultät 3 - Gesellschaftswissenschaften mit inzwischen 9 Studiengängen (Stand: 2009).


Nautik

Der ehemalige Steuermann Daniel Braubach regte zum Ende des 18. Jahrhunderts an in Bremen eine Navigationsschule einzurichten. Er wurde 1790 vom Senat zum Navigationslehrer einer Privatschule bestellt. Carl Philipp Cassel (1742/44–1807), gründete 1798 mit weiteren Partnern im Haus Seefahrt die Bremische Navigationsschule, Keimzelle der seemännischen Ausbildung in der Stadt und Vorläufer Bremer Seefahrtschule. Braubach leitete diese Schule, die 1799 nur 14 Schüler hatte. und er verfasste ein Seefahrtshandbuch. Von 1803 bis 1809 war die Schule in angemieteten Räumen und bis 1812 wieder im Haus Seefahrt. Die Schule wurde 1812 geschlossen und 1825 mit 8 Schülern erneut eröffnet. 1828 waren es 28 und 1830 schon 52 Schüler. Unterrichtet wurde in der Hauptschule in der Dechanatstraße und Schulleiter war bis 1837 der Kapitän Friedrich Lappenberg. Die Schule stagnierte danach.

Ab Februar 1850 war Arthur Breusing (1818–1892) Navigationslehrer an der Steuermannschule, die nun eine Unter- und eine Obersteuermannsklasse hatte und die sich ab 1854 in der bisherigen „Irrenanstalt“ auf der Wichelnburg in Stephanieviertel befand. Breusing war einer der bedeutendsten Nautiker und Geographen des 19. Jh. Sein erstes Werk von 1852, der Leitfaden für Seefahrer, wurde zu einem Standardwerk der Ausbildung. 1858 wurde Breusing Direktor der umbenannten Seefahrtschule und 1861 promovierte er zum Dr. phil. Durch sein Ansehen und seine Aktivitäten entwickelte sie sich zur angesehensten Seefahrtschule in Deutschland. Einer der besten und bedeutenden Schüler dieser Zeit war der deutsche Polarforscher Carl Koldewey.

Adolph Bermpohl, der Initiator des organisierten Seenotrettungswesens in Deutschland, absolvierte in Bremen seine Prüfungen zum Unter- und Obersteuermann. Als Navigationslehrer unterrichtete er ab 1859 an der Navigationsschule in Vegesack und ging 1867 nach Emden. 1870 bis 1884 war er an der Seefahrtsschule Bremen tätig.

1877 entstand nach Plänen von Alexander Schröder und Johannes Rippe ein neues Schulgebäude am Neustadtswall beim ehemaligen Buntentor, das 1909 umgebaut wurde. Das Gebäude wurde 1944 zerstört.

Ab 1897 waren Dr. Carl Schilling und danach von 1928 bis 1936 und von 1946 bis 1951 Prof. Julius Preuß Schulleiter. 1946 durfte wieder eine Seefahrtschule in Bremen eingerichtet werden. Der erste Unterricht fand in Baracken statt (Bürenstraße, Hermann-Böse-Straße). 1949 zog die Schule in die Schule an der Elsflether Straße ein. 1958 konnte der Neubau nach Plänen von Bernhard Wessel auf dem Stadtwerder eröffnet werden. Das Studium erfolgte in 4 Semestern plus 1 Jahr Fahrenszeit plus 2 × 2 Semester Studium. 1964 waren in der Seefahrtsschule Bremen rund 320 Studierende. Die Seefahrtsschulen Bremen und Bremerhaven wurden zusammengefasst und 1968 zur Seefahrtsakademie sowie 1970 zur Hochschule für Nautik aufgewertet. Das Studium wurde nun durchgehend in 6 Semestern erteilt. 1982 musste die Abteilung Bremerhaven und 1986 die Seefunkerausbildung aufgegeben werden.

1998 erfolgte eine Umbenennung des Fachbereichs Nautik in Nautik und Internationale Wirtschaft. Heute ist der Bereich Nautik der Studiengang Diplom-Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr (Nautik) in der Fakultät 5 – Natur und Technik.



Text: Wikipedia

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