Hondheimsches Palais

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Hondheimsches Palais

Das Hondheimsche Palais war ein historisches Gebäude an der Ecke Akademiestraße zur Dammstraße in Düsseldorf, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.


Geschichte

Der Doppelbau wurde zwischen 1709 und 1713 von Matteo Alberti auf Veranlassung von Kurfürst Johann Wilhelm für das Generalkriegskommissariat gebaut. Das Gebäude lag damals an der Ecke von Damm- und Kommissariatsstraße und bestand aus zwei Flügel. An der Rückseite lag der alte Berger Hafen. Neben dem Kommissariat, das auch der Pate für den Namen Kommissariatsstraße war, wurden auch kurpfälzische Zentralbehörden sowie die Geheime Kammerkanzlei in diesen Gebäuden untergebracht. Nach der Verlegung der Behörden erwarb deren Leiter, Freiherr Lothar Friedrich von Hondheim (auch Hontheim geschrieben), das Anwesen. Nachdem von Hondheim das Gebäude aus Kostengründen wieder an die damaligen Obrigkeit abgetreten hatte, diente es später unterschiedlichster Nutzung, zum Beispiel war zeitweise auch ein Ballsaal vorhanden. 1752 wurde im Westflügel das „Königliche Arrest- und Corrections-Haus“ eingerichtet. 1782 überliess Kurfürst Carl Theodor das Haus der von ihm gegründeten Akademie der Schönen Künste. Einer der bekannteren Inspektoren dieser Akademie war Johann Christian Aloys Cornelius, der Vater des Malers Peter Cornelius, der im Palais auch zeitweise wohnte. Von Cornelius ist überliefert, dass er bei einer Arbeit an einem Gemälde durch „furchtbaren Lärm“ in einer angrenzenden Elementarklasse gestört wurde. Bei dem darauf folgenden Ordnungsaufruf packte er den ersten erreichbaren Schüler und zerbrach auf dessen Rücken seinen Malstock. Der ergriffene junge Schüler war Heinrich Heine.

Der Straßenname wurde im Hinblick auf die neue Nutzung in der Mitte der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Akademiestraße geändert. 1810 wurde die Akademie ausgelagert und es folgte das Innenministerium des Großherzogtums Berg. Nach Ende der Franzosenzeit folgten wieder Justizbehörden mit Friedens- und Strafgericht und Gefängnis. Von 1841 bis 1887 war Friedrich Eduard Gerst der Gefängnispfarrer. Dieser wurde im Volksmund nur kurz Pastor Jääsch genannt. Zu seinem Gedenken wurde nach dem Umbau des Bereiches um den neuangelegten Berger Hafen, der Zugang zwischen Hetjens-Museum und Gebäude der Stadtverwaltung, Pastor-Jääsch-Weg genannt.

1872 hatte die erste Berufsfeuerwehr von Düsseldorf im Ostflügel ihr Domizil. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die Justiz mit dem Gefängnis auszogen, wurden im Westflügel wieder Verwaltungsbüros eingerichtet.

Bei einem Luftangriff in der Nacht vom 23. zum 24. April 1944 wurde das Palais zerstört. Nach dem Krieg wurde ein neuer Gebäudekomplex an der aktuellen Ecke Akademie- und Hafenstraße errichtet. Verschiedene Behörden, wie zuerst Stadtsteueramt und danach das Städtische Institut für Datenverarbeitung und Komminikationsbehörden, hatten und haben hier ihren Sitz.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Josef Kleesattel

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