Infanterieregiment „Erzherzog Karl“ Nr. 3

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Das K.u.k. Infanterie-Regiment „Erzherzog Carl“ Nr. 3 wurde 1716 als Regiment Jung-Lothringen zu Fuß vom habsburgischen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs in Dienst gestellt. Das Regiment bestand bis 1918 im Kaisertum Österreich bzw. in der österreich-ungarischen Monarchie fort. Seinen Namen erhielt es erst 1860.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken vom Infanterieregiment.

Geschichte

Der Kurfürst und Erzbischof von Trier Karl Joseph von Lothringen errichtete am 19. August 1715 zwei kurtrierische Regimenter, die schon 1716 für 10 Jahre unter den Namen Alt-Lothringen und Jung-Lothringen in kaiserliche Dienste traten. Erste Inhaber wurden der lothringische Erbprinz Leopold Clemens Karl (Alt-Lothringen) und sein nächstjüngerer Bruder Franz Stephan von Lothringen (Jung-Lothringen). Nach dem plötzlichen Tod des Erbprinzen wurde Franz Inhaber des Regiments seines Bruders. Sein altes Regiment erhielt Leopold von Lignéville, das sich nun Infanterieregiment Lignéville nannte. Das Regiment führte in der Frühen Neuzeit wie üblich unterschiedliche Namen nach den jeweiligen Regimentsinhabern. 1769 wurde dem Namen des Inhabers die feste Stammnummer 3 hinzugefügt: Infanterieregiment Lothringen No. 3.

Formationsgeschichte, Ersatz und Standorte

Zunächst rekrutierten sich die Soldaten des Regiments aus dem gesamten Heiligen Römischen Reich. Dazu gehörten die Landstände der österreichischen Erblande. Vor allem boten die Gebiete des Deutschen Ordens Ersatz. Dies galt bis 1806 durchgängig. „Verbotene Nationalitäten“[4] waren Franzosen, Italiener, Schweizer, Polen, Ungarn und Kroaten. Ab 1766 galt eine differenzierte „Reichs-Werbung“. Soldaten wurden fortan vor allem im Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis und Reichsstädte des Niedersächsischen Reichskreises geworben.[5] Die Standorte wechselten bis 1771. Danach galten Standquartiere in den österreichischen Erblanden als ständige Garnisonen, mit festen Werbebezirken für die deutschen Regimenter. Das Regiment rekrutierte sich ab 1781 in Niederösterreich, ab 1830 im Hradischer Kreis in Mähren.[6]

Stand 1914

Unterstellt: 12. Infanterie-Truppendivision – II. Armeekorps

Nationalitäten: 83 % Tschechen – 10 % Magyaren – 7 % Sonstige

Ergänzungsbezirkskommando und Ersatzbataillonskader: Kremsier

Dislozierung: Stab, II., III. Baon: Teschen – IV. Baon: Kremsier – I. Baon: Doboj

Kommandant: Oberst Heinrich Freiherr von Testa

Stabsoffiziere: Oberstleutnant Exner, Emil – Oberstleutnant Krischan, Guido – Oberstleutnant Gmeinder, Anton – Major Scheler, Hugo – Major Rudel, Viktor – Major Morbitzer Edler von Morgenfeld, Stephan – Major Erler, Alois – Major Klement, Wilhelm

Deutsche Uniform – Egalisierungsfarbe: himmelblau – Knöpfe: Silber

Regimentssprache: Tschechisch

Einsatzgeschichte

1714–1718 Venezianisch-Österreichischer Türkenkrieg

1733–1735 Polnischer Thronfolgekrieg

1736–1739 Russisch-Österreichischer Türkenkrieg

1740–1748 Österreichischer Erbfolgekrieg

1756–1763 Siebenjähriger Krieg

1778/1779 Bayerischer Erbfolgekrieg

1787–1792 Russisch-Österreichischer Türkenkrieg

1792–1815 Koalitionskriege

1848/49 Erster Italienischer Unabhängigkeitskrieg

1848/49 Deutsche Revolution – Beteiligung bei der Einnahme von Wien.

1848/49 Ungarische Revolution

1859 Sardinischer Krieg

1914–1918 Erster Weltkrieg

Letzte Friedenskommandanten

1913–1914: Oberst Heinrich Freiherr von Testa

1909–1912: Oberst Josef Schön

1905–1908: Oberst Johann Ritter Eisler von Eisenhort

1903–1904: Oberst Karl Rudzinski von Rudno

Text: Wikipedia

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verortet: Kaserne in Teschen